Gemeiner Hallimasch

Gemeiner Hallimasch
 

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Gemeiner Hallimasch
Gemeiner Hallimasch (Armillaria mellea)

Gemeiner Hallimasch (Armillaria mellea)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Rindenschwämme (Physalacriaceae)
Gattung: Hallimasche (Armillaria)
Art: Gemeiner Hallimasch
Wissenschaftlicher Name
Armillaria mellea
(Vahl) P. Kumm.

Der Gemeine Hallimasch (Armillaria ostoyae) oder Goldgelbe oder Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea), auch Stuppling genannt, ist im Herbst einer der häufigsten Pilze. In den österreichischen Alpenregionen wurde er Halamarsch oder Halawatsch genannt und soll als Heilmittel gegen Hämorrhoiden genutzt worden sein. In manchen Jahren tritt er massenhaft auf. Da er meist um den 28. September herum erscheint, dem Namenstag von Wenzel, bezeichnet man ihn in manchen Landstrichen auch als „Wenzelspilz“.

Inhaltsverzeichnis

Taxonomie und Systematik

Die verschiedenen Arten (Armillaria mellea und Verwandte) unterscheiden sich äußerlich kaum voneinander.

Im Jahre 1790 wurde der Gemeine Hallimasch als Agaricus melleus erstmals beschrieben. Die Übersetzung des Wortes „melleus“ führte zu den – heute allerdings unüblichen – deutschen Namen Honigschwamm und Honigfarbener Blätterschwamm. Weitere synonyme Bezeichnungen für diese Art oder deren Kleinarten sind Armillaria mellea var. glabra, Armillaria mellea var. cepistipes, Armillaria mellea var. obscura, Armillaria mellea var. ostoyae, Armillariella mellea.

Beschreibung

Der Hut wird 4 bis 14 Zentimeter breit, bräunlich bis honiggelb, mit dunklen, büscheligen und haarigen Schüppchen. Die Lamellen sind weiß bis rötlichgelb. Der bis zu fünfzehn Zentimeter lange, gelblichbraune Stiel ist wegen büscheligen Hervortretens oft gebogen. [1][2][3]

Verbreitung und Ökologie

Der Gemeine Hallimasch ist ein sehr häufiger Pilz an Laub- und Nadelholz. Er tritt in Mitteleuropa in der zweiten Jahreshälfte von Juli bis Dezember auf, wobei ein Massenerscheinen in den Monaten August bis November erfolgt. Der Hallimasch ist weltweit verbreitet beziehungsweise wurde durch Menschen weltweit ausgebreitet.

Hallimasch3.jpg

Der größte Pilz der Erde und damit auch das größte derzeit lebende Lebewesen ist ein Hallimasch mit essbaren Früchten. Sein Pilzgeflecht erstreckt sich über neun Quadratkilometer. Das ist die Fläche von etwa 1.200 Fußballfeldern. Entdeckt wurde der Riesenpilz von der Forstwissenschaftlerin Cathrine Parks. Gen-Analysen belegen, dass das Pilzgeflecht zu ein und demselben Pilz gehört. Seit 2.400 Jahren wächst er in der Erde des Malheur National Forest in Oregon, USA.

Der Gemeine Hallimasch gedeiht vor allem an Baumstümpfen, auf versteckten Wurzeln und an Bäumen. Für die bedeutet das den sicheren Tod, da er ein gefährlicher Baumschädling ist. Seine schnürsenkelähnlichen schwarzen Hyphenstränge, sogenannte Rhizomorphen, infizieren die Baumwurzel und bilden unter der Borke ein weißliches Fächermyzel. Er wird auch Kambiumkiller genannt, weil er das Kambium des Baumes zerstört. Er lebt von ihnen so lange als Parasit, bis sie abgestorben sind, kann sich aber auch als Saprobiont von bereits totem Holz ernähren. In bestimmten Wachstumsphasen bringt er das Holz, auf dem er gedeiht, im Dunkeln zum Leuchten (Biolumineszenz). Neben dem Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) ist der Hallimasch einer der ökonomisch bedeutendsten Krankheitserreger in Wäldern der gemäßigten Zone.

Speisewert

Der Gemeine Hallimasch wird als Speisepilz gesammelt, ist allerdings nicht für jeden verträglich. In rohem Zustand ist er schwach giftig. Dafür verantwortlich sind Magen-Darm-Reizstoffe unbekannter chemischer Struktur. Entgegen vielfach kolportierter Ansichten sind auch die Stiele der Hallimasch-Fruchtkörper essbar, so lange sie noch innen weiß und nicht zähfaserig sind; auch muss das Brühwasser nicht weggeschüttet werden. Allerdings müssen Hallimasch-Pilze genügend durchgekocht werden: gut acht Minuten lang.

Ein guter Verwendungszweck für diese Pilze ist das Einlegen in Essig, allerdings erst nach dem gründlichen Abkochen. Dazu werden vorzugsweise die Kappen der kleineren Pilze verwendet.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Gemeiner Hallimasch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Gemeiner Hallimasch – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Hans E. Laux: Der große Kosmos-Pilzführer. Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgängern. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2001, ISBN 978-3440124086, S. 164.
  2. Hans E. Laux: Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger. Pilze sammeln – aber richtig. Kosmos Verlags-GmbH, Stuttgart 2005, ISBN 978-3440102404, S. 85.
  3. Gerlinde Hausner: Pilze. Die wichtigsten Speise- und Giftpilze. 2 Auflage. BLV Verlagsgesellschaft mbH, München 1991, ISBN 3405138116, S. 66.
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