- Gebhard Werner Graf von der Schulenburg
-
Gebhard Werner Graf von der Schulenburg (* 20. Dezember 1722 auf Schloss Wolfsburg; † 23. August 1788 ebenda) war bereits im Alter von 28 Jahren Hofmarschall am preußischen Hofe unter Friedrich dem Großen und behielt die Stellung bis zu dessen Tod 1786. Er begründete den Wolfsburger Zweig des Beetzendorfer Astes des Adelsgeschlechts von der Schulenburg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gebhard Werner wurde als viertes von 15 Kindern von Adolph Friedrich Graf von der Schulenburg-Beetzendorf (1685-1741) und Anna Adelheid Catharina von Bartensleben (1699-1756) geboren. Als seine Mutter 1742 Alleinerbin der Bartenslebischen Güter einschließlich von Schloss Wolfsburg wurde, war Sohn Gebhard Werner der erste Spross der Wolfsburger Linie der von der Schulenburg. Im Alter von 21 Jahren ging er 1743 an die Universität Helmstedt und später nach Leipzig, wo er in die Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen aufgenommen wurde. 1746 wurde er preußischer Legationsrat und 1750 erst 28-jährig Hofmarschall unter Friedrich dem Großen. Diese Karriere beruhte auf einem besonderen Vertrauensverhältnis. Bereits ihre Väter Friedrich Wilhelm I. von Preußen und Adolph Friedrich von der Schulenburg hatten eine vertrauensvolle Beziehung zueinander.
Während seiner Amtszeit führte Gebhard Werner als Diplomat hochpolitische Missionen im Auftrage seines Königs durch. Mehrere Jahre war er preußischer Gesandter in Stuttgart am Hofe Herzogs Karl II. Eugen von Württemberg. Aufgrund seiner diplomatischen Verdienste wurde er 1776 zum "Wirklichen Geheimen Staats- und Kriegsminister" ernannt. Dies war die höchste Beamtenstellung im preußischen Staat. Die Position hatte aber eher repräsentativen Charakter, da es ein Staatsministerposten ohne Geschäftsbereich war. Graf Gebhard Werner verbrachte seine letzten Lebensjahre auf Schloss Wolfsburg. Er wurde 1788 in der Familiengruft derer von der Schulenburg in der Patronatskirche St. Marien nahe dem Schloss im heutigen Alt-Wolfsburg bestattet. Sein Erbe war sein Sohn Gebhard von der Schulenburg-Wolfsburg.
Literatur
Schulenburgs Korrespondenz mit Friedrich dem Großen der Jahre 1766/67 ist in dem von Robert von Mohl herausgegebenen Band Theilnahme Friedrich's des Großen an den Streitigkeiten zwischen Herzog Karl von Württemberg und den Ständen des Landes (Tübingen : Osiander, 1831), S. 123-206 und 250-254 abgedruckt. Etwa 275 Briefe an und Briefabschriften von Gebhard Werner von der Schulenburg, darunter 58 Briefe von Friedrich dem Großen, überwiegend aus dem Zeitraum vom Dezember 1772 bis Dezember 1780, gelangten 2005 in den Antiquariatshandel.
Förster, Otto Werner (hrsg.): Matrikel der Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen 1741-1932. Leipzig 2004
Siehe auch
Weblinks
Personendaten NAME Schulenburg, Gebhard Werner von der ALTERNATIVNAMEN Schulenburg-Beetzendorf, Gebhard Werner Graf von der KURZBESCHREIBUNG Hofmarschall am preußischen Hofe GEBURTSDATUM 20. Dezember 1722 GEBURTSORT Wolfsburg (Schloss) STERBEDATUM 23. August 1788 STERBEORT Wolfsburg (Schloss)
Wikimedia Foundation.