- Gerontius
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Gerontius († 411 in Spanien) war ein General des weströmischen Gegenkaisers Konstantin III. (407 – 411).
Er wurde von Konstantin auf seinem Feldzug durch Gallien zusammen mit Edobich ausgesandt, um die Gegenwehr von Stilichos Leutnant Sarus zu brechen, der kurz zuvor die Vorhut unter Justinianus und Nebiogastes geschlagen hatte. Gerontius und Edobich zwangen Sarus zum Rückzug über die Alpen, setzten ihm aber nicht nach, da Konstantin wohl erst seine Eroberungen sichern und wollte, bevor er den Angriff auf Italien wagte.
Dazu gehörte auch die Unterwerfung Spaniens, wo Verwandte von Kaiser Honorius eine Bastion der Familie des Kaisers Theodosius I. bildeten, aber loyal dem untauglichen Kaiser dienten. Er fürchtete, sie würden von dort aus eine zweite Front eröffnen, während Sarus und Stilicho ihn von Italien aus in die Zange nähmen, und attackierte zuerst in Spanien. Er holte seinen ältesten Sohn Constans aus dem Kloster, erhob ihn zum Caesar und sandte ihn mit Gerontius nach Spanien. Die kaiserliche Verwandtschaft wurde mühsam geschlagen, wobei zwei von ihnen, Didymus und Theodosiolus, gefangen genommen wurden, während es zwei anderen, Lagodius und Verianus, gelang, nach Konstantinopel zu entkommen.
Constans ließ seine Frau und seinen Haushalt in der Obhut von Gerontius in Caesaraugusta (Saragossa) zurück, um zum Rapport nach Arles zurückzukehren, wo sein Vater seine Residenz eingerichtet hatte. Dort allerdings erhielt er den Auftrag, nach Spanien zurückzukehren, um die Germanen zurückzuschlagen, die den Rhein vor knapp zwei Jahren überschritten hatten und seitdem plündernd ihren Weg durch Gallien gesucht hatten und im September die Pyrenäen erreicht hatten. Während der Vorbereitungen dazu erreichte ihn die Nachricht, dass sich Gerontius erhoben und Maximus, einen seiner Männer (oder seinen Sohn), zum Mitkaiser gemacht hatte - womit der befürchtete Angriff aus Spanien im folgenden Jahr Realität wurde, als Gerontius im Verein mit germanischen Verbündeten vorrückte.
Als zu den Fronten in Spanien und Italien ein Aufstand in Britannien hinzukam, sah sich Konstantin zu Handeln gezwungen. Er marschierte in Italien ein, musste aber im Frühjahr 410 den Rückzug antreten. 411 gelang es Gerontius, ihn bei Vienne zu schlagen, wo er den Mitkaiser Constans gefangen nahm und hinrichten ließ. Er schloss Konstantin schließlich in Arles ein und belagerte ihn dort.
Zur gleichen Zeit sah sich Honorius in der Lage, den Gegenangriff zu wagen, nachdem er einen neuen General gefunden hatte, den späteren Kaiser Constantius III., der vor Arles erschien, Gerontius in die Flucht schlug und die Belagerung von Arles und Konstantin selbst übernahm und erfolgreich abschloss. Und auch Gerontius musste seinen Kampf aufgeben, er tötete sich in Spanien, der von ihm ernannte Kaiser Maximus floh und kam bei germanischen Söldnertruppen unter, die in Spanien geblieben waren.
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