- Gothaer Haus der Versicherungsgeschichte
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Das Gothaer Haus der Versicherungsgeschichte ist das einzige versicherungsgeschichtliche Museum in Deutschland. Das Museum befindet sich in Gotha, wo die Gothaer Versicherungsbank und Gothaer Lebensversicherung gegründet wurden. Der Besucher erhält einen Überblick, wie Versicherungen früher geworben haben und kann sich über die Vielfalt der Versicherungen einen eigenen Eindruck verschaffen. Das Haus ist öffentlich zugänglich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Gebäude wurde nach Plänen von Bruno Eelbo (1853–1917) 1893/94 in der Bahnhofstraße im Stil der Gründerzeit erbaut. Im Inneren des Gebäudes ist das Treppenhaus besonders beeindruckend. Es spiegelt die Stilelemente von Renaissance und Romantik wider. Das dreiteilige Relief im Treppenhaus, als besonderer Blickfang, wurde vom Leipziger Bildhauer Adolf Lehnert erschaffen.
Das architektonische Gesamtbild des Gebäudes wirkt sehr monumental, was einen standfesten Eindruck vermittelt. Damit war dem Wunsch nach Repräsentation des damaligen Bürgertums Ende des 19. Jahrhunderts in Gotha entsprochen worden. Es wurde für die Gothaer Lebensversicherungsbank als Verwaltungsgebäude errichtet. Die solide Architektur im historischen Stil verkörpert Standfestigkeit und Sicherheit, was im Sinne der Gothaer Lebensversicherungsbank war.
Bestand
Das Gothaer Haus der Versicherungsgeschichte wurde im September 1998 eröffnet. Als Grundlage diente eine material- und traditionsreiche versicherungsgeschichtliche Sammlung. Die Bibliothek und das Archiv befinden sich in der Aufbauphase. Im Arnoldi-Archiv sind unter anderem persönliche Dokumente des Gründers, Akten der beiden Versicherungsunternehmen und Pressemitteilungen.
Es gibt einen umfangreicher Bestand an juristischen und versicherungsrelevanten Fachzeitschriften vorwiegend aus dem 20. Jahrhundert. Somit stellt die Bibliothek Grundlagenwerke zur Versicherungsgeschichte als Bildmaterial und Tagesschriften zur Verfügung. In der Bibliothek befinden sich ungefähr 5500 Bände. Der größte Teil der Sammlung stammt aus dem 20. Jahrhundert. Im Bestand sind 160 Bände zur Geschichte, einschließlich Biographien. Hervorzuheben sind die Standardwerke Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert von Heinrich von Treitschke und die Geschichte des Gothaischen Landes von August Beck. Ein Schwerpunkt bildet die Hamburger Brandkatastrophe von 1842, die für die Gothaer Feuerversicherungsbank eine finanzielle Herausforderung war. Sowie eine ausführliche Biographie von Ernst Wilhelm Arnoldi (1782–1841), der Vater des deutschen Versicherungswesen.
Räumlichkeiten des Hauses
Für Sitzungen, Tagungen und Veranstaltungen stehen zur Verfügung: [1]
- Historischer Sitzungsraum „Arnoldisaal“ für 22 Personen
- Bibliothek für 8 Personen
- Tresorraum
- Seminar- und Vorführraum für bis 40 Personen
- Videoraum mit Online-Konferenzmöglichkeit für 20 Personen
- Pyramidensaal für 150 Personen
Außerdem befinden sich im Gebäude das Thüringer Finanzgericht und das Sozialgericht Gotha.
Einzelnachweise
- ↑ Gothaer Haus der Versicherungsgeschichte. In: sehensw_versicherungen.htm. www.gotha.de, abgerufen am 9.11.
Literaturverzeichnis
- Bernhard Fabian: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Olms Neue Medien, Hildesheim 2003.
Weblinks
50.94305555555610.712222222222Koordinaten: 50° 56′ 35″ N, 10° 42′ 44″ OKategorien:- Bauwerk in Gotha
- Museum in Thüringen
- Neuromanisches Bauwerk in Thüringen
- Erbaut in den 1890er Jahren
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