Grand Funk

Grand Funk
Grand Funk Railroad
Gründung 1968
Genre Rock, Funk
Website GrandFunkRailroad.com
Gründungsmitglieder
Gesang, Gitarre,
Mundharmonika
Mark Farner
(* 29. September 1948)
E-Bass, Gesang Mel Schacher
(* 8. April 1951)
Schlagzeug, Gesang Don Brewer
(* 3. September 1947)
Aktuelle Besetzung
Bass, Gesang Mel Schacher
(* 8. April 1951)
Gitarre, Gesang Max Carl
(ehemals 38 Special)
Gitarre, Gesang Bruce Kulick
(ehemals Kiss)
Schlagzeug, Gesang Don Brewer
(* 3. September 1947)
Piano, Orgel,
Gesang
Tim Cashion
(ehemals Bob Seger)
Ehemalige Mitglieder
Keyboard, Gesang Craig Frost (1972–1976)
(* 20. April 1948)
Bass, Background Vocals Dennis Bellinger (1981–1983)
Bosnia Peter Frampton (1997)
Bosnia Alto Reed (1997)

Grand Funk Railroad war eine 1968 gegründete US-amerikanische Classic Rock Band. In den folgenden Jahren gehörte sie vor allem in den USA zu den erfolgreichsten Rockbands überhaupt. Obwohl die Kritik ihr stets nur „pompöse Mittelmäßigkeit“ bescheinigte, übertraf die Band bei ihrem Konzert am 9. Juli 1971 im New Yorker Shea Stadion sogar den sechs Jahre zuvor aufgestellten Einnahmenrekord der Beatles.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

Die Geschichte von „Grand Funk Railroad“ begann in Flint, Michigan, der Heimatstadt von Mark Farner und Don Brewer. Der dritte Mitbegründer, Mel Schacher, kam aus Owosso, Michigan. Die Wege der drei kreuzten sich mehrmals, als sie noch Teenager waren. Der Einstieg ins Musikbusiness kam jedoch, als Don Brewer auf eine Band namens The Pack traf und zum ersten Mal mit Terry Knight in Berührung kam, dem Mann, der später die Ursache für den Durchbruch von Grand Funk Railroad wurde.

Terry Knight kam auch aus Flint und war ein populärer Discjockey einer Radiostation in Detroit. Als er zwanzig Jahre alt war, veranlasste seine aufbrausende Persönlichkeit jedoch den Radiosender, sich von ihm zu trennen. Knight stieg bei The Pack als Leadsänger ein (später: Terry Knight and the Pack). Don Brewer und Mark Farner schlossen sich ebenfalls The Pack an. Sie brachten es zu einer Reihe lokaler Hits, bis Knights cholerische Natur die Band auseinander fallen ließ.

Don Brewer und Mark Farner sahen sich dadurch Ende 1968 veranlasst, eine eigene Band zu gründen. Das Paar komplettierte sich mit Mel Schacher und Brewer rief Terry Knight aus New York zurück, um das Trio Grand Funk Railroad zu beraten. Der Bandname bezog sich auf eine Eisenbahnlinie, die durch ihre Heimatstadt Flint verlief. Knight hörte sie an, war beeindruckt und bot seine Hilfe an, unter der Bedingung, dass er die Oberhand bekam. Als Grand Funks Manager organisierte er ihren ersten Auftritt in Buffalo, New York, im Frühling 1969. Später handelte er in seinem rigorosen, charakteristischen Stil: Er war der Pressesprecher bei Interviews, Musikverleger, Produzent und sorgte für die außergewöhnliche Band-Aufmachung. Ein Gerücht besagt, dass er 30.000 fertige Plattenhüllen vom ersten Grand Funk Album vernichten ließ, weil ihm das Äußere nicht gefiel.

Grand Funks Durchbruch war das Atlanta Pop Festival am 4. Juli 1969, wo sie ohne Gage spielten. Durch den phänomenalen Andrang der Fans bekräftigt, sprach Knight bei einzelnen Plattenfirmen vor und schließlich unterzeichnete man bei Capitol Records. Ihr erstes Album „On Time“ war das Muster für alle nachfolgenden.

