- George Sarton
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George Alfred Leon Sarton (* 31. August 1884 in Gent, Belgien; † 22. März 1956 in Cambridge, Massachusetts, USA) war ein in Belgien geborener US-amerikanischer Naturwissenschaftshistoriker.
Sarton studierte in Gent unter anderem Philosophie, Mathematik und Chemie mit einem Abschluss 1906. 1908 gewann er die Goldmedaille der Universität für eine seiner Arbeiten über Chemie. 1911 promovierte er in Gent in Mathematik. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs ging er nach England und ab 1915 in die USA, wo er danach blieb. Er hielt 1916 bis 1918 Vorlesungen an der Harvard University und arbeitete für die Carnegie Foundation. 1920 wurde er Lecturer in Harvard und war von 1940 bis 1951 Professor für Wissenschaftsgeschichte in Harvard. Von 1919 bis 1948 war er auch Forscher an der Carnegie Institution in Washington D. C..
Sarton begann 1927 eine umfangreiche Naturwissenschaftsgeschichte zu schreiben, für die er auch Arabisch lernte und die Länder des Nahen Ostens besuchte, um Originalquellen islamischer Wissenschaftler zu studieren. Von den geplanten acht Bänden wurden aber nur drei fertig. Er edierte mehrere arabische Quellenausgaben. Sarton beschäftigte sich auch mit der Wissenschaft in der Renaissance, besonders mit Leonardo da Vinci.
Seit 1913 veröffentlichte er in der Zeitschrift Isis - 1912 von ihm begründet - zahlreiche Arbeiten aus dem Bereich der Wissenschaftsgeschichte. 1924 gründete er gemeinsam mit Lawrence Joseph Henderson die History of Science Society (HSS). 1936 begründete er das jährlich erscheinende Journal Osiris, das wie die Schwesterzeitschrift Isis eine offizielle Publikation der HSS ist.
Die History of Science Society verleiht jährlich die George-Sarton-Medaille. Die erste Medaille wurde 1955 an George Sarton vergeben.
Er war seit 1911 mit der englischen Künstlerin Mabel Eleanor Elwes verheiratet, mit der er eine Tochter hatte.
Werke
- Introduction to the history of science : From Homer to Omar Khayyam. Bd. I., Carnegie Institution 1927, Reprint 1945
- Introduction to the history of science: from Rabbi Ben Ezra to Roger Bacon, Bd.II., Carnegie Institution 1931, Baltimore, Williams & Wilkins, 1950
- Introduction to the history of science: Science and learning in the fourteenth century, Bd.III., Carnegie Institution 1947, Baltimore, Williams & Wilkins, 1953
- A history of science. Ancient science through the Golden Age of Greece, Cambridge, MA: Harvard University Press, 1952, 646 Seiten
- Hellenistic science and culture in the last three centuries B.C., Cambridge, MA: Harvard University Press, 1959, 554 Seiten, Dover 1993
- A guide to the history of science; a first guide for the study of the history of science, with introductory essays on science and tradition., New York, Ronald Press 1952 (dt.: Das Studium der Geschichte der Naturwissenschaften. Frankfurt am Main: Klostermann, 1965. 92 S.)
- The Life of Science – Essays in the history of civilization, New York, Schuman, 1948, Freeport 1971 (Herausgeber Max Fisch), auch University of Indiana Press 1960 (Herausgeber Zirkle)
- The history of science and the new humanism, Harvard University Press 1937
- Six wings: men of science in the Renaissance, Indiana University Press 1955
- Civilization of the Renaissance, Chicago University Press 1929
- Studies and Essays in the history of Science and Learning (Herausgeber M. Ashley Montagu), Arno Press 1975
- The Study of the History of Mathematics, Harvard University Press 1936 (neu Dover 1957 mit The study of the history of science)
- Ancient Science and modern civilization, University of Nebraska Press 1954, Dover 1993
- Galen of Pergamon, University of Kansas Press 1954
Weblinks
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