Gewöhnlicher Tüpfelfarn

Gewöhnlicher Tüpfelfarn
Gewöhnlicher Tüpfelfarn
Gewöhnlicher Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)

Gewöhnlicher Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)

Systematik
Farne
Klasse: Echte Farne (Polypodiopsida)
Ordnung: Tüpfelfarnartige (Polypodiales)
Familie: Tüpfelfarngewächse (Polypodiaceae)
Gattung: Tüpfelfarn (Polypodium)
Art: Gewöhnlicher Tüpfelfarn
Wissenschaftlicher Name
Polypodium vulgare
L.

Der Gewöhnliche Tüpfelfarn (Polypodium vulgare) ist eine auch als „Engelsüß“ bekannte Art der Gattung Tüpfelfarn (Polypodium).

Die wintergrüne und ausdauernde Art verbreitet sich als Rhizom-Geophyt oder kriechender Chamaephyt und bildet häufig dichte Bestände. Die Blätter sind zweizeilig wechselständig gefiedert, ganzrandig und bleiben ganzjährig grün. Zur Sporenreife von Juli bis Oktober sind an den Unterseiten der ledrigen, zumeist dunkelgrünen, bis zu 50 cm langen Blätter die namensgebenden, kreisrunden „tüpfelartigen“ Sori besonders auffällig.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Polypodium vulgare gilt als Halbschattenpflanze, die wintermilde, mäßig trockene, zumeist kalkfreie und etwas humose Standorte bevorzugt. Sie kommt natürlich in lichten Eichen- und Birkenwäldern sowie an schattigen Mauern und Gebüschen, in luftfeuchten Bereichen aber auch auf Sand, Fels und flachgründig-steinigen Lehmböden vor. Seltener, bei hoher Luftfeuchtigkeit, wächst der Farn auch – in Mitteleuropa als einzige heimische Sprosspflanze – als echter Epiphyt in der Borke von Bäumen, die dann zumeist bemoost sind.

Der Gewöhnliche Tüpfelfarn ist zirkumpolar verbreitet. An entsprechenden Standorten im atlantischen Europa kommt die Art häufig vor.

Verwendung

Die mit langen Spreuschuppen besetzten und manchmal dick-knolligen Rhizome dieser Art haben durch hohe Anteile an Glycyrrhizin und verschiedenen Zuckern einen süßen Geschmack, worauf auch der alte deutsche Name Engelsüß hindeutet. Vor allem Osladin (von tschech. osladič „Tüpfelfarn“, zu osladit „süßen“), ein Steroidsaponin, trägt zum süßlichen Geschmack bei.

Medizinisch verwendet wurden die auch Schleimstoffe enthaltenden Rhizome früher unter anderem gegen Husten und Heiserkeit. Ferner wurde die Pflanze in der Volksmedizin gegen Gicht und Leberkrankheiten verwendet. Ein enthaltener Bitterstoff ist für Darmwürmer giftig.

Literatur

  • Rainer Neuroth: Biosystematik und Evolution des Polypodium vulgare-Komplexes (Polypodiaceae; Pteridophyta). Dissertationes Botanicae, Band 256. Gebr. Bornträger, E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. 2005. ISBN 3-443-64168-7
  • R. Düll, H. Kutzelnigg: Botanisch-ökologisches Exkursionstaschenbuch. Quelle & Meyer, Wiesbaden. 1994. ISBN 3-494-01229-6 (S. 375 f.)

Weblinks

 Commons: Polypodium vulgare – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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