- Georg Zoëga
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Johann Georg Zoëga (* 20. Dezember 1755 in Dahler; † 10. Februar 1809 in Rom) war ein Archäologe, Philologe und dänischer Generalkonsul im Vatikan.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Georg Zoëga wurde in Jütland als Sohn des Predigers Wilhad Christian Zoëga (* 1721) geboren. Er erhielt zu Hause Privatunterricht und war ein Jahr in Altona auf dem Gymnasium, ehe er im Frühjahr 1773 für drei Jahre zum Studium nach Göttingen ging. Im Sommer 1776 unternahm er eine Reise, die ihn durch Süddeutschland, die Schweiz und Norditalien bis nach Rom führte. Im Herbst kam er zurück und verbrachte den Winter in Leipzig, von wo aus er im Frühjahr 1777 nach Dänemark zurückkehrte. Er blieb einige Zeit als Hauslehrer in der Heimat bzw. bei seinem Onkel in Kopenhagen, bis er 1779 als Begleiter des jungen Adligen Herrn von Heinen für zwei Jahre nach Deutschland und Italien reiste.
Schon 1782 zog es ihn wieder in den Süden, diesmal im königlichen Auftrag, da er seine Kenntnisse der Numismatik vertiefen sollte, um anschließend eine Position als Aufseher des königlichen Münzkabinetts zu übernehmen. Veränderte politische Verhältnisse verhinderten dies jedoch, und so kehrte er von Paris aus 1784 nach Rom zurück. Dort hatte er viele Gönner, darunter auch Kardinal Stefano Borgia, der ihm 1785 einen Posten als Aufseher im Päpstlichen Münzkabinett verschaffte. Er trat zur katholischen Kirche über und heiratete Maria Pietruccioli, die Tochter eines römischen Malers, mit der er 11 Kinder hatte, von denen allerdings nur 3 das Kindesalter überlebten.
Georg Zoëga wurde korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft der schönen Wissenschaften in Kopenhagen. 1787 erschien sein Werk Numi Aegyptii imperatorii, prostantes in Museo Borgiani Vellitis, danach widmete er sich dem Studium von Obelisken sowie den Basreliefs von Rom. 1797 erschien De origine et usu obeliscorum, 1808 der erste Teil von Li bassirelievi antichi di Roma, das erst posthum (1811) ins Deutsche übersetzt wurde. 1808 wurde er auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Er starb am 10. Februar 1809 in Rom. Sein Freund, der dänische Bildhauer Bertel Thorvaldsen, schloss ihm die Augen.
Leistungen
Neben Johann Joachim Winckelmann ist Zoëga der einzige Gründervater der Archäologie, dessen Leben und Persönlichkeit intensiver Forschungsgegenstand sind. Sein Biograf Hans B. Jessen charakterisiert ihn als typisches Beispiel „nordländischen Sturm und Drangs, kühn genug sich gebender Präromantik“[1]. Doch Zoëga entwickelte nicht nur Winckelmanns idealisierende Renaissance der antiken Kunstdenkmäler fort, er brachte auch unter dem Einfluss seines Lehrers Christian Gottlob Heyne neue Methoden in die Archäologie ein, die sein letzter Schüler und Biograf Friedrich Gottlieb Welcker aufnahm und weiterentwickelte. Aufgrund seiner Wirkmacht und seines düsteren Wesens wurde Zoëga auch der „Pythagoras des Nordens“[2] genannt.
Literatur
- Georgios Fatouros: Georg Zoëga. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 14, Herzberg 1998, ISBN 3-88309-073-5, Sp. 564–567.
- Hans B. Jessen: Georg Zoëga. In: Reinhard Lullies, Wolfgang Schiering (Hgg.): Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache, Mainz 1988. ISBN 3-8053-0971-6
- Adolf Michaelis: Zoëga, Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 386–402.
- Friedrich Gottlieb Welcker: Zoegas Leben. Stuttgart 1819
- Andreasen, Ojvind/ Lüttichau, Harald Graf v.: Das Geschlecht der Zoëga (in: Genealogie. Zeitschrift für Familienkunde, Heft 4, 1962, S. 171-174)
Weblinks
Commons: Georg Zoëga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Georg Zoëga im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
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