- Sankt Gallenkirch
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St. Gallenkirch Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Vorarlberg Politischer Bezirk: Bludenz Kfz-Kennzeichen: BZ Fläche: 127,83 km² Koordinaten: 47° 1′ N, 9° 58′ O47.0202777777789.9741666666667878Koordinaten: 47° 1′ 13″ N, 9° 58′ 27″ O Höhe: 878 m ü. A. Einwohner: 2.156 (30. Sep. 2011) Bevölkerungsdichte: 16,87 Einw. pro km² Postleitzahl: 6791 Vorwahl: 05557 Gemeindekennziffer: 8 01 20 NUTS-Region AT341 Adresse der
Gemeindeverwaltung:HNr. 4
6791 St. GallenkirchWebsite: Politik Bürgermeister: Ewald Tschanhenz (ÖVP) Gemeindevertretung: (2010)
(21 Mitglieder)Lage der Gemeinde St. Gallenkirch im Bezirk Bludenz
Kirchdorf mit der Pfarrkirche St. Gallus(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) St. Gallenkirch ist eine Gemeinde im österreichischen Bundesland Vorarlberg mit 2156 Einwohnern (Stand 30. September 2011). Die vom Fremdenverkehr geprägte Gemeinde liegt im Bezirk Bludenz und gliedert sich in die Ortsteile St. Gallenkirch, Gargellen und Gortipohl.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
St. Gallenkirch liegt im Süden Vorarlbergs auf 878 Metern Höhe. Mit einem Gemeindegebiet von beinahe 128 km² ist Sankt Gallenkirch die Gemeinde des Bundeslandes mit der zweitgrößten Fläche. 28,1 % dieser Fläche sind bewaldet, weitere 47,1 % zählen zum hochalpinen Gebiet.
Ortsteile
Orografisch links der Ill, im Westen des Kirchdorfs, liegt der Ortsteil Galgenul mit der Talstation der Valiserabahn.
Dahinter, etwa fünf Kilometer am Suggadinbach entlang den Berg hinauf, liegt auf einer Höhe von 1.423 m ü. A. das kleine Bergdorf Gargellen mit 191 (Stand 2008) Einwohnern. Der ehemalige Maisäss ist der höchstgelegene Ort im Montafon. Gargellen ist stark vom Tourismus geprägt, es gibt eine Vielzahl von Hotels, Pensionen, Privatzimmern und Ferienwohnungen.
Taleinwärts des Kirchdorfs, auf einer Höhe von etwa 950 m ü. A., liegt das Dorf Gortipohl mit 668 Einwohnern (Stand 2008), einem Wasserfall und eigener Pfarrkirche.
Geschichte
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort, wie ganz Vorarlberg und Tirol, zu Bayern, danach wieder zu Österreich. Zu Vorarlberg gehört St. Gallenkirch seit der Gründung des Landes im Jahre 1861.
1801 starben über 30 Menschen, meist Kinder, an den Pocken und 1920 trat die Ruhr in St. Gallenkirch auf.
Während des Zweiten Weltkrieges waren viele Männer der Gemeinde vor allem als Gebirgsjäger in Divisionen in Norwegen und Jugoslawien. Eine menschliche Tragödie ereignete sich 1941, als zwei junge jüdische Frauen auf der Flucht in die Schweiz den Freitod wählten. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Bevölkerungsentwicklung
Volkszählung Einwohner 2001 2.268 1991 2.121 1981 1.989 1971 1.975 Quelle: Bevölkerungsentwicklung der Statistik Austria
Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 2.525 Einwohnern (inkl. Zweitwohnsitze). Der Ausländeranteil lag 2002 bei 9,9 %.
Gemeindewappen
Das Gemeindewappen, ein redendes Wappen, entstand im Jahre 1966 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold. Es zeigt den Hl. Gallus (mit seinem Attribut, dem Bären), eine Kirche und die beiden gekreuzten Schlüssel des Montafon.
Politik
Die Gemeindevertretung hat 21 Mitglieder. Nach der Gemeindevertretungswahl 2010 verfügte die ÖVP über 11, die SPÖ über 9, und die FPÖ über einen Vertreter in der Gemeindevertretung. Als Bürgermeister löste Ewald Tschanhenz von der ÖVP Arno Salzmann von der SPÖ ab.
Die Gemeindeeinnahmen aus Steuern und sonstigen Abgaben lagen 2001 bei 3.321.145 €, die gemeindlichen Ausgaben bei 8.167.500 €. Der Schuldenstand betrug 2001 9.259.993 €.
Wirtschaft und Infrastruktur
Am Ort gab es im Jahr 2003 68 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 949 Beschäftigten und 23 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1.176. Tourismus und Fremdenverkehr sind wichtig. Im Tourismusjahr 2007/2008 gab es insgesamt 553.408 Übernachtungen, davon 387.354 im Winter und 166.054 im Sommer.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Gallus in Sankt Gallenkirch
- Ab 1307 stand an dieser Stelle eine Kapelle, und die Kirche wurde 1474 erbaut. Eine Kirchenerweiterung und der Turmneubau fanden 1669 statt, und in den Jahren 1780 bis 1790 wurde die Kirche erneut baulich verändert. In den Jahren 1968/69 wurde dieser gotische Bau umfangreich restauriert.
- Aufbewahrungshalle am Friedhof in Sankt Gallenkirch
- In der Halle finden sich Betonglasfenster und das Mosaik „Auferstandener“ (1972) des Schrunser Künstlers Konrad Honold.
- Kuratie-Kirche St. Nikolaus in Gortipohl
- Bei der Renovierung der Kirche im Jahr 1959 wurde bei der Neueindeckung des Kirchturms eine Chronik aus dem Jahr 1854 entdeckt, die Aufschluss über die damalige Zeit gibt.[1]
- Kuratie-Kirche St. Magdalena in Gargellen
- Vermutlich ab 1411 stand an dieser Stelle eine Kapelle, und die Kirche wurde durch eine Stiftung von Peter Lentsch 1615 erbaut. Der Aufbau des Seitenaltars wurde 1674 von David Bertle erstellt.
- Balbierbach mit Wasserfall in Gortipohl
- Maisäß Montiel
- Montiel ist noch eine der wenigen Montafoner Maisäßsiedlungen im ursprünglichen Zustand.
Bildung
In Sankt Gallenkirch und Gortipohl gibt es je einen Kindergarten sowie je eine Volksschule, und auch der kleine Ortsteil Galgenul besitzt noch eine eigene (einklassige) Volksschule. Die Hauptschule Innermontafon der Gemeinden St. Gallenkirch und Gaschurn befindet sich in Gortipohl.
Am Ort gab es 239 Schüler im Schuljahr 2007/2008, von denen 86 Kinder eine der drei Volksschulen besuchen und 128 Schüler die Hauptschule.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Erika Netzer (1937–1977), Skirennläuferin
Personen mit Bezug zum Ort
- Markus Schairer (* 1987), Snowboardcross-Weltmeister 2009, SBX-Weltcupgesamtsieger 2008/09.
Literatur
- Josef Zurkirchen. Heimatbuch St. Gallenkirch - Gortipohl - Gargellen. 2. Auflage 1997. ISBN 3-85430-101-4
Weblinks
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Commons: Sankt Gallenkirch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Gemeindedaten von Sankt Gallenkirch. In: Statistik Austria.
Einzelnachweise
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