Alexis Agrafiotis

Alexis Agrafiotis

Alexis Agrafiotis (* 1970 in Salzburg) ist ein griechischer Komponist, Dirigent und Pianist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er absolvierte das Studium im Fach Klavier am Athener Konservatorium „Athenaeum“ und studierte an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien Orchesterdirigieren bei Uros Lajovic und Komposition bei Erich Urbanner. Er besuchte Kurse bei Roland Seiffarth, Peter Eötvös und Karl Österreicher und war Assistent von Gunther Schuller, Rüdiger Bohn und Hans Drewanz. Stationen als Solorepetitor und Dirigent führten ihn an die Theater in Görlitz, Lübeck, Bern und an die Zeitgenössische Oper Berlin. Seit der Spielzeit 08/09 ist er am Theater Bielefeld engagiert.

Als Gastdirigent hat er mit dem Tonkünstlerorchester Wien, dem Karlsbad Sinfonieorchester (Tschechien), der Philharmonie Győr (Ungarn), dem Preußischen Kammerorchester Prenzlau und dem Philharmonischen Orchester der Städte Ulm und Lübeck zusammengearbeitet und ist Gastdirigent aller bedeutenden Orchester Griechenlands: Stadtorchester Thessaloniki, Staatsorchester Thessaloniki, Staatsorchester Athen, Rundfunkorchester Athen und Nationaloper Athen. 2006 bis 2007 war er Chefdirigent des Symphonieorchesters der Stadt Volos in Griechenland.

Er ist auch in der Lehre tätig: Von 2004 bis 2006 hatte er Lehraufträge an den Musikhochschulen in Bremen (Gesangsabteilung) und Weimar (Opernstudio). Seit dem WS 2007 unterrichtet er wieder in Bremen.

Αls Pianist ist er unter anderem mit Konzerten von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Alexander Skrjabin und Richard Strauss (Burleske) aufgetreten. Die Klavierkonzerte von Robert Schumann und Arthur Honegger (Concertino) hat er gleichzeitig vom Klavier aus geleitet. Zudem ist er Liedbegleiter tätig.

Sein Werk umfasst Kammermusik, Vokalmusik, Werke für Orchester (darunter zwei Klavierkonzerte) und Theatermusik. In Baden-Baden hatte er einen Arbeitsaufenthalt im Brahmshaus. Er ist Mitglied des Griechischen Komponistenverbandes.

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der zeitgenössischen Musik. Als Dirigent hat er wiederholt Konzerte mit ausschließlich Neuer Musik mit dem Staatsorchester Thessaloniki, dem Rundfunkorchester Athen, dem Griechischen Ensemble Zeitgenössischer Musik, dem Ensemble der Hochschule der Künste Bern und dem Deutsch-Polnischen Ensemble in Schloss Trebnitz unter Schirmherrschaft des Deutschen Musikrates, geleitet. Er hatte die musikalische und szenische Leitung in Produktionen mit Werken von Mauricio Kagel, Kurt Schwitters, John Cage und Jani Christou.

Ebenso war er verantwortlich für die musikalische Einstudierung wichtiger Werke des neuen Musiktheaters, vor allem an der Zeitgenössischen Oper Berlin, darunter Werke von Salvatore Sciarrino, Sir Peter Maxwell Davies, Hans Zender und Aulis Sallinen. Zuletzt hat er die Einstudierung von Christian Josts neuer Oper Vipern am Stadttheater Bern geleitet.

Werke (Auswahl)

  • Konzert für Klavier und Orchester (1994), Auftragswerk des Rundfunks Athen
  • Kammerkonzert für Klavier und 12 Spieler (1995), Auftragswerk des Megaron Mousikis, Athen
  • Sinfonie in einem Satz (1999)
  • Musik für Violoncello und 7 Spieler (2000)
  • 5 Griechische Tänze für Orchester (2000)
  • 5 Lieder für Tenor und Klavier nach Gedichten von Paul Celan (2002)
  • 8 Etüden für Solovioline und Zuspiel-CD (2003)
  • Trio für Violoncello, Flöte und Klavier (2004)
  • Streichquartett (2006)
  • "In Orientes Brand" für gemischten Chor a cappella nach einem Gedicht von Christian Filips (2006)
  • "Erinnerung I" für 2 Klaviere (2007)
  • "Erinnerung II" für Ensemble (2008)
  • 2 Lieder für Bariton und Klavier nach Gedichten von Amal al-Jubouri (2008)
  • Salve Regina für vierstimmigen Kinderchor (2009)

Diskographie

  • 8 Etüden für Solovioline und Zuspiel-CD (2004, Violine: Costas Anastasopoulos)

Weblinks


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