Gebhard II. von Bregenz

Gebhard II. von Bregenz
Gebhard von Konstanz (Kirchenfenster in der Pfarrkirche Liesing gestaltet von Martin Häusle)

Gebhard von Konstanz, auch Gebhard II. von Bregenz (* 949 in Bregenz; † 27. August 995 in Konstanz) war von 979 bis 995 Bischof des Bistums Konstanz und wurde in diesem ebenso wie in dessen Nachfolgebistümern als Heiliger verehrt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gebhard entstammte dem bedeutenden alemannischen Geschlecht der Udalrichinger [1]. Er war der jüngste Sohn des Grafen Ulrich VI. von Bregenz [2]. Als sein Geburtsort wird die Burg Hohenbregenz auf dem Bregenzer Gebhardsberg angenommen. Er soll durch einen Kaiserschnitt zur Welt gekommen sein. Die Mutter starb bei seiner Geburt [1].

Gebhard wurde deshalb seinem Onkel, dem später heiliggesprochenen Bischof Konrad I. zur Erziehung anvertraut. Er besuchte die Domschule von Konstanz. Konrad weihte ihn zum Priester. 979 ernannte Kaiser Otto II. den erst 30-jährigen zum Bischof von Konstanz [1]; die Weihe fand im Mainzer Dom statt.

Gebhard setzte die Reformarbeit seines Onkels fort. Er soll sich Zeitberichten zufolge durch Fürsorge für die Armen ausgezeichnet und sich um die Bildung und Vertiefung des Glaubens bemüht haben [1]. 983 gründete er hierzu das Benediktinerkloster Petershausen zu Konstanz als bischöfliches Eigenkloster und stattete es mit seinen Erbgütern aus. Auch mehrere Pfarreigründungen im süddeutschen Raum gehen auf ihn zurück.

Gebhard soll einen Lahmen mit seinem Stab geheilt haben. Schon bald nach seinem Tod (995) verehrte man ihn als Heiligen. Bischof Ulrich II. von Konstanz sanktionierte diese Verehrung 1134 mit der „feierlichen Erhobung seiner Gebeine“ , was einer Heiligsprechung gleichkam. Das Bistum Konstanz hatte damit nach Konrad (1123 heiliggesprochen) und dem Katakombenheiligen Pelagius seinen dritten „Hausheiligen“.

Gebhard wurde in dem von ihm gegründeten Kloster Petershausen beigesetzt. Seine Reliquien wurden jedoch 1530 von Bilderstürmern in den Rhein geworfen.

Ab 1670 sind Wallfahrten auf den Gebhardsberg bei Bregenz dokumentiert. 1723 wurde die dortige Kapelle St. Gebhard geweiht. 1821 wurde dort eine Armreliquie aus dem aufgehobenen Kloster Petershausen untergebracht.

Gedenktag

Gebhard ist Patron der Diözese Feldkirch.

Er wird für leichte Entbindung und bei Halsleiden angerufen.

Ikonografie

Gebhard von Konstanz wird als Bischof mit Krummstab und Mitra sowie mit einer kleinen Kirche unter dem Arm (Klostergründung) oder mit einem Totenkopf dargestellt.

Literatur

  • Helmut Maurer: Gebhard (II.) von Konstanz. In Lexikon der Heiligen und der Heiligenverehrung. (A-H) 1. Band. Herder, Freiburg i. B. 2003, ISBN 3-451-28191-0
  • St. Gebhard und sein Kloster Petershausen. Festschrift zur 1000 Wiederkehr der Inthronisation des Bischofs Gebhard II. von Konstanz. Konstanz 1979
  • Elmar Schallert: Der heilige Bischof Gebhard. Brückenbauer im Bodenseeraum. Vorarlberger Verl.-Anst., Dornbirn 1995, ISBN 3-85430-229-0
  • Ernst Tomek: Kirchengeschichte Österreichs. Tyrolia, Innsbruck - Wien - München 1935-59
  • Otto Wimmer, Hartmann Melzer, Josef Gelmi (Bearb.): Gebhard II., Bisch. von Konstanz. In: Lexikon der Namen und Heiligen. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-63-5
  • Josef Wodka: Kirche in Österreich. Wegweiser durch ihre Geschichte. Herder, Wien 1959
  • A. M. Zimmermann: Gebhard II. Bisch. v. Konstanz. In: Lexikon für Theologie und Kirche. 2. Auflage, 4. Band. Herder, Freiburg i. B. 1960

Weblinks

Einzelbelege und Anmerkungen (als Fußnoten)

  1. a b c d Informationstafel in der Wallfahrtskirche auf der Burg Hohenbregenz
  2. laut Informationstafel in der Wallfahrtskirche auf der Burg Hohenbregenz hießen seine Eltern Graf Utzo und Frau Dietburg

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