Gemeine Sichelschrecke

Gemeine Sichelschrecke
Gemeine Sichelschrecke
Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Springschrecken (Orthoptera)
Unterordnung: Langfühlerschrecken (Ensifera)
Familie: Sichelschrecken (Phaneropteridae)
Gattung: Phaneroptera
Art: Gemeine Sichelschrecke
Wissenschaftlicher Name
Phaneroptera falcata
(Poda, 1761)

Die Gemeine Sichelschrecke (Phaneroptera falcata) ist eine Art aus der Familie der Sichelschrecken (Phaneropteridae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Diese Laubheuschrecken werden 12 bis 18 Millimeter lang. Sie haben eine grüne Grundfärbung, wobei der Rücken und die Beine auch einen rotbraunen Schimmer haben können. Der gesamte Körper ist sehr fein dunkel gepunktet. Die Fühler der Tiere sind ca. viermal länger als der Körper. Die Weibchen haben eine sehr breite und kurze Legeröhre, die rechtwinkelig gebogen nach oben zeigt. Die Männchen haben lange und stark gekrümmte Cerci am Hinterleibsende. Diese Art ist, abgesehen von der sehr ähnlichen Vierpunktigen Sichelschrecke (Phaneroptera nana), die nur in den südlichen Bereichen Mitteleuropas aus Südeuropa einfliegt, die einzige mitteleuropäische Sichelschrecke, die voll entwickelte Flügel aufweist. Dabei werden die Vorderflügel etwa so lang, dass sie nach hinten gelegt etwas über das hintere Knie hinaus stehen, die Hinterflügel sind noch ein gutes Stück länger. Die Seitenlappen des Halsschildes sind abgerundet und etwas länger, als sie hoch sind. Neben diesem Merkmal unterscheidet sie auch ihr etwas schmalere Körperbau und die nicht so deutlich ausgeprägten dunklen Sprenkel in der Färbung von der ihr ähnlichen Art.

Ähnliche Arten

Vorkommen

Die Tiere kommen in Mittel- und Südeuropa vor, wobei ihre nördliche Verbreitung etwa bis Köln verläuft und sich weiter nordwärts ausdehnt. Sie fehlen aber mitunter in weiten Teilen, wie z. B. im Alpenvorland und in vielen Teilen der Schwäbischen Alb. Sie leben in sehr warmen Gegenden, wie z. B. auf verbuschtem Trockenrasen und in Sandgruben, ja selbst im gartenreichen Siedlungsbereich.

Lebensweise

Man findet die ausgewachsenen Tiere von August bis Oktober. Sie ernähren sich polyphag von verschiedenen Laubbäumen und Sträuchern, wobei sie aber vor allem junge Triebe, aber auch Beeren und Früchte fressen.

Gesang

Sie zirpen nur sehr leise, so dass man den Gesang nur etwa in einer Entfernung von einem Meter hören kann. Sie tun dies besonders in der Nacht, wobei in unregelmäßigen Abständen "Zb"- Geräusche zu hören sind.

Entwicklung

Die Weibchen legen ihre abgeflachten Eier zwischen die Epidermis der Blätter der Futterpflanzen ein. Die daraus schlüpfenden Larven durchleben sechs Larvenstadien, wobei sie insgesamt ca. 60 Tage für ihre Entwicklung benötigen.

Literatur

  • Heiko Bellmann: Heuschrecken: beobachten, bestimmen, Naturbuch Verlag 1993, ISBN 3-894-40028-5
  • Heiko Bellmann: Heuschrecken. Die Stimmen von 61 heimischen Arten. CD, Amp Europe 2004, ISBN 3-935-32948-2
  • Siegfried Ingrisch, Günther Köhler: Die Heuschrecken Mitteleuropas, Westarp Wissenschaften 1998, ISBN 3-894-32461-9
  • Peter Detzel: Heuschrecken Baden-Württembergs, Ulmer Verlag Stuttgart 1998, ISBN 3-800-13507-8
  • Heinrich Tauscher: Unsere Heuschrecken, Kosmos Franckh'sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1986, ISBN 3-440-05617-1

Weblinks


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