- Goodeidae
-
Hochlandkärpflinge Ameca-Kärpfling (Ameca splendens)
Systematik Klasse: Knochenfische (Osteichthyes) Unterklasse: Strahlenflosser (Actinopterygii) Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei) Überordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii) Ordnung: Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes) Familie: Hochlandkärpflinge Wissenschaftlicher Name Goodeidae Jordan, 1923 Die Familie der Hochlandkärpflinge (Goodeidae) gehört zu den Zahnkärpflingen (Cyprinodontiformes) und umfasst etwa 37 Arten - also viel weniger als die Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae). Ebenso wie diese gehören sie jedoch zu den lebendgebärenden Fischen.
Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Die Hochlandkärpflinge leben nur in Mexiko. Die etwa 35 Arten leben fast alle im kühlen Hochland von Mexiko oder, wenn nicht dort, dann in den pazifischen Abflüssen. Wirtschaftliche Bedeutung haben die Vertreter der Familie Goodeidae in einigen Bereichen als Speisefische, vor allem die Vertreter der Gattung Goodea. Als Aquarienfische sind sie nicht sonderlich beliebt, da sie mit wenigen Ausnahmen keine ansprechenden Farben zeigen und häufig kühlere Temperaturen zum Wohlbefinden brauchen. Die farbenprächtigeren Ausnahmen sind z.B. die Aquarienfische Characodon lateralis oder Ameca splendens.
Goodeiden werden nicht nur im Aquarium sehr selten gepflegt, viele Arten sind in ihrer Existenz gefährdet. Zwei Arten gibt es nur noch im Aquarium, andere Arten kommen nur noch in Restbeständen vor. Die Erhaltung der Goodeiden als Arten wird von engagierten Aquarianern vorangetrieben.
Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind bei den Hochlandkärpflinge wenig ausgeprägt. Das Begattungsorgan der Hochlandkärpflinge ist das Andropodium. Im Gegensatz zu den Lebendgebärenden Zahnkarpfen, bei denen die Männchen ein Gonopodium besitzen, ist nur der vordere Teil der Afterflosse der Männchen dazu umgeformt. Daraus bilden die Männchen bei der Begattung eine Rutsche. Mit einem inneren Muskel schleudern sie dann die Spermien in die Geschlechtsöffnung des Weibchens.
Die Begattung vollzieht sich dergestalt, dass das Männchen das Weibchen bedrängt und versucht, beim Weibchen mit seinem Andropodium in die Nähe des Afters zu kommen. Im Gegensatz zu den Lebendgebärenden Zahnkarpfen ist für jeden Wurf eine neue Begattung nötig. Es werden auch keine Spermienpakete, sondern einzelne Spermien übertragen.
Der wichtigste Unterschied zu den Lebendgebärenden Zahnkarpfen ist, dass ihre Jungen von den Weibchen vor der Geburt mit einer Nährlösung ernährt werden, welche die Jungen durch eine Art Nabelschnur (so genannte Trophotaenien) einsaugen. Es gibt also eine Verbindung zwischen Mutter und Kind, fast wie bei den Säugetieren. Allerdings handelt es sich nur um eine plazentaähnliche Verbindung, ein echter Kontakt wie bei einer Nabelschnur findet nicht statt.
Hochlandkärpflinge haben sich an die verschiedensten Lebensräume angepasst. Es gibt sie in schlammigen Tümpeln ebenso wie in klaren, schnellfließenden Flüssen. Manche Arten sind überwiegend Fleischfresser: an der Wasseroberfläche erbeuten sie kleine Insekten oder Mückenlarven. Andere Arten benötigen überwiegend Algen oder die Blattspitzen von Wasserpflanzen als Futter. Es gibt auch Planktonfresser.
Gattungen und Arten
- Allodontichthys
- Allodontichthys hubbsi - Hubbs' Grundkärpfling
- Allodontichthys polylepis - Vielschuppenkärpfling
- Allodontichthys tamazulae - Tamazula-Kärpfling
- Allodontichthys zonistius
- Alloophorus
- Alloophorus robustus
- Allotoca
- Allotoca catarinae
- Allotoca diazi
- Allotoca dugesii - Stahlblauer Kärpfling
- Allotoca goslinei - Goslines Kärpfling
- Allotoca maculata - Gefleckter Kärpfling
- Allotoca meeki
- Allotoca regalis
- Allotoca zacapuensis
- Ameca
- Ameca splendens - Ameca-Kärpfling
- Ataeniobius
- Ataeniobius toweri - Blaue Goodea
- Chapalichthys
- Chapalichthys encaustus - Forellen-Kärpfling
- Chapalichthys pardalis - Panther-Kärpfling
- Chapalichthys peraticus
- Characodon
- Characodon audax - Schwarzer Prinz
- Characodon garmani - ausgestorben - Parras-Goodeide
- Characodon lateralis - Regenbogenkärpfling
- Crenichthys
- Crenichthys baileyi - White-River-Quellkärpfling
- Crenichthys nevadae - Nevada-Quellkärpfling
- Girardinichthys
- Girardinichthys ireneae
- Girardinichthys multiradiatus - Gelber Hochlandkärpfling
- Girardinichthys viviparus - Amarillo-Kärpfling
- Goodea
- Goodea atripinnis - Schwarzflossen-Goodea
- Hubbsina
- Hubbsina turneri - Goldener Kärpfling
- Ilyodon
- Ilyodon cortezi - incertae sedis
- Ilyodon furcidens - Colima-Kärpfling
- Ilyodon whitei-lennoni
- Ilyodon xantusi
- Skiffia
- Skiffia bilineata - Zweilinien-Kärpfling
- Skiffia francesae - Goldene Skiffia
- Skiffia lermae - Lerma-Kärpfling
- Skiffia multipunctata - Schwarzfleck-Skiffia
- Xenoophorus
- Xenoophorus captivus - Ritterkärpfling
- Xenotaenia
- Xenotaenia resolanae - Resolana-Kärpfling
- Xenotoca
- Xenotoca eiseni - Banderolen-Kärpfling
- Xenotoca melanosoma - Dunkler Hochlandkärpfling
- Xenotoca variata - Veränderlicher Hochlandkärpfling
- Zoogoneticus
- Zoogoneticus quitzeoensis - Cuitzeo-Kärpfling
- Zoogoneticus tequila - Tequila-Kärpfling
Literatur
- Harro Hieronimus, Die Hochlandkärpflinge, Westarp Wissenschaften, Magdeburg 1995, ISBN 3-89432-408-2
Weblinks
- http://www.goodeiden.de/ Umfassende Seite zum Thema, stellt alle Arten und Lebensräume detailliert vor
- http://www.dglz.de/ Deutsche Gesellschaft für Lebendgebärende Zahnkarpfen
- http://www.mgmechanics.de/ Webpräsenz über einige ausgewählte Arten von Goodeiden
- http://home.clara.net/brachydibble/ Unterstützung der biologischen Abteilung der Universität Morelia zur Erforschung und Erhaltung der Hochlandkärpflinge (englisch)
- Allodontichthys
Wikimedia Foundation.