„Unmelodischer, in voller Lautstärke gespielter Heavy Metal“, so wurden sie damals von den Rezensenten verschmäht. Rod Stewart bezeichnete sie einmal als „the all-time loud white noise“, z. dt "durchgehendes weißes Rauschen". Gehasst von vielen britischen und amerikanischen Kritikern der führenden Musikzeitschriften, spielte Grand Funk Railroad eine ganze Serie von Goldalben ein und tourte quer durch die westliche Hemisphäre.

Der Begriff „Heavy Rock“ ist äußerst irreführend, da man Parallelen zu der großen Stilrichtung „Heavy Metal“ vermuten könnte, die gar nicht existieren. Mit der Stilrichtung „Heavy Metal“, die erst später entstand, hatte die Band allenfalls die Härte und Lautstärke gemeinsam. Diese Härte beruhte aber nicht, wie zumeist im „Heavy Metal“, auf brachialen und aggressiven Riffs und Geschwindigkeit, sondern auf gnadenlosem Groove. Dabei waren das unverwechselbare Markenzeichen der ersten Schaffensphase (bis etwa 1972) die teilweise gewaltigen Riffs einer Gitarre, die auf dichten warmen Sound getrimmt war und der ungewöhnlich dominante Part einer ebenfalls warmen und hohen Bassgitarre, der eine äußerst eigenständige und tragende Rolle zuteil wurde. Abgerundet wurde das ganze durch ein knallhartes und gewaltiges Schlagzeug. Falls man unbedingt den schwierigen Versuch unternehmen möchte, den eigentlich unverwechselbaren Stil der Band zu kategorisieren, kommt man diesem noch am nächsten mit einer Mischung aus Hard Rock, Blues, Boogie und einem Schuss Funk und Soul. Die Band schuf auch einige ruhigere Songs, bei denen die fantastische, warme und dennoch klare Stimme von Mark Farner besonders zur Geltung kam. Das Prägnanteste blieb in dieser Phase aber stets der harte Groove. Der Rolling Stone bezeichnete sie sogar als „amerikanische Version der Nürnberger Reichsparteitage“.

Grand Funk erreichte die Spitze der US-Albumcharts und wurde ein Jahr nach der Gründung 1969 erstmals mit Gold ausgezeichnet. Im gleichen Jahr erschienen die ersten Singlehits der Band: „Timemachine“ und „Mr. Limousinedriver“. 1970 verzeichnete die erstaunte Presse sensationelle Verkäufe. Drei Alben erschienen: „Grand Funk“, „Closer to Home“ und das berühmte „Live“-Doppelalbum. Mehrere aufeinander folgende Singlehits machten die Band zum lukrativen Act. Fünf Millionen Dollar Umsatz wurden in diesem Jahr verzeichnet.

Als 1971 jedes Grand Funk Album garantiert nach Fertigstellung Erfolg und Ruhm brachte, machte Knight die Band mit seinem Verkaufstalent zur absoluten Attraktion in den Staaten, unter anderem durch zwei ausverkaufte Konzerte im riesigen New Yorker Shea Stadium. Die Karten wurden schneller verkauft als bei den Beatleskonzerten. Es sah so aus als würde die Railroad-Lokomotive niemals stoppen. Während viele Länder dem Grand-Funk-Fieber verfielen, blieb man in Großbritannien dem importierten Hard Rock gegenüber jedoch reserviert eingestellt und setzte lieber auf heimische Bands wie Black Sabbath, Led Zeppelin und Deep Purple.

Nach drei Jahren und dem Erscheinen des Albums „E Pluribus Funk“ trennte sich Grand Funk von ihrem Manager Terry Knight. Dieser verklagte sie wegen Vertragsbruch und verfolgte sie quer durch die Staaten. Höhepunkt war die Einziehung der Instrumente bei einem Livegig, was zu einem Aufstand geführt hätte und im letzten Moment abgewendet werden konnte. Knight war der Sieger in dem Prozesskrieg, der nun folgte.

