GoEast

GoEast

goEast, das Festival des mittel- und osteuropäischen Films, findet alljährlich in Wiesbaden statt.

Das erste goEast wurde im Jahr 2001 veranstaltet. Es ist, obwohl ein relativ junges Festival, beim Filmproduzentenverband FIAPF als internationales Filmfestival mit spezialisiertem Wettbewerb akkreditiert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Filmfestival wurde 2001 vom Deutschen Filminstitut gegründet. Nach dem Entwurf des Konzepts, unter anderen durch Claudia Dillmann als erste Leiterin und Swetlana Sikora die bis 2010 die künstlerische Leitung des Festivals innehatte, wurde das Festival unter die Schirmherrschaft von Hilmar Hoffmann gestellt und bekam bis heute drei neue erfolgreiche Leiterinnen, Christine Kopf (2005-2008) und Nadja Rademacher (2009-2010). Im Spätsommer 2010 übernahm Gaby Babic die Festivalleitung und vereint erstmals Festival- und Künstlerische Leitung in Personalunion. Seit der Gründung hat sich goEast - Festival des mittel- und osteuropäischen Films fest als internationale Bühne für den Austausch zwischen der Filmkultur von Ost und West etabliert. Das Festival empfängt jährlich rund 180 Gäste, darunter so namhafte Regisseure und Stars wie Krzysztof Zanussi, Jiří Menzel, Istvan Šzabo, Hanna Schygulla, Béla Tarr, Jerzy Stuhr, Kira Muratova, Martin Šulik, Otar Iosseliani und Julia Jentsch.

Sektionen

Wettbewerb

Im goEast-Wettbewerb konkurrieren zehn Spiel- und sechs Dokumentarfilme der letzten beiden Herstellungsjahre um hochdotierte Preise. Es sind reine mittel- und osteuropäische Produktionen oder Koproduktionen mit maßgeblicher Beteiligung aus diesen Ländern. Dokumentarfilme aus Deutschland und Israel mit klarem Mittel- und Osteuropa-Bezug sind seit 2008 ebenfalls zugelassen.

Symposium

(Film-)Wissenschaftler und Historiker, Filmexperten und Filmschaffende beleuchten Themen mit gesellschaftlicher Relevanz und kontextualisieren künstlerische Strömungen. Die interdisziplinäre Debatte ästhetischer und theoretischer Sichtweisen ist in dieser Sektion von zentraler Bedeutung. Eine eigens kuratierte Filmreihe begleitet die Vorträge und Diskussionen, die allen Interessierten offen stehen.

Nachwuchsförderung

Im goEast-Hochschulwettbewerb präsentieren junge Filmemacher aus Ost und West ihre Arbeiten. Die BHF-Bank-Stiftung lobt neben den drei Publikumspreisen zu je 1.000 EUR den mit 1.500 EUR dotierten BHF-Bank-Förderpreis, der von einer Jury an den besten Kurzfilm einer ausländischen Hochschule vergeben wird, aus. Seit 2007 verleiht die Robert Bosch Stiftung im Rahmen von goEast ihren Filmförderpreis für Koproduktionen. Gefördert werden 3 Projekte, in denen ost- und südosteuropäische sowie deutsche Nachwuchsfilmemacher zusammenarbeiten. Eine international besetzte Jury vergibt an das jeweils herausragende Konzept der Sparten Animation, Dokumentation und Kurzspielfilm eine Fördersumme von bis zu 70.000 EUR. In Kooperation mit Arte. Die Projektbörse vernetzt junge osteuropäische und deutsche Nachwuchsfilmemacher. Neben dem Erfahrungsaustausch steht vor allem die Unterstützung von Kooperationen im Zentrum des einwöchigen Programms. Beim goEast Young Professionals Programm trifft der Nachwuchs bei einer Reihe von Workshops und Diskussionsforen auf Redakteure sowie namhafte Produzenten und Filmemacher.

Hommage/Porträt

Otar Iosseliani, Kira Muratova und Sergej Paradžanov. Jan Svěrák, Benedek Fliegauf und Fatmir Koci. Die großen Meister und zeitgenössischen Regisseure oder Schauspieler im jährlichen Wechsel zwischen Hommage und Porträt.

Beyond Belonging

Die von der aktuellen Festivalleiterin Gaby Babic eingeführte Sektion verschreibt sich der geographischen Öffnung von goEast: Hier haben spannende Filme auch jenseits des mittel- und osteuropäischen Kinos ihren Platz, wobei ein MOE-Bezug sichtbar bleibt. Im sich verändernden Europa ist ein anderer Blick gefordert. Jenseits von nationalen und regionalen Schranken gilt es eine gemeinsame Perspektive auf die Transformationsprozesse zu entwerfen, denen die postkommunistischen wie auch westlichen Gesellschaften unterliegen.

Highlights

Box-Office-Hits! Genrekino meets Publikumsliebling. Diese Sektion präsentiert handverlesene Glanzlichter des mittel- und osteuropäischen Mainstreams.

Specials

Filmarchive und Partnerfestivals, Matinee und Schulfilmtage, Konzert und Party: Die goEast-Specials komplettieren das vielfältige Festivalprogramm mit interessanten Präsentationen, spannenden Gästen und guter Musik.

Preise

Eine international besetzte Jury vergibt den Škoda-Preis „ Die Goldene Lilie“ für den Besten Film (10.000 EUR), den Dokumentarfilmpreis „Erinnerung und Zukunft“ (10.000 EUR), den Preis der Stadt Wiesbaden für die Beste Regie (7.500 EUR) sowie den Preis des Auswärtigen Amtes für künstlerische Originalität, die kulturelle Vielfalt schafft (2.000 EUR). Eine Jury der FIPRESCI vergibt zudem den internationalen Preis der Filmkritik.

Preisträger

Preis für den besten Film

  • 2001 - Das große Tier von Jerzy Stuhr und Menschen zweiter Klasse von Kira Muratowa
  • 2002 - Tereska von Robert Gliński
  • 2003 - Der Schlüssel, um Zwerge zu definieren oder Lemuel Gullivers letzte Reise von Martin Šulík
  • 2004 - Koktebel von Boris Chlebnikow und Aleksej Popogrebskij
  • 2005 - Der Klavierstimmer von Kira Muratowa
  • 2006 - Tiflis, Tiflis von Levan Zakarejšvili
  • 2007 - Euphorie von Iwan Wyrypaew
  • 2008 - Magnus von Kadri Kõusaar
  • 2009 - Das andere Ufer von George Ovashvili
  • 2010 - Auf der Strasse von Levan Koguashvili

Weblinks


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