Gleirscher Fernerkogel

Gleirscher Fernerkogel
Gleirscher Fernerkogel
Gleirscher Fernerkogel von Süden (Winnebacher Weißkogel)

Gleirscher Fernerkogel von Süden (Winnebacher Weißkogel)

Höhe 3.194 m ü. A.
Lage Tirol, Österreich
Gebirge Stubaier Alpen, Südwestliche Sellrainer Berge
Geographische Lage 47° 6′ 53″ N, 11° 3′ 47″ O47.11472222222211.0630555555563194Koordinaten: 47° 6′ 53″ N, 11° 3′ 47″ O
Gleirscher Fernerkogel (Tirol)
Gleirscher Fernerkogel
Erstbesteigung 1. September 1883 durch Ludwig Purtscheller und Hans Schöller
Normalweg Gletschertour vom Gleirschtal aus über die Ostwanddep4

Der Gleirscher Fernerkogel, auch Gleirschfernerkogl, früher genannt Roßkarspitze, ist ein 3194 Meter hoher Berg in den Südlichen Sellrainer Bergen, einer Untergruppe der Stubaier Alpen. Er liegt im österreichischen Bundesland Tirol. Der Name „Roßkarspitze“ wurde ihm anlässlich der militärischen Kartierung der Gegend in den 1850er Jahren gegeben. Die erste dokumentierte Besteigung unternahmen am 1. September 1883 Ludwig Purtscheller und Hans Schöller, ein „Professor aus Salzburg“. Purtscheller gab dem Berg schließlich den heutigen Namen. Nach Osten sendet der aus seiner Umgebung nicht stark herausragende Gipfel einen ausgeprägten 500 Meter langen Grat aus.

Umgebung

Der Gleirscher Fernerkogel liegt gut sieben Kilometer Luftlinie nordöstlich von Längenfeld im Ötztal und knapp 7 km südwestlich von Praxmar im Lüsenstal. Im Osten stoßen zwei Gletscher bis auf 3100 Meter Höhe an den Berg. Nördlich des Ostgrats erstreckt sich der Gleirschferner, südlich liegt der stark durch die Globale Erwärmung schwindende Weißkogelferner, dessen Firnfeld nur noch knapp 300 Meter Länge misst. Benachbarte Berge sind im Verlauf des Ostgrats, getrennt durch die auf 3053 Metern Höhe liegende Roßkarscharte, die Hintere Grubenwand mit 3175 Metern Höhe, im Süden der 3185 Meter hohe Winnebacher Weißkogel und im Norden schließen sich die Sonnenwände an, deren höchste Erhebung die Hintere Sonnenwand (3112 m) darstellt. Nach Westen fällt der Gleirscher Fernerkogel mit einer 500 Meter hohen Wand ins Zwieselbachtal ab.

Stützpunkte und Touren

Der Weg der Erstersteiger führte vom nördlich gelegenen Gleirschtal aus über den Gleirschferner in südwestlicher Richtung über die Ostwand und den Ostgrat zum Gipfel. Dieser Normalweg verläuft als Hochtour (nur mit entsprechender Ausrüstung und Kenntnis zu begehen) heute von der im obersten Gleirschtal gelegenen Neuen Pforzheimer Hütte auf 2308 Metern Höhe aus. Über den Gletscher verläuft die Route Richtung Roßkarscharte, bis zur steinschlaggefährdeten Ostwand des Kogels in, laut Literatur, mäßig schwieriger Kletterei im Schwierigkeitsgrad UIAA II zum Gipfel. Die direkte Begehung des Ostgrats erfordert eine sehr schwierige Kletterei im UIAA-Grad IV. Die Gehzeit von der Hütte beträgt 5 Stunden. Weitere Routen zum Gleirscher Fernerkogel führen über den Südgrat im UIAA-Grad II vom Westfalenhaus (2273 m) aus in 3 Stunden, oder durch die Südwand in schwieriger Kletterei im UIAA-Grad III.

Literatur und Karte

  • Walter Klier: Alpenvereinsführer Stubaier Alpen, München 2006, ISBN 3-7633-1271-4
  • Eduard Richter, Die Erschließung der Ostalpen, II. Band, Verlag des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin 1894
  • Alpenvereinskarte 1:25.000, Blatt 31/2 Stubaier Alpen, Sellrain

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