Geraer Dialog/Sozialistischer Dialog

Geraer Dialog/Sozialistischer Dialog

Geraer Dialog/Sozialistischer Dialog (GD/SD) ist eine Strömung innerhalb der Partei Die Linke. Zurück geht der Name auf den Geraer PDS-Parteitag im Oktober 2002. Hier konnten sich erstmals die „linken“ Kräfte in der PDS durchsetzen. Bereits kurz nach dem Parteitag benannte sich die Interessengemeinschaft in Sozialistischer Dialog um.

Als sich innerhalb der Partei immer mehr abzeichnete, dass der „realpolitische“ Flügel in Form des Netzwerks Reformlinke, der nach Auffassung des Geraer Dialogs für eine Abkehr vom Marxismus und für die soziale Marktwirtschaft steht, wieder eine Mehrheit in der Partei erlangen könnte, gründete sich als Reaktion darauf am 1. Februar 2003 der Geraer Dialog.

Trotz zahlreicher Bemühungen und regem Mitgliederzustrom war der Geraer Dialog beim Berliner Sonderparteitag (auch bekannt als Tempodrom-Parteitag) einflusslos, der „realpolitische“ Flügel konnte sich auf ganzer Linie durchsetzen. So wurden zahlreiche Vertreter des „eher linken“ Flügels nicht wieder in den neuen Parteivorstand gewählt.

Nach diesem Debakel und dem verabschiedeten Parteiprogramm Ende 2003 gab es innerhalb der Strömung eine rege Diskussion darüber, wie es weitergehen solle. Zum einen benannte sich der Geraer Dialog in Sozialistischer Dialog/Geraer Dialog um, zum anderen setzte die Strömung nun auch darauf, mehr nach außen zu arbeiten und nicht nur in die PDS hinein. In der Folge dieser Debatten kam es zu zahlreichen Austritten aus der PDS und dem Sozialistischen Dialog, weil viele das Projekt Linkspartei als sozialistische Partei gescheitert sahen.

Danach stabilisierte sich der Sozialistische Dialog und beteiligte sich aktiv an einem möglichst linken Parteineubildungsprogramm mit der WASG. Heute ist der Sozialistische Dialog/Geraer Dialog anerkannter innerparteilicher Zusammenschluss in der Partei Die Linke.

Einschätzung der Verfassungsschutzbehörde

Das Bundesamt für Verfassungsschutz bezeichnet im Bericht 2008 den GD/SD als "Sammelbecken der extremistischen Kräfte" in der Partei Die Linke. Konkret begründet wird diese Einschätzung mit der Mitgliederversammlung am 9. Februar 2008 in Kassel, welche beschloss, sich inhaltlich streitbar für den Marxismus einzusetzen.[1]

Weblinks

Quellen

  1. Verfassungsschutzbericht von 2008 (Vorabversion) S. 149

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