- Beltane
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Beltane, auch Beltene, Beltaine, Bhealltainn oder Bealtaine (irisch ['bʼeltanʼe]), ist im irischen Kalender der Sommeranfang. Das Fest trägt auch den Namen Cétsamuin (kymrisch Cyntefin), dieser Name bezog sich auf den Beginn der schönen Jahreszeit. Beltane wird beginnend am Vorabend in der Nacht zum und am 1. Mai gefeiert. Eine weitere kymrische Bezeichnung ist nos Calan Mei oder nos Calan Haf.
Beltane ist zusammen mit Imbolc (1. Februar), Lughnasadh (1. August) und Samhain (1. November) eines der vier großen irischen, durch bestimmte Landarbeiten entstandenen Feste.
Inhaltsverzeichnis
Mythologie
Die Etymologie des Wortes Beltane ist nicht geklärt, es könnte von bel („helles Feuer“) hergeleitet sein. Eine Verbindung mit den Gottheiten Beli Mawr und Belenus, oder mit Bile, dem Vater Mileds, wird angenommen. An diesem Tag wurden bis ins vorige Jahrhundert alle Herdfeuer gelöscht und dann mit Hilfe eines Feuersteines wieder neu entzündet (schottisch-gälisch tein eigin, „Notfeuer“). Das soll an die Landung der Túatha Dé Danann in Irland und das Verbrennen ihrer Schiffe erinnern. Ebenso sollen Partholon und später die Milesier am 1. Mai gelandet sein. Im Glossar Sanas Cormaic („Cormacs Flüstern“) des Bischofs Cormac wird berichtet, dass zu Beltane das Vieh unter der Aufsicht von Druiden zwischen zwei Feuern durchgetrieben wurde, um damit Krankheiten zu verhindern. Das wichtigste Feuer wurde in der Mitte Irlands, beim Oenach-Fest in Uisnech entzündet und erinnert an Partholons erste Feuerstelle auf der Insel. An diesem Tag, wie auch an den anderen drei wichtigen Festen Imbolc, Lugnasad und Samhain sind die Bewohner der Elfenhügel (Sídhe) für die Menschen an der Oberwelt zu sehen. Beltaine war ursprünglich nicht nur das Frühlingsfest, sondern auch der Beginn des keltischen Jahres.[1][2][3]
Die Beltanefeierlichkeiten zum Frühlingsbeginn zeigen einige Analogien zu heutigen Traditionen wie der „Tanz in den Mai“ beim Osterfeuer. Auch der traditionelle Maibaum hat hier vermutlich seinen Ursprung, denn die Kelten schmückten zu Beltane die Häuser und Ställe mit frischem Grün und feierten mit Maibaum, Mai-Lehen und Maikönigin (bis in die neueste Zeit in Tralee zu sehen). Diese noch heute praktizierte Wahl der Maikönigin ist eventuell eine letzte Erinnerung an die Verehrung einer Göttin, die dem Land Fruchtbarkeit schenkte. In der Artustradition wird diesen Feiern ebenfalls große Bedeutung beigemessen.[4]
Neuheidentum
Im Neuheidentum wird der Name Beltane oder Beltaine für eines der acht Jahresfeste verwendet. Obwohl sich der Feiertag einiger Merkmale (etwa der Freudenfeuer) des gälischen Beltane bedient, ist es sowohl hinsichtlich der Bedeutung (Betonung der Fruchtbarkeit) als auch der Rituale (Tanz um den Maibaum) näher mit dem germanischen Mai-Feiertag verwandt. Einige Heiden feiern Beltane, in dem sie den Akt zwischen dem Herrn und der Herrin des Mai aufführen. Gerald Gardner, einer der wichtigsten Initiatoren des Wicca, bezieht sich mit der Bezeichnung „Vorabend des Mai“ auf Beltane.
Das Fest wurde in späterer Zeit von Neuheiden wiederbelebt und neu interpretiert, u. a. als mystische Vereinigung von „Gott“ und „Göttin“, Beginn des Wachstums in der Natur, Zunahme der Kraft von Feen und Elfen, Zeit des Chaos, der „wilden Energie“, der Liebe und Vereinigung.
Bealtaine ist der heute übliche Name des Monats Mai im Irischen. Auf dem Calton Hill in Edinburgh wird seit 1988 in der alten keltischen Tradition Beltane gefeiert. Es wird von der Beltane Fire Society ausgerichtet und alljährlich von ca. 15000 Menschen besucht.
Auch in Deutschland wird Beltane von neuheidnischen Gruppierungen z.B. an den Externsteinen gefeiert.
Viele Neuheiden begehen Beltane (zusammen mit den Festen Imbolc (Vollmond des 2. Mondes), Lughnasadh (Schwarzmond des 8. Mondes) und Samhain (Schwarzmond des 11. Mondes) nicht nach dem absoluten Datum, sondern dem Mondkalender. Danach fällt Beltane nicht auf den 1. Mai, sondern auf den Vollmond des 5. Mondes (5. Vollmond nach dem Julfest). Andere halten sich an den Jahreslauf der Sonne und feiern Beltane analog zur Sonnwende um den 21./22. April.
Musikalische Umsetzung
In der Musik, unter anderem in der Metal-Szene (vor allem beim Pagan Metal, Folk Metal und Black Metal) sowie beim Celtic- und Pagan Folk, spielt der keltische Jahreszyklus eine besondere Rolle. Bands aus der Blackmetal-Szene besingen diesen zum Teil in ihren Liedtexten. Eine erfolgreiche tschechische Blackmetalband nennt sich Beltain. Die Pagan Folk-Gruppe Omnia behandelt dieses Thema in ihrem Lied „Tine Bealtaine“. Die mittelfränkische Pagan-Metal-Band "Thy Wicked", die hauptsächlich auf Texte der nordischen Mythologie spezialisiert ist, brachte auf ihrem Debütalbum ebenfalls ein Lied heraus namens "Beltane". Die Kanadische Sängerin mit keltischem Ursprung Loreena McKennitt trägt mit dem Lied "Huron Beltane Firedance" erschienen 1989 auf Parallel Dreams zur Untermalung bei. Ian Anderson, der lyrische und musikalische Kopf der Band "Jethro Tull" , beschreibt ebenfalls den "Beltane" erschienen 2003 als Bonustrack in der Remaster-Version des 1977 erschienen Album "Songs From The Wood".
Literatur
- Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
- Ingeborg Clarus: Keltische Mythen. Der Mensch und seine Anderswelt. Walter Verlag 1991, ppb-Ausgabe Patmos Verlag, Düsseldorf, 2000, 2. Auflage, ISBN 3-491-69109-5.
- Bernhard Maier: Die Religion der Kelten. Götter, Mythen, Weltbild. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48234-1.
- Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
Siehe auch
- Liste inselkeltischer Mythen und Sagen
- Liste keltischer Götter und Sagengestalten
- Keltische Mythologie
Weblinks
- Welt am Sonntag: Bericht "Walpurgisnacht an den Externsteinen", Mai 2008
- In Schottland in Edinburgh wird jedes Jahr vom 30. April zum 1. Mai das Beltane Festival am Calton Hill gefeiert.
- Hexenfeiertag Beltane - die Walpurgisnacht Darstellung auf einer neopaganen Website
Einzelnachweise
- ↑ Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. -km, S. 42.
- ↑ Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 790 f.
- ↑ Ingeborg Clarus: Keltische Mythen. Der Mensch und seine Anderswelt. S. 92.
- ↑ Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 792 f.
Kategorien:- Keltische Mythologie
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