Oda (Ostfrankenreich)

Oda (Ostfrankenreich)

Oda, auch Ota, Uta, (* um 873/874 vermutlich in Velden; † nach 30. November 903), vermutlich aus dem Adelsgeschlecht der Konradiner, war als Gemahlin Arnulfs von Kärnten Herzogin von Kärnten, ostfränkische Königin und römisch-deutsche Kaiserin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Um 888 heiratete sie den Kärntner Herzog Arnulf, der 887 zum ostfränkischen König gewählt worden war und die römisch-deutsche Kaiserwürde anstrebte. Durch diese Verbindung erhoffte sich Arnulf die Unterstützung der Konradiner, die über Lothringen, Rheinfranken, Hessen und Bayern herrschten. Aus dieser Ehe ging der spätere ostfränkische König Ludwig IV. das Kind hervor.

Als sie ihrem Gemahl nach einem Jahr noch keinen Nachfolger geboren hatte, legte der König der Reichsversammlung in Forchheim die Bitte vor, seine beiden außerehelichen Söhne Zwentibold und Ratold aus zwei Konkubinaten als seine Nachfolger anzuerkennen. Erst 893 gebar Oda schließlich den gewünschten männlichen Erben.

Gegen Ende von Arnulfs Regierungszeit trat Oda in historischen Dokumenten mehrmals für den Erhalt der Privilegien der bedeutenden Klöster Kremsmünster und Altötting sowie der Bischofskirchen Worms und Freising ein. Offensichtlich hatte sie ihren Gemahl während seiner Regierungsjahre tatkräftig unterstützt. Dabei schaffte sie sich jedoch auch Feinde; kurz vor dem Tod ihres bereits schwerkranken und regierungsunfähigen Gemahls musste sie sich im Juni 899 in Regensburg gegen die Anklage des Ehebruchs verteidigen, konnte den Vorwurf jedoch durch 72 Eideshelfer erfolgreich abwenden. Es war dies der zweite Prozess dieser Art in der Geschichte des Mittelalters: Erst 12 Jahre zuvor war die Kaiserin Richardis desselben Vergehens angeklagt worden.

Oda vermachte die bedeutenden Ländereien Brixen und Föhring aus ihrem Witwengut ihrem Sohn Ludwig zur Ausstattung der Bischofskirchen von Säben und Freising. Sie dürfte nach dem Tod ihres Gemahls in ihre fränkische Heimat zurückgekehrt sein und wurde an der Seite ihres Gemahls im Kloster St. Emmeram zu Regensburg beigesetzt.

Herkunft

Zu Odas Herkunft liegen unterschiedliche Quellen vor, in der Forschung ist die Frage umstritten. Stein hatte 1872 gezeigt, dass Oda keine Schwester Konrad des Älteren war, und angenommen, dass ihr Vater Berengar oder Berthold war, zwei Brüder und Onkel Konrads aus der Familie der Konradiner. Diese Auffassung wird auch heute noch weitgehend akzeptiert.[1] Hintergrund der Vermutungen in Richtung der Konradiner sind die Bezeichnungen propinquus Ludovici und nepos amabilis, die den Söhnen Konrads des Älteren in Bezug auf König Ludwig das Kind gegeben werden.

Jackman sieht diese Bezeichnungen, insbesondere mit dem Zusatz amabilis, als Hinweis auf eine wesentlichen engere Verwandtschaft, als von Stein und Hlawitschka aufgezeigt, allerdings nicht auf der väterlichen, sondern auf der mütterlichen Seite: er kommt zu dem Schluss, dass Königin Oda als Mutter König Ludwigs und Glismut als Mutter König Konrads Schwestern gewesen seien. Daraus schließt er insbesondere, dass weder Berengar noch Berthold Odas Vater waren, sowie dass Oda nicht zur Familie der Konradiner gehören kann. Eine Folge seiner Annahme ist, dass König Konrad I. als Vetter ersten Grades der nächste Blutsverwandte Ludwig war, was – nach Jackman – bei der Königswahl im Jahr 911 eine entscheidende Rolle spielte.

Prof. Spitzlberger sieht den niederbayerischen Markt Velden als den Geburtsort von Oda. Der Ort nahm um die Geburtszeit als Königshof eine zentrale Stellung ein.[2]

Literatur

  • Friedrich Stein: Geschichte des Königs Konrad I. von Franken und seines Hauses (1872)
  • Lexikon des Mittelalters, Band VIII, Spalte 1344
  • Eduard Hlawitschka: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen (2006)
  • Donald C. Jackman: Die Ahnentafeln der frühesten deutschen Könige. In: Herold-Jahrbuch, Neue Folge, 15. Band (2010), S. 47ff

Weblinks

Fußnoten

  1. vgl. Lexikon des Mittelalters, Hlawitschka
  2. Heimatbuch Velden, STS-Verlag 2003"

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