Hochschule für Künste Bremen

Hochschule für Künste Bremen
Hochschule für Künste Bremen
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Gründung 1873
Trägerschaft staatlich
Ort Bremen
Bundesland Freie Hansestadt Bremen
Staat Deutschland
Rektor Manfred Cordes
Studenten ca. 900 (ca. 30% ausländische Studierende)
Mitarbeiter ca. 300
davon Professoren 65
Website www.hfk-bremen.de

Die Hochschule für Künste Bremen (HfK Bremen; englisch: University of the Arts Bremen) ist eine staatliche Kunst- und Musikhochschule in Bremen. Die älteste Vorläufer-Institution wurde 1873 gegründet. Die HfK Bremen gliedert sich in zwei Fachbereiche: Der Fachbereich Kunst und Design befindet sich im Speicher XI in der Bremer Überseestadt, der Fachbereich Musik im ehemaligen Schulgebäude des Alten Gymnasiums in der Dechanatstraße in der Altstadt. Damit gehört die HfK Bremen neben der Universität der Künste Berlin und der Folkwang Universität der Künste in Essen zu den wenigen Kunsthochschulen in Deutschland, in denen die beiden Bereiche Bildende Kunst und Musik gemeinsam vertreten sind.

Inhaltsverzeichnis

Studiengänge

Voraussetzung für das Studium an der HfK Bremen sind in der Regel das Abitur sowie die bestandene dreitägige, künstlerische Aufnahmeprüfung.

Fachbereich Kunst und Design

Der Speicher XI in der Überseestadt – Standort der Hochschulleitung und des Fachbereichs Kunst und Design der HfK Bremen.
  • Freie Kunst (Diplom und Meisterschüler-Studium), Studienschwerpunkte bzw. Klassen:
    • Audiovisuelle Komposition
    • Bildhauerei
    • Fotografie
    • Grafik
    • Keramik
    • Malerei
    • Zeichnung
  • Integriertes Design (Bachelor und Master), Studienschwerpunkte:
    • Mensch und Information
    • Mensch und Produkt
    • Mensch und Mode
  • Digitale Medien (Bachelor und Master), Lehrgebiete:
    • AV-Mediengestaltung, Elektroakustische Komposition, Grundlagen der Gestaltung, Interaction Design, Interaktion und Raum, Interface Design, Intermediale Gestaltung, Kultur- und Mediengeschichte/-theorie, Sound Studies, Temporäre Architektur sowie Angebote aus der Medieninformatik (Universität Bremen)

Fachbereich Musik

Das ehemalige Schulgebäude des Alten Gymnasiums in der Dechanatstraße in der Altstadt – Standort des Fachbereichs Musik der HfK Bremen.

Im Fachbereich der Musik bietet die Studiengänge Musikerziehung, Kirchenmusik und Instrumental- und Gesangsausbildung an. Der Fachbereich Musik bietet ihren Studenten Konzert- und Musiksäle, Ensemble- und Unterrichtsräume und moderne Übungsräume sowie eine Mensa. Außerdem besitzt der Fachbereich Musik ein Aufnahmestudio und ein elektronisches Studio sowie über einen Jazzkeller, der Spielstätte des "Jazzclub Bremen" ist - jeden Dienstag im Semester finden in dem Kellergewölbe Konzerte und Sessions mit Musikern der Hochschule und lokalen sowie nationalen Musikern statt.

  • Bachelor of Music
    • Künstlerische Ausbildung
      • Instrumental: Orchesterinstrumente, Klavier, Gitarre, Orgel, Sonstige Instrumente
      • Gesang
      • Alte Musik: Instrumental, Gesang
      • Jazz: Instrumental, Gesang
      • Komposition
    • Künstlerisch-Pädagogische Ausbildung
      • Instrumental; Orchesterinstrumente, Klavier, Gitarre, Sonstige Instrumente
      • Gesang
      • Jazz: Instrumental, Gesang
      • Theorie: Instrumental- und Gesangspädagogik, Musiktheorie Kompositions, Elementare Musikpädagogik
    • Kirchenmusik: evangelisch und katholisch
  • Master of Music
    • Künstlerische Ausbildung: Instrumental, Gesang, Chorleitung, Komposition und Elektroakustische Komposition
    • Orchesterakademie in Kooperation mit den Bremer Philharmonikern
    • Künstlerische Ausbildung Alte Musik
    • Künstlerische Ausbildung Jazz
    • Künstlerisch-Pädagogische Ausbildung in Higher Education: Instrumental- und Gesangspädagogik, Elementare Musikpädagogik, Musiktheorie
    • Kirchenmusik
  • Lehramt Musik zum Bachelor oder Master
  • Weiterbildungsstudium, zum Beispiel im Rahmen des Internationalen Opernstudios in Kooperation mit dem Theater Bremen
  • Jungstudium, als Ausbildungsangebot für hochtalentierte Schüler allgemeinbildender Schulen

Geschichte

Der Fachbereich Musik befindet sich in einem ehemaligen Schulgebäude des Alten Gymnasiums in der Dechanatstraße in der Altstadt (Fotoaufnahme von 1875).
Die Hochschulleitung und der Fachbereich Kunst und Design befinden sich seit 2003 in einem ehemaligen Speicher-Gebäude (Speicher XI) in der Überseestadt.
Vorläufer

Seit 1823 gab es in Bremen eine Zeichenschule für Künstler und Handwerker. Die 1855 folgende Gewerbeschule bestand nur bis 1857. In den 1860er Jahren bestand eine Zeichenschule für angehende Künstler und Handwerker in der Großenstraße, die seit 1866 Gewerbliche Zeichenschule hieß.

