- Galtgarben
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Galtgarben Höhe 111 m Lage Russland Geographische Lage 54° 48′ 0″ N, 20° 15′ 0″ O54.820.25111Koordinaten: 54° 48′ 0″ N, 20° 15′ 0″ O Gestein Glaukonit Der Galtgarben ist der höchste Punkt des Alkgebirges im Samland (russisch: semljandskij poluostrow, litauisch: Sémba), eines Teils der etwa 75 km langen und etwa 30 km breiten ostpreußischen Halbinsel, die zwischen dem Frischen Haff und dem Kurischen Haff in die Ostsee ragt.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Umgebung
Der Galtgarben liegt nahe dem Ort Pereslawskoje (deutsch: Drugehnen) inmitten der Halbinsel Samland. Mit 111 m ist er die höchste Erhebung der Halbinsel, er wird seit Ende der 1920er Jahre zum Skifahren genutzt.
Geologie
Diese Halbinsel ist der Rest des tertiären Samländischen Sockels, der mit einer Steilküste zum Meer abfällt.
Geschichte
Auf dem Galtgarben fand ab 1818 jährlich ein großes Fest zum Gedenken an die Schlacht bei Waterloo in den Befreiungskriegen (1815) statt. Zu Ehren der siegreichen Landwehr wurde auf dem Gipfel das Landwehrkreuz errichtet. Der Kriegsrat Johann Georg Scheffner hatte es initiiert. Die Königsberger Studentenschaft feierte dort die sommerlichen Sonnenwend- und später die Palaestrafeste. Mit Beginn der ski-touristischen Nutzung Ende der 1920er Jahre wurde eine Skisprungschanze (Ostpreußenschanze) errichtet. Ein Aussichtsturm (Bismarckturm) wurde im Januar 1945 gesprengt.
Noch lange waren Reste einer altpreußischen Fliehburg zu erkennen. [1]
Literarisches
Wegen der nach den Karlsbader Beschlüssen noch immer laufenden Demagogenverfolgung hatte das Galtgarbenfest vom 18. Juni 1822 die Verfolgung auch von Königsberger Studenten zur Folge.[2] Während dieser Feier wurde erstmals das Galtgarbenlied [3] mit nachstehendem Text gesungen:
- Nun so sei der Bund gemacht!
- Heilig diese Stunde!
- Und die sternenhelle Nacht
- Leuchte unserm Bunde!
- Unsern Bund trennt nicht der Tod,
- Kein Geschick und keine Not
- Soll unsre Freundschaft stören!
- Einst werden wir uns wiedersehn
- Und fester stehn
- Und unsern Bund erneuern.
Die letzten drei Zeilen des Lieds wurden bis zur Auflösung der Königsberger Universität 1945 häufig auf studentischen Begräbnissen gesungen oder zitiert.
Quellen
- ↑ Siegfried Schindelmeiser: Die Albertina und ihre Studenten 1544 bis WS 1850/51. München 1970/71
- ↑ Eduard Loch, 1818-1830 Kränzchen, Landsmannschaften Corps, in: J. Rüdiger Döhler, Corps Masovia Königsberg, Kiel, Potsdam 1823-2005, München 2005, S. 37 ff.
- ↑ Ludwig August Clericus, Liederbuch der Albertina, Königsberg 1850 (neu herausgegeben von Eduard Loch als unveränderter Nachdruck, Königsberg 1934)
Weblinks
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