- Gaston Paris
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Bruno Paulin Gaston Paris (* 9. August 1839 in Avenay-Val-d’Or; † 5. März 1903 in Cannes) war ein französischer Philologe.
Gaston Paris war der Sohn des Schriftstellers und Philologen Paulin Paris. Er studierte u.a. in Bonn bei Friedrich Diez romanische Philologie und war seit 1872 Professor für französische Sprache und Literatur am Collège de France in Paris. Er war auf vielen Gebieten tätig, widmete sich aber vor allem der französischen Literatur des Mittelalters und etablierte die romanische Philologie als eigenständige Disziplin in Frankreich, indem er die von Karl Lachmann entwickelte philologische Methode auf die Edition altfranzösischer und altprovenzalischer Texte übertrug. Hier stand er in regem Austausch mit dem Schweizer Romanisten Adolf Tobler, den er in seiner Bonner Studienzeit kennengelernt hatte. Er verfasste eine Grammaire historique de la langue française (1868), in der er sich auch gegen die sprachpuristischen Tendenzen in der französischen Grammatikographie wandte. Paris begründete die französischen romanistischen Zeitschriften Revue critique d'histoire et de littérature (1866-) und Romania (1872-).
Literatur
- Ursula Bähler, Gaston Paris et la philologie romane, Genf, Droz, 2004.
- Jürgen Storost, "Gaston Paris". In: Jürgen Storost, "300 Jahre romanische Sprachen und Literaturen an der Berliner Akademie der Wissenschaften", Frankfurt a.M.: Lang, 2000, Teil 1, Seiten 247 - 256.
- Jürgen Storost, "Paul Meyer, Hugo Schuchardt, Jean Pierre Rousselot, Graziadio Isaia Ascoli, Gaston Paris, Jules Giliéron, Charles du Tourtoulon. I. Aspekte des Methodenwandels in der französischen Dialektologie des 19. Jahrhunderts. II. Die Société des Parlers de France". In: Jürgen Storost, "In memoriam Vladimiro Macchi", Bonn: Romanistischer Verlag, 2008, Seiten 124 - 168.
Weblinks
Commons: Gaston Paris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Kurzbiografie der Académie française (französisch)
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