Gerold Janssen

Gerold Janssen

Gerold Janssen (* 1923 in Borssum bei Emden) ist ein bekannter Naturschutz-Aktivist in Bremen.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Janssen schloss die Schule in Emden 1941 mit dem Notabitur ab und ließ sich zum Flieger ausbilden. Bei Kriegsende geriet er in amerikanische Gefangenschaft, kehrte aber schon im August 1945 wieder in sein Elternhaus zurück. Nach einer Ausbildung bei einer Reederei in Emden und einer Bäckerlehre war er ab 1952 in Hamburg als Reedereikaufmann tätig. 1962 zog er nach Bremen, wo er bis 1984 als Wirtschaftsprüfer bei der Fides Treuhand arbeitete.[1][2]

Seit den 1970er Jahren widmete er sich dem Natur- und Umweltschutz. Er gründete mehrere Bürgerinitiativen und kämpfte seit Ende der 1970er gegen die Bebauung des wegen seines Artenreichtums international bedeutsamen Hollerland-Gebiets im Bremer Stadtteil Horn-Lehe. Von 1986 bis 1996 wirkte er im Vorstand des Bremischen Deichverbandes am rechten Weserufer.[2]

Ehrungen

Janssen wurde für seine Arbeit als Umwelt- und Landschaftsschützer 1993 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Aus Protest gegen die Umwandlung der Naturregion „Uni-Ost“ in eine „Beton- und Steinwüste“ gab er es zwei Jahre später zurück.[2]

Am 24. November 2009 erhielt Gerold Janssen den Bürgerpreis der Bremer Sparkasse[3]. Der Preis hat jedes Jahr ein anderes Motto, es hieß diesmal „Umwelt“. Janssen erhielt den 1. Preis für seinen lebenslangen Einsatz für den Umweltschutz, unter anderem auch für das Hollerland – es ist heute Naturschutzgebiet – das er zusammen mit einer Bürgerinitiative gegen Baulöwen verteidigte.[4]

Einzelnachweise

  1. Vom Ausbruch aus der Normalität (RTF). Sendung vom 27. Januar 2002. SWR. Abgerufen am 28. November 2009.
  2. a b c Der Autor (PDF). Klappentext „Hier weiht de Wind!“. Donat Verlag. Abgerufen am 28. November 2009.
  3. Bürgerpreis der Initiative „für mich, für uns, für alle“ (HTML). bremen.online GmbH. Abgerufen am 26. November 2009.
  4. Umweltaktivist Gerold Janssen ausgezeichnet (HTML). Sendung 24. November 2009. Magazin buten un binnen. Abgerufen am 26. November 2009.

Literatur

  • Gerold Janssen: Hier weiht de Wind! – Hände weg vom Hollerland!. Erinnerungen eines Bremer Rebellen (1923–2006). Mit einem Geleitwort von Dieter Mazur. ISBN 978-3-938275-24-5

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Janssen — ist der Familienname folgender Personen: Albert Edouard Janssen (1883–1966), belgischer Hochschullehrer und Politiker Albrecht Janssen (1886–1972), deutscher Schriftsteller und Übersetzer Alfred Janssen, Pseudonym des deutschen… …   Deutsch Wikipedia

  • Janßen — Janssen ist der Familienname folgender bekannter Personen: Albrecht Janssen (1886–1972), deutscher Schriftsteller und Übersetzer Arnold Janssen (1837–1909), deutscher Missionar und Ordensgründer Claudia Janssen (* 1966), deutsche Theologin David… …   Deutsch Wikipedia

  • Hollerland — Morgennebel über dem Hollerland Hollerland bezeichnete ursprünglich eine Kulturlandschaft im Norden und Osten Bremens, die von holländischen Siedlern im 12. Jahrhundert urbar gemacht wurde (der sogenannten „Hollerkolonisation“). Zum… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Jam–Jan — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Horn-Lehe — Stadtteil von Bremen Horn Lehe …   Deutsch Wikipedia

  • André Feldhaus — (* 2. Oktober 1975 in Münster (Westfalen)) ist ein deutscher Filmmusikkomponist und Songwriter. Nach einer klassischen Klavierausbildung war André Feldhaus in den neunziger Jahren Sänger und Gitarrist der deutschen Punkband Mother s Ruin und… …   Deutsch Wikipedia

  • Nationalsozialismus — Erster Reichsparteitag in Nürnberg, 1927 Der Nationalsozialismus ist eine radikal antisemitische, antikommunistische und antidemokratische Weltanschauung …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich der Löwe — Krönungsbild aus dem Evangeliar Heinrichs des Löwen. In der oberen Bildhälfte Christus, der ein Schriftband mit Bibeltext entrollt. Die weiteren Personen sind Apostel, Heilige und Erzbischöfe. In der unteren Bildhälfte reichen zwei gekreuzte… …   Deutsch Wikipedia

  • Hugo Zieger — (* 5. Juli 1864 in Koblenz; † 27. März 1932 in Oldenburg) war ein deutscher Maler. Sein bekanntestes Werk ist das Fresko Der Bruderkuß, eine Darstellung der Hinrichtung der friesischen „Volkshelden“ Dude und Gerold Lubben …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (15. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 15. Wahlperiode (2002–2005). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 2002 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”