- Gainas
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Gainas († 400) war ein römischer Feldherr gotischer Abstammung.
Gainas diente 395 in dem Heer, das der römische Heermeister Stilicho nach dem Tode des Kaisers Theodosius I. dem neuen Kaiser im Osten zuführte, Theodosius’ Sohn Arcadius. Als Rufinus, ein hoher Hofbeamter am oströmischen Hof, Stilicho die Fortsetzung des Marsches aus Eifersucht untersagte, erhielt Gainas von Stilicho den Auftrag, das Heer weiter nach Konstantinopel zu führen und dort Rufinus zu töten. Dies geschah, aber der an die Stelle des Rufinus getretene Eunuch Eutropius erregte Gainas’ Unzufriedenheit. Gainas verbündete sich daher 399 mit einem Aufständischen, gegen den ihm der Oberbefehl anvertraut worden war, dem Goten Tribigild. Jedenfalls wurde ihm dieses Bündnis nachgesagt, möglich ist auch, dass diese Nachricht von germanenfeindlichen Kreisen am Hof verbreitet wurde. Gainas jedenfalls erhob sich gegen Arcadius und bewirkte schließlich den Sturz des Eutropius. Gainas, der einen Teil seiner Truppen in Konstantinopel einquartierte, wurde zum Heermeister ernannt und übernahm de facto die Regentschaft; die Mitglieder der germanenfeindlichen Hofpartei wurden ausgeliefert.
Seine Truppen sorgten aber in Konstantinopel während seiner Abwesenheit durch ihre Zügellosigkeit und dadurch, dass sie für sich eine arianische Kirche forderten, für schwere Unruhen. Diese entlud sich in einem Volksaufstand, in dessen Verlauf angeblich 7.000 Goten niedergemacht wurden. Der loyale Heermeister Fravitta warf Gainas’ Truppen schließlich endgültig zurück. Gainas wandte sich mit dem Rest seiner Truppen nach Thrakien und begann Krieg gegen das oströmische Reich, fiel aber im Kampf gegen den Hunnenherrscher Uldin am Ende des Jahres 400. Uldin sandte den Kopf des Gainas nach Konstantinopel und wurde dafür großzügig belohnt.
Literatur
- Herwig Wolfram: Die Goten. 4. Aufl., München 2001.
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