- Geschwader Rowehl
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Das Kommando Rowehl war eine Einheit der deutschen Luftwaffe während der Zeit des Nationalsozialismus zur Luftbild-Fernaufklärung vor allem gegen die Sowjetunion.
Seit 1937 machte das Kommando Rowehl systematisch Luftbildaufnahmen vom Territorium der Sowjetunion. Für den geplanten Krieg gegen die Sowjetunion war die Luftbild-Fernaufklärung von größter Wichtigkeit, weil die damalige Sowjetunion ihre Grenzen hermetisch abgeriegelte und es kaum möglich war, auf herkömmlichem Wege Informationen über die Streitkräfte der Sowjetunion zu erlangen. Es wurde insbesondere Material über die sowjetische Industrie und die Rote Armee gesammelt. Vom Oktober 1939 bis zum Juni 1941 wurde dabei 500 mal der Luftraum der Sowjetunion verletzt. Die sowjetische Seite, darauf bedacht, den Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt treu zu erfüllen, unternahm keine militärischen Gegenmaßnahmen, sondern protestierte lediglich gegen die Luftraumverletzungen.
Die Aufklärungsergebnisse des Kommandos Rowehl ermöglichten es durch einen gezielten Luftschlag gegen die Flugplätze der Roten Armee, bei dem 1.200 Flugzeuge vernichtet wurden, schon am 1. Tag des Unternehmens Barbarossa, die Luftherrschaft zu erobern.
Benannt war die Einheit nach ihrem Leiter Theodor Rowehl. Sie unterstand direkt dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe Hermann Göring. Es bestand aus bis zu 4 Staffeln mit 40 bis 60 Spezialflugzeugen für besonders große Höhen, der Typen Do 215 B-2, He 111, Ju 88 und Ju 86 P. Die Flugzeuge hatten Druckkabinen und spezielle Höhenmotoren. Sie flogen in Höhen von 10.000 bis 12.000 m, was damals eine sensationelle Höhe darstellte.
Siehe auch
Literatur
- Olaf Groehler: Kampf um die Luftherrschaft. Berlin 1989
- Paul Carell: Unternehmen Barbarossa. Frankfurt am Main, Berlin 1963
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