- Gesichtserker
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Gesichtserker ist eine scherzhafte Bezeichnung für die Nase.
Das Wort „Gesichtserker“ wird häufig als Musterbeispiel für eine misslungene Verdeutschung genannt. Man weiß jedoch von keinem Sprachpuristen, der ernsthaft vorgeschlagen hätte, „Nase“ durch „Gesichtserker“ zu ersetzen. Als angebliche Urheber werden meist Philipp von Zesen oder auch Joachim Heinrich Campe genannt, in deren Werken das Wort „Gesichtserker“ bislang allerdings noch nicht nachgewiesen werden konnte. Auch möglich ist die Erfindung des Wortes Ende des 18. Jahrhunderts, um sich über Verdeutschungsversuche der Sprachpuristen („Meuchelpuffer“ für Pistole) lustig zu machen.
Ein überzeugter Sprachpurist könnte mit diesem Verdeutschungsversuch ohnehin nicht zufrieden sein, denn „Erker“ ist kein ursprünglich deutsches Wort, sondern ein Lehnwort. „Nase“ ist dagegen ein Erbwort, nicht etwa ein fremdes Wort. Es wäre also ein deutsches Wort durch ein (teilweise) fremdes Wort ersetzt worden.
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