Glismut

Glismut

Glismut (* vor 906; † 26. April 924) war die Ehefrau von Konrad dem Älteren aus dem Haus der Konradiner. Mit ihm hatte sie vier Kinder, darunter den späteren ostfränkischen König Konrad I.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Zu Glismuts Herkunft liegen keine Quellen vor, in der Forschung ist die Frage umstritten. Die Behauptung, Glismut sei eine Tochter des Kaisers Arnulf gewesen (und König Konrad I. stamme folglich von den letzten Karolingern ab), wurde bereits im 18. Jahrhundert „hinlänglich widerlegt“[1], wird aber immer noch kolportiert[2].

Stein hatte 1872 gezeigt, dass Oda, die Ehefrau des Kaisers Arnulf, keine Schwester Konrads des Älteren war, und angenommen, dass ihr Vater Berengar oder Berthold war, zwei Brüder und Onkel Konrads aus der Familie der Konradiner. Diese Auffassung wird auch heute noch weitgehend akzeptiert[3]. Hintergrund der Vermutungen in Richtung der Konradiner sind die Bezeichnungen propinquus Ludovici und nepos amabilis, die den Söhnen Konrads des Älteren in Bezug auf König Ludwig das Kind gegeben werden.

Jackman sieht diese Bezeichnungen, insbesondere mit dem Zusatz amabilis, als Hinweis auf eine wesentlichen engere Verwandtschaft, als von Stein und Hlawitschka aufgezeigt, allerdings nicht auf der väterlichen, sondern auf der mütterlichen Seite: er kommt zu dem Schluss, dass Königin Oda als Mutter König Ludwigs und Glismut als Mutter König Konrads Schwestern gewesen seien. Daraus schließt er insbesondere, dass weder Berengar noch Berthold Odas Vater waren, sowie dass Oda nicht zur Familie der Konradiner gehören kann. Eine Folge seiner Annahme ist, dass König Konrad I. als Vetter ersten Grades der nächste Blutsverwandte Ludwig war, was – nach Jackman – bei der Königswahl im Jahr 911 eine entscheidende Rolle spielte.

Nachkommen

Von Konrad und Glismut sind vier Kinder bekannt:

Literatur

  • Christoph Jacob Kremer: Origines Nassoicae. Wiesbaden 1779
  • Ernst Dümmler: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Band II, 1862–1865
  • Friedrich Stein: Geschichte des Königs Konrad I. von Franken und seines Hauses. 1872
  • Eduard Hlawitschka: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. 2006
  • Donald C. Jackman: Die Ahnentafeln der frühesten deutschen Könige. In: Herold-Jahrbuch. Neue Folge, 15. Band, 2010, S. 47ff.

Weblink

Fußnoten

  1. Ernst Dümmler, S. 572; er bezieht sich auf Christoph Jacob Kremer (1722–1777) und sein Werk „Origines Nassoicae“, Wiesbaden 1779
  2. so auch: Gerhard Jaeckel: Die deutschen Kaiser. 1989, S. 40
  3. vgl. Lexikon des Mittelalters, Hlawitschka

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