- Alexander Mackenzie (Politiker)
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Alexander Mackenzie PC (* 28. Januar 1822 in Logierait, Perthshire, Schottland; † 17. April 1892 in Toronto) war ein kanadischer Bauunternehmer und Politiker. Er war der zweite Premierminister des Landes und regierte vom 7. November 1873 bis zum 8. Oktober 1878.
Biografie
Sein Vater starb, als er 14 Jahre alt war. Alexander Mackenzie musste zusammen mit zwei Brüdern für den Unterhalt der Familie sorgen, konnte aber mit 16 eine Lehre als Steinmetz beginnen. 1842 wanderte er auf der Suche nach Arbeit nach Kanada aus. Er zog nach Kingston und gründete bald darauf ein Bauunternehmen, wobei er sich die meisten notwendigen Fertigkeiten selbst beibrachte.
1845 heiratete er Helen Neil, mit der er drei Kinder hatte, von denen jedoch nur eine Tochter das Säuglingsalter überlebte. Mackenzie zog 1846 nach Sarnia um, wo sich auch die übrige Familie niedergelassen hatte. Das Unternehmen war erfolgreich und konnte sich zahlreiche öffentliche Aufträge im Südwesten Ontarios sichern, darunter den Bau mehrerer Gerichtsgebäude. Mackenzie konvertierte vom Presbyterianismus zum Baptismus und engagierte sich in der Abstinenzbewegung. Nachdem seine erste Ehefrau am 4. Januar 1852 verstorben war, heiratete er am 17. Juni 1853 Jane Sym; das Paar blieb kinderlos.
Schon bald nach seiner Emigration nach Kanada wurde Mackenzies politisch aktiv und hatte im Lambton County mehrere öffentliche Ämter inne. So war er Beauftragter für Volkszählungen, Mitglied der Feuerwehr, der dialektischen Gesellschaft, der Abstinenzlergesellschaft und des Schulrates. Außerdem organisierte er Wahlkämpfe für liberale Politiker auf Provinzebene, z.B. für seinen Bruder Hope Mackenzie. 1861 wurde er ins Parlament der Provinz Kanada gewählt, 1867 ins neu geschaffene kanadische Unterhaus.
Nachdem Generalgouverneur Lord Dufferin die konservative Regierung von John Macdonald wegen des Pacific-Skandals aufgelöst hatte, suchte er jemanden, der eine neue Regierung bilden konnte. Bei den Liberalen gab es keinen klaren Anführer; erst nachdem drei andere Politiker abgelehnt hatten, wurde Mackenzie zum Premierminister ernannt. Mackenzie trat sein Amt am 7. November 1873 an, bildete eine neue Regierung und bat den Generalgouverneur darum, am 22. Januar 1874 Neuwahlen anzusetzen. Die Unterhauswahlen 1874 endeten mit einem Sieg der Liberalen Partei.
Mackenzies wichtigstes Anliegen während seiner Regierungszeit war die Reform und Vereinfachung der staatlichen Verwaltung. Er schaffte die öffentlichen Wahlversammlungen ab und führte stattdessen geheime Wahlen ein, schuf den Obersten Gerichtshof und gründete die Königliche Militärakademie Kanadas. Allerdings geriet der Bau der Canadian Pacific Railway ins Stocken, da die Finanzierung damals fast ausschließlich mit öffentlichen Geldmitteln erfolgte. Nach der Niederlage bei den Unterhauswahlen 1878 gegen Macdonalds Konservative Partei trat Mackenzie am 8. Oktober 1878 zurück, bis 1880 blieb er Oppositionsführer.
Zu dieser Zeit war es üblich, dass der britische Monarch alle abtretenden kanadischen Premierminister zum Ritter schlug, doch Mackenzie lehnte dies stets ab. Er starb im Alter von 70 Jahren an einem Herzinfarkt, der durch einen schweren Sturz verursacht worden war. Bis zu seinem Tod blieb er Parlamentsabgeordneter. Er ist im Lakeview-Friedhof in Sarnia begraben.
Siehe auch
Weblinks
- Alexander Mackenzie. In: Dictionary of Canadian Biography. Toronto 1979 ff., ISBN 0-8020-3142-0 (englisch, französisch)
- The Prime Ministers of Canada: Alexander Mackenzie
- Alexander Mackenzie, biographische Angaben auf der Webpräsenz des kanadischen Parlaments (englisch)
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