- Giovanni Pietro Tencalla
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Giovanni Pietro Tencalla (* 17. November 1629 in Bissone, Tessin; † 6. März 1702 ebenda) war ein italienisch-schweizerischer Architekt des Barock. In den Jahren 1656 bis 1692 arbeitete er als kaiserlicher Baumeister und Bildhauer in Wien. Nach dem Tode Filiberto Luccheses wurde er dessen Nachfolger als Hofbaumeister.
Werke
Tencalla arbeitete er zunächst als rechte Hand des Hofbaumeisters Filiberto Lucchese. Zu den bedeutendsten Arbeiten von Giovanni Pietro Tencalla zählt der Neubau sowie die Aufstockung des Leopoldinischen Traktes der Wiener Hofburg in den Jahren 1672 bis 1681 nach einem Brand. Von 1685 bis 1687 errichtete er für den kaiserlichen Oberststallmeister Philipp Sigmund Graf von Dietrichstein das heutige Palais Lobkowitz, einen der ältesten Palastbauten Wiens. Auch das Palais Esterházy plante er vermutlich, es verlor jedoch weitgehend seine Gestalt im 18. und 19. Jahrhundert. Ebenso wird angenommen, dass das Theresianum nach den Zerstörungen von 1683 nach Plänen Tencallas von 1687 bis 1693 wieder aufgebaut wurde.
Umfangreiche Aufträge erhielt Giovanni Pietro Tencalla von den Olmützer Bischöfen, für die er in Mähren bedeutende Bauten errichtete, z. B.:
- Olmütz: Barockisierung der St.-Michaels-Kirche (1673-1698; zusammen mit Domenico Martinelli)
- Kremsier: Architektonische Gestaltung des Blumengartens (Květná zahrada)
- Schloss Kroměříž: Barockumbau (zusammen mit Filibert Lucchese)
- Schloss Chropyně: Pläne für den Barockumbau
- Kloster Hradisko: Barockumbau (1661–1750; zusammen mit Domenico Martinelli)
- Svatý Kopeček (Heiligenberg): Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung (1669-1679)
- Kloster Velehrad: Barockisierung der Klosterkirche (1684-1689)
- Mírov: Maria-Magdalena-Kirche
- Příbor: Piaristenkolleg
- Altwasser: Wallfahrtskirche St. Anna
Literatur
- Marianne Mehling ([Hrsg.): Knaurs Kulturführer in Farbe Tschechische Republik, Slowakische Republik. Droemer Knaur, München 1993, ISBN 3-426-26609-1.
- Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten: Böhmen und Mähren. Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8, (Kröners Taschenausgabe 329).
- Petr Fidler: „... weillen er Euer: Kayserl. May: und dem höchlöblichsten Hause schon an 50 Jahr gedienet und große gebeu verrichtet ...“ Der Architekt Giovanni Pietro Tencalla (1629–1702) und seine Landsleute. In: Friedrich Polleroß (Hrsg.): Reiselust & Kunstgenuss. Barockes Böhmen, Mähren und Österreich. Imhof, Petersberg 2004, ISBN 3-937251-39-1, S. 49–63.
Weblinks
- Giovanni Pietro Tencalla. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Giovanni Pietro Tencalla. In: archINFORM.
- Giovanni Pietro Tencala bei Artisti Italiani Austria
Kategorien:- Mann
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- Geboren 1629
- Gestorben 1702
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