Craig Frost, ein alter Freund der Grand Funk, spielte ab 1972 und dem Album „Phoenix“ die Keyboards und wurde endgültig viertes Mitglied ab dem Album „We're an American Band“1973, welches von Todd Rundgren produziert wurde und mit dem die Härte und der „Killergroove“ endgültig verschwunden waren. „Shinin' on“ wurde 1974 fertig gestellt, gefolgt von „All the Girls in the World, Beware“ 1974, auf dem Grand Funk Railroad dem Soul einen immer größeren Einfluss beimaßen. Der eigentliche Stilbruch war aber bereits mit dem Album „We`re an American Band“ 1973 zu verzeichnen gewesen, danach hatte man alles, was die Band so einzigartig gemacht hatte, aufgegeben. Bevor 1976 „Born to die“ veröffentlicht wurde, hatte sich die Band inoffiziell getrennt, sie plante ihr letztes Album. Sie kehrte jedoch zurück, um Frank Zappa einen Dienst zu erweisen, mit dem das Album „Good Singin', good Playin' “ produziert wurde, das 1976 erschien.

1976 begann Mark Farner sich seiner Solokarriere zu widmen. Die verbliebenen Mitglieder gründeten das nach ihrer Heimatstadt benannte Trio Flint.

Von 1981 bis 1983 reformierte sich Grand Funk Railroad mit Dennis Bellinger (ohne Mel Schacher) und veröffentlichte ein weiteres Album: Grand Funk Lives. Sofort waren auch die Kritiker des Rolling Stone wieder mit Schmähungen zur Stelle: „"Grand Funk Lives" wird als eines der peinlichsten Comeback-Alben in die Geschichte eingehen“. Trotzdem erschien in dieser Zeit ein weiteres Album: „What's Funk“.

Danach setzte Mark Farner seine Solokarriere fort und brachte zahlreiche Alben heraus, die heute nur sehr schwer als rare Sammlerstücke zu bekommen sind ("Mark Farner", „No Frills“, „Some Kind of Wonderful“, „Just another Injustice“, „Wake up“, „Closer to...“, „Heirlooms“). In einer Phase nannte er sich Christian Mark Farner und spielte ausschließlich bei christlichen Veranstaltungen. Ab 1995 trat er mit Ringo Starr`s All Star Band auf und verzeichnete Erfolge mit Kollegen, wie z. B. John Entwistle von The Who und Billy Preston.

1997 vereinigte sich Grand Funk Railroad erneut mit Mark Farner, um ein Benefizkonzert für die Opfer des Krieges in Bosnien zu geben. Eine Doppel-CD mit einem neuartigen Sound, unter der Mitwirkung eines Symphonieorchesters, Peter Frampton und Alto Reed, war das Ergebnis dieser Reunion. 1999 erschien das Dreierset „Thirty Years of Funk“ mit allen Erfolgen der Band und einigen bisher unveröffentlichten Songs.

Mark Farner tourte danach mit der N'r'G Band (Lawrence Buckner, Paul Ojibway, Hubert Crawford) durch die USA. Don Brewer und Mel Schacher entschlossen sich, Grand Funk Railroad weiter dampfen zu lassen und verpflichteten Bruce Kulick (ex Kiss), Tim Cashion (ex Bob Seger) und Max Carl (38 Special). Ab dem Jahr 2000 absolvierte die Gruppe ebenfalls zahlreiche Konzerte in den Vereinigten Staaten. Im November 2004 wurde Terry Knight ermordet.[1]

Grand Funk Railroad hat in ihrer musikalischen Laufbahn mehr als 20 Millionen LPs verkauft.

