Genethliakon

Genethliakon

Das Genethliakon (von griechisch γενέθλιος „die Geburt betreffend“, zu γενεά „Geburt, Herkunft“) ist eine Gedichtform der Antike, die der hellenistischen Zeit entstammt. Sie feiert die Geburt eines Kindes sowie später auch den Geburtstag.

Ein Genethliakon ist in freier Versform verfasst und nimmt unter Einsatz vieler rhetorischer Stilmittel Bezug auf die antike Mythologie. Aus der griechischen Lyrik wurde es in die römische Literatur übernommen und entwickelt. Überliefert sind Tibulls Genethliaka auf die Geburtstage des Freundes Cornutus und der Dichterin Sulpicia, Ovids Gedichte auf seinen eigenen Geburtstag und den seiner Frau, ferner Genethliaka von Statius (Silvae II,7 und IV,7 und 8) und Ausonius aus dem 4. Jahrhundert. Vergleichbare Motive nutzten Persius und Martial.

Die antike Rhetorik benannte daneben als logos genethliakos die Festrede zur Geburtstagsfeier.

Auch akademische Festschriften (besonders für Altertumswissenschaftler) werden hin und wieder als Genethliakon bezeichnet.

Literatur

  • Katharina Burkhard: Das antike Geburtstagsgedicht. (Dissertation) Zürich 1991 ISBN 3-260-05290-9

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