Gert Mittring

Gert Mittring
Gert Mittring

Gert Mittring (* 26. Mai 1966 in Stuttgart) ist ein deutscher Rechenkünstler. Er brach mehrfach Weltrekorde im Kopfrechnen, wofür er Einträge im Guinness-Buch der Rekorde erhielt.

Mittring fiel schon als Kind mit seiner mathematischen Hochbegabung auf. Sein Abitur schaffte er knapp mit der Note 3,7. Mittring ist Diplom-Informatiker, Doktor der Erziehungswissenschaften und Doktor der Psychologie.

Sein erster Weltrekord, die 13. Wurzel aus einer hundertstelligen Zahl in 13,3 Sekunden im Kopf und ohne Hilfsmittel zu ziehen, wurde am Psychologischen Institut der Universität Bonn von Jürgen Bredenkamp und seinem Team im Rahmen eines Forschungsprojekts untersucht und dokumentiert.

Mittring gewann achtmal hintereinander (2004–2011) bei der Mind Sports Olympiade die Goldmedaille im Kopfrechnen und darf den Titel eines Großmeisters im Kopfrechnen führen. Außerdem gewann er 2005 die Silbermedaille in der Sparte Poker. Bei der 2. Kopfrechen-WM 2006 in Gießen belegte er Platz 3.

Er arbeitet als freier Wissenschaftler hauptsächlich in der Hochbegabtendiagnostik gemeinsam mit Dr. Ida Fleiß († 2010) sowie in der psychologischen Testtheorie und Testentwicklung. Als Algorithmenentwickler, Begabungsforscher und an der Gehirnforschung Interessierter hatte er zahlreiche Auftritte im deutschen Fernsehen, u. a. war er häufig Gast in Sendungen auf RTL mit Günther Jauch, dessen Produktionsfirma I&U er in mathematischen Fragen und Fragen der Hochbegabung berät.

Aufgrund seines Engagements wurde er von Bundesministerin Annette Schavan zum Mathematik-Botschafter des Jahres der Mathematik 2008 auserkoren. Als solcher leitete er 2008 unter Schavans Schirmherrschaft die weltweit erste Kopfrechenweltmeisterschaft für Schülerinnen und Schüler in Nürnberg. Als MINT-EC Botschafter setzt er sich neben der Mathematik auch für Informatik, Naturwissenschaften und Technik ein.

Mittring ist Mitglied im European Council for High Ability (ECHA) und im World Council for Gifted and Talented Children (WCGTC) sowie zahlreicher weiterer Arbeitskreise, die sich mit Begabtenforschung und Begabtenförderung beschäftigen. Er ist ferner Bundestrainer des „KIT-Clubs e. V.“ für Mathematik/Rechnen/Kopfrechnen und war Mitglied des Vorstandes von Intertel.

Schriften

  • Literatur von und über Gert Mittring im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Was geht in uns vor, wenn wir rechnen? Tectum-Verlag, Marburg 2001, ISBN 3-8288-8213-7
  • In: Ida Fleiß: Hochbegabung und Hochbegabte. Mit Berichten Betroffener. Tectum-Verlag, Marburg 2003, Seiten 63 ff. und 168 ff. ISBN 3-8288-8452-0
  • Maßstab, Mathematik Realschule, 9. Schuljahr, herausgegeben von Max Schröder, Bernd Wurl und Alexander Wynands. Schroedel Verlag, Hannover 2000, Seite 15. ISBN 3-507-84205-X
  • Ida Fleiß und Gert Mittring: Zahlenmärchen. Wagner Verlag, Gelnhausen 2007.
  • Gert Mittring: Rechnen mit dem Weltmeister. Mathematik und Gedächtnistraining für den Alltag. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2011. ISBN 978-3-596-18989-2

Literatur

  • Jürgen Bredenkamp: Kognitionspsychologische Untersuchungen eines Rechenkünstlers. In: H. Feger (Hg.): Wissenschaft und Verantwortung. Hogrefe, Göttingen 1990 [1]
  • Jürgen Bredenkamp, K.-M. Klein, S. von Hayn, B. Vaterrodt: Gedächtnispsychologische Untersuchungen eines Rechenkünstlers. In: Sprache und Kognition, 7/1988, S. 69-83. [2]
  • Jürgen Bredenkamp, K.-M. Klein: Strategien und Arbeitsgedächtnis eines Rechenkünstlers. 1996. [3]
  • S. B. Smith: The Great Mental Calculators. Columbia University Press, New York 1983

Weblinks


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