- Gallus Jacob
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Gallus Jacob, später Gallus Jacob von Hohlach, (* 1670 in Tauberbischofsheim) war ein fürstbischöflicher Hofkammerdirektor.
Jacob studierte in Würzburg und stieg vom Kammerdiener des Würzburger Fürstbischofs bis zum Hofkammerdirektor dieses Hochstifts auf. Ein Hofkammerdirektor entspricht nach heutigen Maßstäben einem Finanzminister. Als Dank für die Vermittlung würzburgischer Truppen zur Reichsarmee wurde er vom Kaiser Karl VI. 1717 in den Adelsstand erhoben. In Ausübung seiner Ämter bereicherte er sich ungeniert und kam so zu enormem Reichtum. Dies wurde ihm zum Verhängnis als der Dompropst Johann Philipp Franz von Schönborn, dem er zuvor Schuldenwirtschaft und Verschwendungssucht vorgeworfen hatte, 1719 zum Fürstbischof gewählt wurde. Schönborn rächte sich und um einem Prozess gegen seine Person zu entgehen zahlte Gallus Jacob die unvorstellbare Summe von 640.000,- Gulden (das entspräche heute ungefähr € 20.000.000,-) an den Würzburger Bischof. Mit diesem Geld wurde der Bau der Würzburger Residenz, die am Ende 1.500.000,- Gulden kosten sollte, begonnen.
Die Spur von Gallus Jacob verliert sich danach – sein Todesjahr ist unbekannt.
Die Schönborn-Residenz zählt heute zum Weltkulturerbe.
Literatur
- Max H. von Freeden (Hrsg.): Aus den Schätzen des Mainfränkischen Museums Würzburg. Stürtz Verlag, 1976, ISBN 3800300656
Kategorien:- Würzburger Geschichte
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