Gerhard Hintschich

Gerhard Hintschich

Gerhard Hintschich (* 26. Juni 1924 in Hof in Mähren; † 1986 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft begann Gerhard Hintschich 1948 seine künstlerische Ausbildung in der Zeichenschule in Biedenkopf. Von 1949 bis 1952 studierte er bei Professor Willi Baumeister in Stuttgart. 1951/52 war er Stipendiat der französischen Regierung an der École des Beaux-Arts in Paris und konnte dort auch seine erste Einzelausstellung durchführen. An der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt am Main setzte er sein Studium von 1953 bis 1956 als Meisterschüler bei Professor Albert Burkart fort. 1957 erhielt er das Rom-Preis-Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo.

Gerhard Hintschich war Mitglied der „Frankfurter Sezession“ und des Deutschen Werkbundes. Er lebte und arbeitete in Frankfurt am Main.

Werk

Bei einer Ausstellung 1955 in Paris sagte Gerhard Hintschich: „Je m’efforce de parvenir à la synthèse de l’abstrait et d’une nouvelle formule de l’art figuratif.[1] – „Ich bemühe mich zu der Synthese des Abstrakten und einer neuen Form der gegenständlichen Kunst zu gelangen.“ Diese Aussage spiegelt sich in seinem Werk. Zu den Stationen seines künstlerischen Weges gehören abstrahierte Stillleben ebenso wie Bilder, die aus schweren Farbbalken zusammengesetzt scheinen und schließlich Werke, in denen das Grafische in den Vordergrund tritt. Das grafische Element der Linie wird vor allem seit Mitte der 1960er Jahre in den Lithografien und Gemälden Hintschichs bestimmend. Linien setzen sich zu Figuren und Gebilden zusammen, verbinden sich zu Formen und farbigen Kompositionen, die dynamisch Perspektive, Raum und Tiefe schaffen.

Gerhard Hintschich war an zahlreichen Kunstausstellungen im In- und Ausland beteiligt, so z. B. der „Fifth international Biennal of Contemporary Color Lithography“ in Cincinnati 1958, an der Internationalen Graphikausstellung in Biella, Italien 1965 und an Ausstellungen der Frankfurter Sezession und des Frankfurter Kunstkabinetts. Viele Einzelausstellungen seiner Werke fanden in namhaften Galerien statt.

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 1958 Frankfurter Kunstkabinett, Frankfurt am Main
  • 1967 Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath
  • 1968 Mannheimer Kunstverein, Mannheim
  • 1977 Marlies Hess-Stiftung, Frankfurt am Main
  • 1988 Deutscher Werkbund Hessen
  • 1988 Dommuseum Frankfurt
  • 1996 Galerie m. beck, Homburg/Saar

Preise und Stipendien

  • 1951/52 Stipendiat der französischen Regierung an der École des Beaux-Arts in Paris
  • 1957 Rom-Preis-Stipendiat der Villa Massimo
  • 1958 Preis bei der internationalen Farbgraphik in Grenchen, Schweiz
  • 1962 Ostdeutscher Kulturpreis (Förderpreis)

Weblinks

Literatur

  • Franz Höller: Gerhard Hintschich. In: Sudetendeutscher Kulturalmanach V - Kunst, Wissenschaft, Literatur, Volkstum. Delp'sche Verlagsbuchhandlung verm. 1962
  • Kurt Schäfer: Gerhard Hintschich. In: Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst. Kramer, Frankfurt am Main 2003, Band 69, ISBN 3-7829-0545-8, S. 291-299

Einzelnachweis

  1. Zitat im Katalog zur Ausstellung vom 14. Januar bis 11. Februar 1968, Mannheimer Kunstverein, Mannheim

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hintschich — Gerhard Hintschich (* 26. Juni 1924 in Hof in Mähren; † 1986 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Maler und Grafiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Einzelausstellungen (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Hi — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Casa Baldi — Die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo, kurz Villa Massimo (italienisch Accademia Tedesca Roma Villa Massimo ) ist eine Kultureinrichtung der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Rom. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Akademie 3 Stipendiaten… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Malern/H — Maler   A B C D E F G H I J K L M N O P Q R …   Deutsch Wikipedia

  • Villa-Massimo-Stipendium — Die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo, kurz Villa Massimo (italienisch Accademia Tedesca Roma Villa Massimo ) ist eine Kultureinrichtung der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Rom. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Akademie 3 Stipendiaten… …   Deutsch Wikipedia

  • Villa Massimo — Die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo, kurz Villa Massimo (italienisch Accademia Tedesca Roma Villa Massimo ) ist eine Kultureinrichtung der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Rom. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Akademie 3 Stipendiaten… …   Deutsch Wikipedia

  • Villa Serpentara — Die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo, kurz Villa Massimo (italienisch Accademia Tedesca Roma Villa Massimo ) ist eine Kultureinrichtung der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Rom. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Akademie 3 Stipendiaten… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Akademie Rom Villa Massimo — Logo der Villa Massimo Die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo, kurz Villa Massimo (italienisch Accademia Tedesca Roma Villa Massimo) ist eine Kultureinrichtung der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Rom. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Theodor Weißenborn — (* 22. Juli 1933 in Düsseldorf) ist ein deutscher Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Einzeltitel 3 Auszeichnungen 4 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”