Gomphichis

Gomphichis
Gomphichis
Gomphichis viscosa  fig. II

Gomphichis viscosa
fig. II

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Cranichideae
Untertribus: Cranichidinae
Gattung: Gomphichis
Wissenschaftlicher Name
Gomphichis
Lindl.

Gomphichis ist eine Gattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Sie besteht aus 24 Arten krautiger Pflanzen, die in Süd- und Mittelamerika beheimatet sind.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Arten der Gattung Gomphichis sind terrestrisch wachsende, selten epiphytische, horstige Pflanzen. Die dicht nebeneinander entspringenden Wurzeln sind fleischig und behaart. Die Blätter stehen in einer grundständigen Rosette, seltener am Spross verteilt. Sie sind schmal oval bis lanzettlich, spitz endend, fleischig.

Der traubige, vielblütige Blütenstand steht endständig, aufrecht. Die Blütenstandsachse ist behaart und von Hochblättern umhüllt. Die Tragblätter sind etwa so lang wie die Blüten. Die Blüten sind eher klein, fleischig, sie stehen meist dicht beieinander und sind nicht resupiniert. Der Fruchtknoten ist ungestielt. Sowohl der Fruchtknoten wie auch die Blütenblätter sind meist behaart. Die drei Sepalen sind einander etwa gleich geformt, nur wenig auseinanderklaffend, frei. Die seitlichen Petalen gleichen ungefähr den Sepalen, auch sie sind nicht verwachsen. Die Lippe ist fleischiger als die anderen Blütenblätter, kurz genagelt, rinnig, die Säule umfassend. Die Säule ist keulenförmig und s-förmig gebogen, behaart. An der Spitze der Säule sitzt die große, quer zur Säulenachse angeordnete, von einem erhabenen Rand umgebene Narbe. Das Rostellum zwischen Narbe und Staubblatt ist dünn, ebenfalls quer zur Säulenachse, stumpf bis abgeschnitten endend, mit den Seiten des Klinandriums verbunden. Das Staubblatt ist klein, die Kammern liegen parallel. Die zwei Pollinien bestehen aus bröseligen Stückchen. Die Pollinien kleben an einer gemeinsamen kleinen rundlichen Klebscheibe (Viscidium).

Vorkommen

Gomphichis kommt im westlichen Südamerika, hauptsächlich in den Anden, sowie in Costa Rica vor. Die Gattung besiedelt Höhenlagen von 1700 bis 3600 Meter. Die Standorte sind alpine Grasländer, Waldränder und feuchte Wälder.

Systematik und botanische Geschichte

Die Gattung Gomphichis wurde 1840 von Lindley aufgestellt. Der Name leitet sich aus dem griechischen γόμφος gomphos für „Nagel“ oder „Keule“ ab und bezieht sich entweder auf die Form der Säule oder auf die Drüsenhaare an den Blüten. Typusart ist Gomphichis goodyeroides.

Gomphichis wird innerhalb der Tribus Cranichideae in die Subtribus Cranichidinae eingeordnet. Nah verwandt ist die Gattung Aa sowie Porphyrostachys pilifera.[1] Es sind 24 Arten bekannt:[2]

  • Gomphichis adnata (Ridl.) Schltr.
  • Gomphichis alba F.Lehm. & Kraenzl.
  • Gomphichis altissima Renz
  • Gomphichis bogotensis Renz
  • Gomphichis brachystachys Schltr.
  • Gomphichis caucana Schltr.
  • Gomphichis cladotricha Renz
  • Gomphichis crassilabia Garay
  • Gomphichis cundinamarcae Renz
  • Gomphichis goodyeroides Lindl.
  • Gomphichis gracilis Schltr.
  • Gomphichis hetaerioides Schltr.
  • Gomphichis koehleri Schltr.
  • Gomphichis lancipetala Schltr.
  • Gomphichis longifolia (Rolfe) Schltr.
  • Gomphichis longiscapa (Kraenzl.) Schltr.
  • Gomphichis macbridei C.Schweinf.
  • Gomphichis plantaginea Schltr.
  • Gomphichis plantaginifolia C.Schweinf.
  • Gomphichis scaposa Schltr.
  • Gomphichis steyermarkii Foldats
  • Gomphichis traceyae Rolfe
  • Gomphichis valida Rchb.f.
  • Gomphichis viscosa (Rchb.f.) Schltr.

Einzelnachweise

  1. Gerardo A. Salazar, Lidia I. Cabrera, Santiago Madriñán, Mark W. Chase: Phylogenetic relationships of Cranichidinae and Prescottiinae (Orchidaceae, Cranichideae) inferred from plastid and nuclear DNA sequences. In: Annals of Botany. Bd 104, Nr. 2, Oxford 2009, doi:10.1093/aob/mcn257. ISSN 0305-7364
  2. World Checklist of Gomphichis. In: The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew.

Siehe auch

 Commons: Gomphichis – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Literatur

  • Leslie A. Garay: 225 (1). Orchidaceae (Cypripedioideae, Orchidoideae and Neottioideae). In: Gunnar Harling, Benkt Sparre (Hrsg.): Flora of Ecuador. Bd 9, Stockholm 1978, S. 146. ISSN 0347-8742
  • Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part 2). Vanilloideae. Bd 3/2, Oxford University Press, New York/Oxford 2003, S. 29–33. ISBN 0-19-850711-9

Weblinks


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