- Glykogenosen
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Klassifikation nach ICD-10 E74.0 Glykogenspeicherkrankheit (Glykogenose) ICD-10 online (WHO-Version 2006) Die Glykogenspeicherkrankheiten, auch als Glykogenosen bezeichnet (gr. Wortteil γλυκός für „süß“) sind eine heterogene Gruppe angeborener Enzymdefekte. Sie zählen mit einer Inzidenz von 1:20.000-1:25.000 zu den seltenen Stoffwechselkrankheiten. Sowohl die Synthese als auch der Abbau von Glykogen (und damit die Glucosehomöostase) können betroffen sein, abhängig davon welches Enzym betroffen ist. Aber auch Transportproteine mit kompensatorischer Mehrbildung von Glykogen (s. Typ XI). Es kann zu einer Akkumulation von normal oder pathologisch strukturiertem Glykogen in Leber, Herz, Skelettmuskulatur und Zentralnervensystem kommen. Selbst die fehlende Bildung von Glykogen (Typ 0) wird den Speicherkrankheiten zugerechnet.
Während die Glykogenspeicher der Leber zur Aufrechterhaltung eines konstanten Blutzuckerspiegels von Bedeutung sind, dient Glykogen in der Muskulatur dem dortigen Energiestoffwechsel (Glykogenolyse). Die Einteilung erfolgt in der chronologischen Reihenfolge der Erstbeschreibung mit römischen Ziffern, alternativ wird der Name des Erstbeschreibers verwendet. Je nachdem welches Stoffwechselzwischenprodukt akkumuliert, unterscheidet man zum Teil klinisch sehr unterschiedliche Krankheitsbilder.
Typ Enzym-Defekt Eigenname I (a-d) Ia: Glucose-6-Phosphatase
Ib,Ic,Id: Glucose-6-phosphat-TranslokaseMorbus von Gierke II Lysosomale α-Glucosidase Morbus Pompe III Glykogen-Debranching-Enzym Morbus Cori IV 1,4-α-Glucan-verzweigendes Enzym Morbus Andersen V Phosphorylase des Muskels Morbus McArdle VI Phosphorylase/-Kinase-System (Leber und Muskel) Morbus Hers VII Phosphofruktokinase (Muskel) Morbus Tarui VIII Phosphorylase der Leber IX (a–c) Phosphorylase der Leber X cAMP-akt. Phosphorylase XI GLUT-2-Defekt Fanconi-Bickel-Syndrom 0 UDP-Glykogen-Synthase Bitte beachte den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
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