- Glukosestoffwechsel
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Der Stoffwechsel der Glucose (auch: Glukose), d. h. der Aufbau dieser Hexose aus Pentosen in der Photosynthese (Calvinzyklus) bzw. aus Pyruvat in der Gluconeogenese sowie die Freisetzung aus der Speicherform Glycogen und ihr Abbau in Glycolyse und Citratzyklus umfasst die wichtigsten biochemischen Zyklen. Diese Zyklen sind formal durch den Pentosephosphatzyklus verbunden und sollen hier kurz im Überblick dargestellt werden.
Aus didaktischer Sicht sei es gestattet, den oxidativen Abbau (rote Reaktionswege) als Umkehrung der Photosynthese (grüne Reaktionswege) darzustellen und dabei formale Gemeinsamkeiten hervorzuheben und Unterschiede zu erwähnen.
Glucoseabbau und -aufbau
- Oxidativer Abbau: Glucose [(CH2O)6] wird in der Glycolyse oxidativ (NAD+) in zwei C-3-Körper (Glycerinaldehyd-3-phosphat, dann Pyruvat) zerlegt, wobei die Energieäquivalente ATP und NADH,H+ gewonnen werden. Der End-Abbau von Pyruvat zu CO2 und H2O erzeugt über weitere Reduktionsäquivalente (NADH,H+) den Hauptteil an ATP. Diese Reaktionswege zeigen die Bedeutung von Oxidationsprozessen und die intermediäre Rolle von NADH,H+ (das zu NAD+ regeneriert werden muss) im Katabolismus.
- Photosynthese: CO2 wird assimiliert, und erscheint (unter Vermittlung eines C-5-Körpers, Ribulose 1.5-bisphosphat) als Teil zweier C-3-Körper (3-Phosphoglycerat). Diese werden (in formaler Umkehr des Glycolyseweges) in Glycerinaldehyd-3-phosphat, dann in Glucose umgewandelt. Aus Lichtenergie (h × ν) entsteht im Gesamtprozess das erforderliche ATP und Reduktionsäquivalente in Form von NADPH,H+. Diese Reaktionswege zeigen die Bedeutung von NADPH,H+ im Anabolismus. Bei NADPH,H+-Mangel, aber ausgeglichenem Energiestatus, gibt es die Möglichkeit der gegenseitigen Umwandlung (Malatenzym) oder der Erzeugung von NADPH,H+ durch direkte Oxidation der Glucose (Phosphogluconatweg).
Beteiligte Reaktionszyklen und -wege
- Oxidativer Abbau: Glucose wird nach ihrer Umwandlung in zwei C-3 Körper zu zwei Dritteln über Pyruvat und Acetat in den Citratzyklus eingeführt und von dort aus dem Endabbau zugeleitet und zu einem Drittel über Pyruvat zu CO2 umgesetzt. Bei diesen Umsetzungen entsteht Energie in Form von Reduktionsäquivalenten (NADH,H+, FADH2) bzw. von Nucleosid-Triphosphaten (ATP, GTP). Alternativ wird Glucose im Phosphogluconatweg, einem Teil des Pentosephosphatzyklus unter Decarboxylierung oxidativ direkt zu einer Pentose abgebaut, wobei zwei Moleküle NADPH,H+ generiert werden.
- Photosynthese: Assimilation von Kohlendioxid erfolgt durch Addition an eine Pentose; die entstehende C6-Verbindung ist instabil und zerfällt in zwei Moleküle 3-Phosphoglycerat (3-PG). Hier setzen Calvinzyklus und Gluconeogenese ein, wofür die meisten (aber nicht alle) Glycolysereaktionen rückwärts durchlaufen werden (Ausnahmen: Phosphofructokinase und Hexokinase). Das verbliebene Problem, Regeneration der Akzeptor-Pentose (3 Moleküle) aus der Triose (5 Moleküle) wird über den Transaldolase/Transketolase-Weg bewerkstelligt. Dieser ist ein Teil des Pentosephosphatzyklus und schließt formal den Calvinzyklus.
Siehe auch
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