Geschlechtsbezogener Verzerrungseffekt

Geschlechtsbezogener Verzerrungseffekt

Als Gender Bias oder Geschlechtsbezogenen Verzerrungseffekt bezeichnet man in der Forschung eine durch auf ein Geschlecht bzw. auch durch das Ignorieren der Zuschreibung von tradierten Geschlechterrollen verzerrte Darstellung in Untersuchungen.

Gender Bias kann gezielt oder unbewusst erfolgen. In patriarchalen Gesellschaften wird z. B. der Mann in vielen nicht zwingenden Zusammenhängen (meist unbewusst und selbstverständlich) als Norm gesehen, sodass es zu einer androzentrischen Betrachtungsweise kommt. Andererseits kann eine Geschlechterinsensibilität, häufig sogar positiv als Geschlechterneutralität beabsichtigt, tatsächliche Unterschiede bei den sozialen bzw. biologischen Geschlechtern ignorieren. Zu Verzerrung kann auch die Zuschreibung von Geschlechterstereotypen kommen, die als naturgegeben betrachtet werden. So kommt es z. B. im spirituellen Feminismus, der Geschlechterrollen als naturgegeben ansieht, durch eine Überbewertung des Weiblichen auch zu einer gynozentrischen Betrachtungsweise.

Siehe auch: Feministische Linguistik

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