- Gert Pinkernell
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Gert Pinkernell (* 7. September 1937 in Braunschweig) ist emeritierter Romanist und Literaturwissenschaftler an der Bergischen Universität Wuppertal.
Leben
Pinkernell wuchs in Hannover und in Lamspringe im Harz-Vorland auf. Nach dem Abitur in Hildesheim leistete er seinen Wehrdienst in Hannover. Anschließend studierte er die Fächer Deutsch und Französisch an der FU Berlin, wo er das Staatsexamen ablegte. Danach war er Assistent im Fachgebiet Romanistik an der Universität Marburg, wo er promovierte, und an der Universität Heidelberg, wo er sich habilitierte.
Seit 1976 war er Professor für Romanistik (Literaturwissenschaft) an der Bergischen Universität Wuppertal, wo er vor allem französische, aber auch spanische sowie gelegentlich italienische Literaturgeschichte lehrte. 1983 war er als Gastprofessor im Rahmen von Austauschbeziehungen an der Universität Saint-Étienne.
Pinkernell ist Vertreter einer konkreten, vor allem philologisch, biographisch und historisch-landeskundlich orientierten Literaturbetrachtung. Zu seinen Forschungsbereichen gehören die französische Literatur des späten Mittelalters, der französische Roman des 18. Jahrhunderts, das französische Theater der 1930er bis 1950er Jahre und deutsche Übertragungen französischer Lyrik, insbesondere die von Paul Zech.
Im Jahr 2003 wurde Pinkernell emeritiert.
Seit 2005 wirkt er an zahlreichen Wikipedia-Artikeln zur französischen Literatur und Geschichte mit. Daneben arbeitet er ständig an seinem „Repertorium“ Namen, Titel und Daten der französischen Literatur, einem chronologisch ordnenden Online-Nachschlagewerk zu französischen Autoren, das (anders als inzwischen viele parallele Wikipedia-Artikel) die Anhäufung unwichtiger Daten und Informationen zu vermeiden versucht.
Schriften
- Raoul Lefévre: L'Histoire de Jason - Ein Roman aus dem 15. Jahrhundert [Le livre du preux et vaillant Jason et la belle Médée]. hrsg. von Gert Pinkernell, Athenäum-Verlag, Frankfurt am Main 1971, IDN: 457380586
- François Villons „Lais“ - Versuch einer Gesamtdeutung. Winter, Heidelberg 1979 (Studia Romanica, Band 34), ISBN 3-533-02771-6
- François Villon et Charles d'Orléans (1457 à 1461). D'après les „Poésies diverses“ de Villon. Winter, Heidelberg 1992 (Studia Romanica, Band 79), ISBN 3-533-04526-9
- Klaus Heitmann: Spiegelungen - Romanistische Beiträge zur Imagologie. hrsg. von Gert Pinkernell und Oskar Roth unter Mitarbeit von Astrid Grewe und Renate Karst-Matausch, Winter, Heidelberg 1996 (Studia Romanica, Band 86), ISBN 3-8253-0384-5
- Interpretationen. Gesammelte Studien zu den romanischen Literaturen des Mittelalters und der französischen Literatur des 18. und 20. Jahrhunderts. Hartmut Stenzel (Hrsg.) Winter, Heidelberg 1997 (Studia Romanica, Band 90), ISBN 3-8253-0608-9
- François Villon - biographie critique et autres études; suivies d'une étude sur deux rondeaux de Marie de Clèves. Winter, Heidelberg 2002 (Studia Romanica, Band 110), ISBN 3-8253-1423-5
- „Paul Zech und seine Lasterhaften Balladen und Lieder des François Villon - Ein 'Betrug am Leser'?“. In: Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte, Bd. 104, 2010, S. 371-391
- „Kann man den Studenten Wikipedia empfehlen?“ In: Romanistische Zeitschrift für Literaturgeschichte, Bd. 35, 2011 S. 205-211,
- Kleine Geschichte Frankreichs (1914-2000) für Frankoromanisten. Wuppertal 2000 (auf der Homepage des Autors)
- Namen, Titel und Daten der französischen Literatur. Ein Repertorium wichtiger Autoren und Werke von 842 bis ca. 1960. Wuppertal 1998-2011 (siehe oben)
- François Villon - Leben und Werk (auf der Homepage des Autors)
Weblinks
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