Technische Anstalt von 1873

In der Hochphase des Historismus wurde 1873 unter Leitung von August Töpfer die Technische Anstalt für Gewerbetreibende in Bremen gegründet und damit die eigentliche Vorläufer-Institution der heutigen Hochschule für Künste. Die Anstalt war seit 1878 verbunden mit einer Mustersammlung und seit 1880 mit dem Gewerbemuseum Bremen und sie befand sich im Gebäude der Gewerbebank an der Kaiserstraße (heute Bürgermeister-Smidt-Straße)

Musikconservatorium von 1878

1878 wurde die professionelle Musikausbildung in Bremen etabliert - zunächst im privaten Rahmen und ab 1893 als Conservatorium der Musik.

Beide Institutionen entwickelten sich in den folgenden Jahrzehnten unabhängig voneinander.

Kunstgewerbeschule

Die Technische Anstalt wurde zur Staatlichen Kunstgewerbeschule. 1916 trennte sich die Kunstgewerbeschule vom Gewerbemuseum. 1921 wurde sie zusammen mit der Höheren Fachschule für Handwerk in einem neuen Gebäude Am Wandrahm untergebracht. Geleitet wurde die Kunstgewerbeschule seit 1912 lange Jahre von Prof. Erich Kleinhempel.

„Nordische Schulen“

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde 1933 aus der Kunstgewerbeschule die Nordische Kunsthochschule (NKH) und 1935 aus der Städtischen Singschule die Nordischen Musikhochschule (1942).

Entwicklung zur Hochschule

Nach dem Zweiten Weltkrieg firmierten seit 1946 die Institutionen als Staatliche Kunstschule mit dem Zusatz Meisterschule für das gestaltene Handwerk. Sie hatte um die 300 Studierende. Von 1946 bis 1952 war Willy Menz Leiter der Schule, der nach differenzen mit der senatorischen Behörde zurücktrat. 1958 erhielt die Kunstschule einen Erweiterungsbau. 1969 wurde sie zur Akademie für Gestaltung und seit 1970 zur Hochschule für Gestaltung.

Die Bremer Musikschule von 1948 wurde 1965 zum Konservatorium der Freien Hansestadt Bremen.

Zusammenschluss der Künste

1979 erfolgte mit der Hochschule für gestaltende Kunst und Musik der Zusammenschluss der Hochschule für Gestaltung und des Konservatoriums.

1988 wurde die Hochschule für Künste eine künstlerisch-wissenschaftlichen Hochschule. 1993 integrierte sich die bis dahin private Akademie für Alte Musik in die Hochschule.

2003 zogen der Fachbereich Kunst und Design sowie die Hochschulleitung vom Gebäude Am Wandrahm in den Speicher XI, nach der Sanierung des ehemaligen Baumwollspeichers in der Überseestadt.

Ein Jahr später folgte der Ausbau des Gebäudes des Fachbereichs Musik in der Dechanatstraße, in dem sich ehemals das Alte Gymnasium befand. In dem Gebäude befindet sich darüber hinaus das Klaus-Kuhnke-Archiv für Populäre Musik, ein Institut an der Hochschule für Künste.

Im Februar 2011 gab die Hochschule für Künste die Erzählung „Bis zur Narbe“ des Historikers Hans Hesse heraus.[1] Darin wird der Fall des NKH-Studenten Kurt Elvers vorgestellt, der aufgrund einer Denunziation am 20. Februar 1945 in Hamburg-Höltigbaum hingerichtet wurde. Dieses war ein Schritt zur Aufarbeitung der eigenen Geschichte als „Nordische Kunsthochschule“ von 1934 bis 1945.

Professoren und Dozenten

Diese Liste besteht aus einer Auswahl von Professoren und Dozenten, die an der Hochschule für Künste Bremen lehren oder gelehrt haben:

Publikationen

  • Hans Hesse: Bis zur Narbe. Eine Erzählung. 1. Auflage. Hochschule für Künste Bremen, Bremen 2011, ISBN 978-3-00-033578-5
  • Stefan Brück, Peter Rautmann (Verf.); Hochschule für Künste Bremen (Hrsg.): Brücken bauen, Brücken schlagen. Die Hochschule für Künste Bremen von 2002 bis 2007. Hauschild, Bremen 2007, ISBN 978-3-89757-383-3
  • Arne Olsen (Projektleitung); Hochschule für Künste Bremen (Hrsg.): Vom Warenspeicher zum Speicher der Künste / Hochschule für Künste Bremen. Hauschild, Bremen 2005, ISBN 3-89757-282-6
  • Arne Olsen (Ltg.); Hochschule für Künste Bremen (Hrsg.): Im Zentrum: Musik. Die Hochschule für Künste Bremen in der Dechanatstraße. Hauschild, Bremen 2006, ISBN 3-89757-340-7
  • Fritz Haase (Verf.); Hochschule für Künste Bremen (Hrsg.): Wandrahm. 4 Jahrzehnte Fotografie an der Hochschule für Künste Bremen. Hauschild, Bremen 2002, ISBN 3-89757-160-9

Literatur

  • Hochschule für Künste Bremen (Hrsg.): Zehn Jahre Hochschule für Künste Bremen und einige ihrer Vorgeschichten. Achilla Presse, Hamburg/Bremen 1998, ISBN 3-928398-58-X.

Weblinks

 Commons: Hochschule für Künste Bremen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans Hesse: Bis zur Narbe. Eine Erzählung. ISBN 978-3-00-033578-5
53.0980555555568.7675

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