Gleina (Malschwitz)

Gleina (Malschwitz)
Gleina
Hlina
Gemeinde Malschwitz
Koordinaten: 51° 14′ N, 14° 34′ O51.24027777777814.562222222222148Koordinaten: 51° 14′ 25″ N, 14° 33′ 44″ O
Höhe: 148 m ü. NN
Einwohner: 153 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1950
Eingemeindet nach: Buchwalde
Postleitzahl: 02694
Vorwahl: 035932

Gleina, sorbisch Hlina, ist ein Dorf im ostsächsischen Landkreis Bautzen und gehört seit 1994 zur Gemeinde Malschwitz. Es zählt zur Oberlausitz und liegt im Siedlungsgebiet der Sorben.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Gleina liegt etwa 12 km nordöstlich von Bautzen auf 148 m ü. NN. Es wird überblickt vom 168 m hohen Windmühlenberg. Gleina ist ein erweitertes Sackgassendorf und der letzte Ort am Kotitzer Wasser vor dessen Einmündung in das Löbauer Wasser. Im östlichen Teil des Ortes befindet sich ein Gutshof. Der Ortsteil Kleingleina befindet sich nördlich.

Geschichte

Der Ort wird erstmals 1433 als Cleyne erwähnt; die heutige Schreibweise ist erstmals 1510 verzeichnet. Der Ortsname stammt vom sorbischen Wort für Ton oder Lehm (hlina). Beim Oberlausitzer Pönfall 1547 war die Siedlung im Besitz der Stadt Bautzen[1]. 1604 wurde das erste Rittergut in Gleina erwähnt[2].

Ausschnitt aus der Karte, Die Schlacht bei Hochkirch den 14.1.

Am 20. und 21. Mai 1813 lag Gleina am nördlichen Rand des Hauptkampfgebietes der Schlacht bei Bautzen, als die französischen Truppen gegen Preußen und Russen kämpften. In der Nähe des Ortes am Windmühlenberg befand sich das Hauptquartier der Verbündeten.

Ehem. Windmühlengehöft Gleina

Bis 1950 war Gleina eine eigenständige Landgemeinde, dann wurde es nach Buchwalde eingemeindet. Von 1974 bis 1994 gehörte es zu Baruth, seitdem zu Malschwitz.

Bevölkerung

Um 1900 hatte Gleina etwa 340 Einwohner.

Die Mehrheit der gläubigen Gleinaer Einwohner ist traditionell evangelisch-lutherisch. Der Ort gehört seit dem 16. Jahrhundert zur Kirchgemeinde Guttau.

Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 223 Einwohnern; davon waren 202 Sorben (91 %) und 21 Deutsche[3].

Verkehr

Die nächste Anschlussstelle der Autobahn 4 (Bautzen-Ost) ist etwa 10 km entfernt. Lokalstraßen verbinden Gleina mit Guttau (3 km), Malschwitz (3 km), Buchwalde (1 km) und Preititz (4 km).

Die Bahnstrecke Löbau–Radibor führte direkt südlich an Gleina vorbei; der nächstgelegene Bahnhof war in Guttau. Sie wurde 1995 endgültig stillgelegt und ist heute abgebaut.

Weblinks

  • Gleina im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Quellen

  1. Marion Völker: Die städtische Verfassung von den Anfängen bis zum Pönfall 1547 in Von Budissin nach Bautzen, Lusatia, Bautzen 2002
  2. Digitales Historisches Ortsverzeichnis Sachsen
  3. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 50.

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