- Gerd Siemoneit-Barum
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Gerd Siemoneit-Barum (* 6. März 1931 als Gerd Siemoneit in Gumbinnen) ist einer der bekanntesten deutschen Zirkusdirektoren und (ehemaliger) Raubkatzen-Dompteur.
Leben
Nach der Flucht im Zweiten Weltkrieg landete seine Familie in Hamburg. Obwohl er in gutbürgerlichen Verhältnissen aufwuchs, reizte ihn das Zirkusleben, und er schloss sich hier ohne Wissen der Familie im Mai 1946 dem Circus Williams an, kehrte aber im Winter zurück. 1948 konnte er eine Anstellung beim Circus Barum bekommen, erst als Requisiteur, später als Tierpfleger, danach als Jockey. 1952 stand er hier erstmals als Raubtier-Dompteur in der Manege.
Seine Karriere führte zu verschiedenen Zirkussen, seit 1962 arbeitete er mit eigenen Tieren. Auf Grund seiner Bekanntheit wirkte er in Dokumentarfilmen und Fernseh-Serien wie Jens Claasen und seine Tiere mit. Einmal war er zu Gast bei Ed Sullivan in den USA.
1956 heiratete er die Artistin Inge Bielewski, die er beim dänischen Circus Benneweis kennengelernt hatte. 1970 kauften sie das Material des bereits 1968 eingestellten Circus Barum und gründeten ihren eigenen Circus Safari. 1972 erwarben sie die Rechte an dem Namen Barum, der damit Bestandteil des Familiennamens Siemoneit wurde. Der Name des Zirkus wurde in Circus Siemoneit-Barum geändert.
Inge Siemoneit führte als Direktorin die Geschäfte, während sich Gerd Siemoneit ganz auf die Dressur seiner Raubtiergruppen konzentrierte, auf Safari ging und beim Fernsehen mitwirkte. Auch Inge Siemoneit war mit Leib und Seele beim Circus. Unerschrocken sprang sie ihrem am Boden liegenden Mann bei, der während der Vorstellung von den Raubkatzen angefallen wurde. Während einer Krankheit ihres Mannes in Italien trat sie mit der Löwengruppe auf. Sie errichtete auch das gemeinsame Haus und Winterquartier in Einbeck. Plötzlich und unerwartet starb Inge Siemoneit nach 18jähriger Ehe 1974 an einer Lebererkrankung.
1975 heiratete Siemoneit-Barum Rosalind, eine englische Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin, mit der er zwei Kinder hat: Rebecca (1977) und Maximilian (1982), welcher mitunter als Direktor auftrat.
Seit Ende 2002 tritt er nicht mehr als Raubtier-Dompteur auf, seine Tiere übergab er dem Serengeti-Park Hodenhagen. Sein Nachfolger war bis zum Jahresende 2006 der Engländer Alexander Lacey, der von 2007 bis heute im Zirkus Charles Knie engagiert ist.
Am 26. Oktober 2008 stand er das letzte Mal als Zirkusdirektor beim Circus Barum in der Manege, es war zugleich die letzte Vorstellung des Circus Barum, welcher nicht weitergeführt wird.
Auszeichnungen und Preise
- 1975 erhält er beim Internationalen Circusfestival von Monte Carlo den Silbernen Clown,
- 1976 erhält er das Bundesverdienstkreuz,
- 1998 wird er beim Circusfestival von Monte Carlo für sein Lebenswerk geehrt.
Weblinks
- Circus Barum
- Literatur von und über Gerd Siemoneit-Barum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gerd Siemoneit-Barum in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Kategorien:- Schausteller
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