Gemeinnütziges Siedlungswerk

Gemeinnütziges Siedlungswerk

Das Gemeinnützige Siedlungswerk (GSW) ist ein Wohnungsunternehmen in Trägerschaft der katholischen Kirche, das in Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen aktiv ist. Es besteht in der Rechtsform der GmbH.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Wohnungsnot durch Bombenschäden und den Zuzug von Heimatvertriebenen in Frankfurt am Main groß. Auf Betreiben des Ermländer Bischofs Maximilian Kaller wurde im Herbst 1946 dort der Katholische Siedlungsdienst gegründet, der vor allem bei der Vermittlung von Wohnraum helfen sollte.

Schnell stellte sich heraus, dass zum Beheben der Wohnungsnot auch eigene Wohnungsbauten nötig werden würden. Bereits im November 1949 richtete der Limburger Bischof Ferdinand Dirichs, in dessen Bistum Frankfurt lag, das St. Georgswerk ein, das Geld für diesen Zweck sammeln sollte. Besonders erfolgreich waren die Aufrufe der Kirche zum „Stundenlohnsparen“ in den 1950er Jahren. Dabei sollten Arbeitnehmer monatlich den Lohn einer Arbeitsstunde sparen und dem St. Georgswerk als Darlehen zur Verfügung stellen.

Am 25. März 1949 riefen die drei „hessischen“ Bischöfe der Bistümer Mainz, Limburg und Fulda in Frankfurt das Gemeinnützige Siedlungswerk ins Leben, das selbst Wohnungen für Familien bauen sollte. Auch die Caritasverbände der drei Bistümer beteiligten sich an dem neuen Unternehmen. Die Leitung hatte von der Gründung bis 1972 Franz Wosnitza. Bis 1981 entstanden so 9500 Wohnungen. Das Siedlungswerk bevorzugt den Verkauf seiner Wohnungen, die damit zum Eigentum der Bewohnenden Familien werden. Oft werden Grundstücke in Kirchenbesitz im Erbbaurecht bebaut. 4800 Wohnungen wurden bis 1981 auf diese Art weitergegeben. Die übrigen Wohnungen werden vermietet, insbesondere an arme Familien.

Nach der deutschen Wiedervereinigung traten auch das Bistum Erfurt und sein Caritasverband dem GSW bei.

Geschäftsumfang

Das GSW betreut oder vermietet heute (2009) rund 4000 Wohnungen in Frankfurt und Umgebung, davon rund 1250 Seniorenwohnungen, rund 900 Wohnungen in der Region um Limburg, rund 2500 Wohnungen im Bistum Mainz, 200 im Bistum Erfurt und 90 Wohnungen im Raum Kassel.

Darüber hinaus ist es weiterhin im Neubau von Einfamilienhäusern, Eigentumswohnungen, generationsübergreifenden Wohnhäusern, Altenpflegeheimen, sozialen Einrichtungen und Kindertagesstätten aktiv.

Im Jahr 2007 wies das GSW eine Bilanzsumme von 285 Millionen Euro und einen Umsatz von 44,5 Millionen Euro aus. 74 Wohnungen wurden in diesem Jahr fertiggestellt. Die Zahl der verwalteten Wohnungen betrug 6976.

Literatur

Klaus Schatz SJ: Geschichte des Bistums Limburg, Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte, Mainz 1983.

Weblinks


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