Gartlberg

Gartlberg
Die Wallfahrtskirche auf dem Gartlberg

Gartlberg bezeichnet einen Stadtteil nordöstlich des Zentrums von Pfarrkirchen in Bayern.

Geprägt wird das ca. 70 m höher gelegene Plateau von der weithin sichtbaren Wallfahrtskirche. Die doppeltürmige Barockkirche mit Zwiebelhauben wurde 1661 bis 1688 von dem aus Graubünden stammenden Kirchenbauer Domeniko Christoph Zuccali erbaut. Die beiden Stukkateure Giovanni Battista Carlone und Paul d´Aglio, die ihre Arbeiten am Dom zu Passau 1683 beendet hatten, gestalteten den Innenausbau, der sich bis 1715 hinzog.

Geschichte

Im März 1659 heftete der Pfarrkirchner Hutstepper Wolfgang Schmierdorfer sein Marienbild an einen Baum. Dieses auf Kupferblech gemalte Vesperbild hatte er 1634 in Regensburg gegen einen Laib Käse eingetauscht. Der große Zulauf zum dortigen Passionsspiel und erste wundersame Errettungen ließen dieses Bild schnell bekannt werden. Mit den eingehenden Spenden wurde schon im August 1659 ein Heiliges Grab errichtet. Damit erhielt Pfarrkirchen einen Kalvarienberg. Die Franziskaner förderten ab 1660 den Portiunkula-Ablass. Seit Mitte des 18. Jh. strömten deswegen Anfang August Tausende zum Gartlberg. Die Säkularisation 1802 brachte die Wallfahrt fast ganz zum Erliegen; das konnten auch die Benefiziaten, die seit 1748 neben der Kirche wohnten, nicht verhindern. 1921 lösten die Salvatorianer sie ab. Mit ihnen wurde der Gartlberg wieder eine bedeutende Marienwallfahrtstätte.

Kunst

Die Barockkirche ist das bedeutendste Beispiel italienischer Kirchenbaukunst im Bistum Passau. Das Innere wird von dem Hochaltar aus dem Jahr 1688 beherrscht, das Altarblatt stammt von dem Maler Franz Ignatius Bendl. Das Gnadenbild hängt über dem Altartisch in einem Goldrahmen.

Die Seitenaltäre von Georg Josef Paader aus München stammen aus dem Jahr 1713, die Altarblätter wurden schon 1675 von Georg Eder aus Pfarrkirchen gemalt. Die Kanzel von Wolf Stadler entstand 1692. Der Maler Carl Adam aus Passau schuf die acht Fresken am Chorgewölbe, welche die Bitten des Vaterunser darstellen. Die älteste der Votivtafeln ist auf das Jahr 1659 datiert.

48.43611111111112.94257Koordinaten: 48° 26′ N, 12° 57′ O

Weblinks

Wallfahrtskirche Gartlberg: http://www.pfarrei.org/kirche/pfarrkirchen/k-2.html


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