- Gerhard Hecker
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Gerhard Hecker (* um 1470; † um 1538 in Osnabrück) war ein Theologe des 16. Jahrhunderts.
Leben
Hecker war eine der wirksamsten Persönlichkeiten im Augustinerorden, die sich vor allem für Martin Luther und die neue Lehre einsetzte. Über seine Herkunft und seinen Studiengang ist nichts überliefert. Bekannt ist nur, dass er 1497 Magister geworden ist. Sonst werden nur die Jahre genannt, in denen er Ordensämter bekleidet hat: 1500, 1508, 1513 und 1520 war er Provinzial der sächsischen Provinz.
Seine Haltung wurde im Luther-Prozess deutlich. Als er 1518 vom Ordensgeneral beauftragt wurde, als Kommissar für die Ablasspredigt zu wirken, um Gelder für ein in Venedig abzuhaltendes Generalkapitel zu erhalten, entzog er sich. Auf dem Reichstag zu Augsburg erhielt er am 25. August 1518 den Befehl des Ordensgenerals Gabriel Venetus, Luther gefangen nehmen zu lassen und ihn nach Rom auszuliefern.
Seine Reaktion ist undeutlich. Vielleicht hat er den Brief nicht erhalten. Jedenfalls unterblieb die geplante Aktion. 1520 ist schon ein anderer Provinzial da. Auf dem Reichstag zu Worms 1521 ist er wieder zugegen. Seitdem hielt er sich im Osnabrücker Konvent auf. Auf einzelne Ordensbrüder hatte er starken Einfluss. Nach Hermann Hamelmann hat er dort öfter gepredigt. Sein Briefwechsel mit Luther ist nach seinem Tode vernichtet worden.
Literatur
- Th. Kolde. Die deutsche Augustiner-Kongregation. Gotha 1879, 318.
- Th. Kolde. Luther und sein Ordensgeneral in Rom (ZKG 2, 1881,476).
- Th. Beckmann. Das ehemalige Augustiner-Eremiten-Kloster zu Osnabrück (Osnabrücker Geschichtsquellen und Forschungen 13). 1970.
- W. Delius. Der Augustiner-Eremiten-Orden im Prozeß Luthers (ARG 63, 1972, 27).
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