Gargellen

Gargellen
Gargellen
Altes Haus mit dem Schmalzberg im Hintergrund

Das Bergdorf Gargellen ist ein Luftkurort mit etwa 110 Einwohnern in Vorarlberg und gehört politisch zur Gemeinde St. Gallenkirch. Gargellen liegt auf 1.423 Meter, ist der höchstgelegene Ort des Montafon und liegt im vom Suggadinbach durchflossenen Gargellental. Der heute bedeutendste Wirtschaftszweig ist der Tourismus.[1]

Der Ortsname bedeutet etwa „Wasserstrudel“ und soll aus dem Rätoromanischen stammen. Nordwestlich von Gargellen befindet sich ein Wasserfall.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstmalig urkundlich erwähnt wird Gargellen im Jahr 1411. Schon lange davor war das Gargellental aufgrund eines alten Saumpfades über das Schlappiner Joch verkehrstechnisch von Bedeutung.

Kuratiekirche St. Maria Magdalena
Kuratiekirche St. Maria Magdalena: Altäre

Die heutige Pfarrkirche geht auf das Jahr 1615 zurück. Seit etwa 1844 ist auch eine Schule nachweisbar. Damals war der Ort jedoch noch nicht ganzjährig bewohnt, erst seit 1880 blieben die wenigen Bewohner auch über den Winter in Gargellen.

Ende des 19. Jahrhunderts begann auch die Entwicklung des Fremdenverkehrs, zuerst als Sommerfrische. In der Zwischenkriegszeit wurde Gargellen auch zu einem Wintersportort. Ein starkes Wachstum des Tourismus und damit des ganzen Ortes setzte nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Bis 1950 entstand die heutige Verbindungsstraße, und 1952 wurde das erste Teilstück der Seilbahn auf den Schafberg eröffnet.

Zuletzt in den Schlagzeilen war Gargellen im August 2005, als schwere Unwetter Teile der Straße zerstörten und das Dorf von der Außenwelt abgeschnitten war.[2]

Bergwanderungen

Von Gargellen aus sind mehrere Berge über markierte Wanderwege erreichbar, so die Heimspitze (2.685 m) sowie der Riedkopf (2.552 m). Über die Bergstation der Schafbergbahn und das Gafierjoch (2.415 m) ist auf der Schweizer Seite die Rätschenfluh (2.703 m) zu besteigen. Schwierigere Touren auf unmarkierten Wegen bzw. Steigen führen auf die Schlappiner Spitze (2.442 m) und die Madrisaspitze (2.770 m). Von Gargellen aus kann man in südlicher Richtung in das Vergalden- und in das Valzifenztal wandern.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

→ Hauptartikel: Kuratienkirche Hl. Maria Magdalena

Die 1615 erbaute Kirche wurde 1622 zerstört und daraufhin neu erbaut. Der Neubau wurde 1644 fertiggestellt und 1674 schuf David Bertle aus St. Gallenkirch, ein Vorläufer der berühmten Montafoner Künstlerfamilie, den volkstümlichen „Sebastiansaltar“ im Renaissance-Stil. Die Kirche wurde 1792 vergrößert und 1793 mit einem Turm versehen. Zur Ausstattung gehören eine barocke Kanzel (1793), zwei barocke Seitenaltäre vom Tiroler Bildhauer Melchior Lechleitner sowie ein neuromanischer Hochaltar von Moriz Schlachter aus Ravensburg (1906). An der Chorscheitelwand befindet sich eine Sonnenuhr mit dem Fresko Hl. Maria mit Kind vom Schrunser Künstler Konrad Honold (1958).
Kapelle Hl. Fidelis (1912)

Quellen

  1. Gargellen. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
  2. ORF-Meldung zu den Unwettern 2005
46.9702777777789.9172222222222

Weblinks

 Commons: Gargellen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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