Georgi Tschapkanow

Breaking the wall, 2006....

...aufgestellt vor der Botschaft, rechts zur Mauerstraße hin

Georgi Todorow Tschapkanow (bulgarisch Георги Тодоров Чапкънов) (auch Tchapp genannt; * 24. Januar 1943 in Wulchidol bei Warna, Bulgarien) ist ein bulgarischer Bildhauer.

Tschapkanow studierte ab 1961 an der Nationale Akademie der Schönen Künste in Sofia; seit 1974 ist er dort Professor im Fach Feinplastik. Bei allen bedeutenden großen Ausstellungen moderner bulgarischer Kunst war er mit seinen Arbeiten vertreten. Der Regisseur Federico Fellini ließ sich nur von ihm mit einer Büste verewigen. Öffentlich zugängliche Werke befinden sich in der Eremitage in St. Petersburg, im Puschkinmuseum in Moskau, in der Nationalgalerie in Sofia, beim IOC in Lausanne, in der Lalit Kara Akademie in Neu Delhi, im Moran Open-Air Museum in Südkorea und im Hakone Open-Air Museum in Japan.

In Berlin ist er mit dem vier Meter hohen, anspielungsreichen Werk "Breaking the wall" vertreten, das er für die bulgarische Botschaft schuf. Ein unversehrter nackter Mann wirft die Arme in die Höhe, aber er hat einen arm- und kopflosen Begleiter bei sich, der zudem an der Seite verletzt ist. Das Botschaftsgebäude befindet sich in der Leipziger Straße an der Ecke zur Mauerstraße. Die Mauerstraße, die den Weg der längst abgerissenen mittelalterlichen Stadtmauer markiert, führte von 1961 bis 1989 auch bis an die Berliner Mauer. Eine weitere Deutung des Kunstwerks ist möglich, wenn man sich erinnert, wie schwierig die Verhandlungen über den Beitritt Bulgariens zur EU waren. Sie erinnerten weniger an eine freundliche Einladung als vielmehr an die Wiedererrichtung einer Mauer zur Abschottung. Bulgarien ist zwar seit dem 1. Januar 2007 dabei, aber zu schlechteren Konditionen als seine Vorgänger.

Weblinks

 Commons: Georgi Tschapkanow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Homepage Tchapp
• „Mauern durchbrechen“