Diskografie

Alle Platzierungen aus den US Billboard-Charts:

  • 1969: On Time (Gold, Platz 27)
  • 1970: The Red Album (Gold, Platz 11)
  • 1970: Closer To Home (Platin, Platz 6)
  • 1971: Live Album (Platin, Platz 5)
  • 1971: Survival (Gold, Platz 6)
  • 1971: E Pluribus Funk (Gold, Platz 5)
  • 1971: Live Album - The 1971 Tour
  • 1972: Mark, Don & Mel (Gold, Platz 17)
  • 1972: Phoenix (Gold, Platz 7)
  • 1973: We′re An American Band (Gold, Platz 2)
  • 1974: Shinin′ On (Gold, Platz 5)
  • 1975: All The Girls In The World Beware! (Gold, Platz 10)
  • 1975: Caught In The Act (Platz 21)
  • 1975: Born To Die (Platz 47)
  • 1976: Good Singin′ Good Playin′ (Platz 52)
  • 1976: Grand Funk Hits (Platz 126)
  • 1981: Grand Funk Lives (Platz 149)
  • 1983: What′s Funk
  • 1991: The Capitol Collector Series (Gold)
  • 1996: Best of Grand Funk Railroad
  • 1997: Bosnia
  • 1999: Thirty Years Of Funk
  • 2002: Live album The 1971 Tour (digital bearbeitet)
  • 2002: Trunk of Funk (Die ersten 4 Alben in aufwendiger Sammlerbox)
  • 2004: Essential Collection
  • 2006: Greatest Hits (CD und DVD in Sammlerbox)

Singles

  • Time Machine / High On A Horse (Veröffentlichung 9/69, Platz 48)
  • Mr. Limousine Driver/ High Falootin Woman (Veröffentlichung 2/70, Platz 97)
  • Heartbreaker / Please Don`t Worry (Veröffentlichung 2/70, Platz 72)
  • Nothing Is The Same /Sin`s A Good Man`s Brother (Veröffentlichung 6/70)
  • I′m Your Captain(Closer To Home)/ Aimless Lady (Veröffentlichung 7/70, Platz 22)
  • Mean Mistreater / Mark Says Alright (Veröffentlichung 11/70, Platz 47)
  • Feelin Alright/ I Want Freedom (Veröffentlichung 4/71, Platz 54)
  • Gimme Shelter / I Can Feel Him In The Morning (Veröffentlichung 8/71, Platz 61)
  • People Let′s Stop The War/ Save The Land (Veröffentlichung 12/71)
  • Footstompin Music/ I Come Tumblin (Veröffentlichung 1/72, Platz 29)
  • Upsetter / No Lies (Veröffentlichung 4/72, Platz 73)
  • Rock`n Roll Soul/ Flight Of The Phoenix (Veröffentlichung 8/72, Platz 29)
  • We′re An American Band/ Creepin (Veröffentlichung 7/73, Platz 1, Gold Single, 1 Million verkaufte Singles)
  • Walk Like A Man / The Railroad (Veröffentlichung 10/73, Platz 19)
  • The Loco-Motion/ Destitute And Losin (Veröffentlichung 2/74, Platz 1, Gold Single, 1 Million verkaufte Singles)
 Deutschland= 1974 = Platz 10/ (8)Wochen =Österreich 15/8/74 =Platz 7 =8 Wochen'
  • Shinin On / Mr.Pretty Boy (Veröffentlichung 7/74 Platz 11)
  • Some Kind Of Wonderful / Wild (Veröffentlichung 12/74 Platz 3)
  • Bad Time/ Good And Evil (Veröffentlichung 3/75 Platz 4)
  • Take Me/ Genevieve (Veröffentlichung 12/75 Platz 53)
  • Sally/ Love Is Dyin (Veröffentlichung 3/76 Platz 69)
  • Can You Do It/ 1976 (Veröffentlichung 8/76 Platz 45)
  • Just Couldn`t Wait/ Out To Get You (Veröffentlichung 1/77)
  • Y.O.U./ Testify (Veröffentlichung 11/81)
  • Stuck In The Middle/No Reason Why (Veröffentlichung 2/82)
  • I′m So True / Let It Happen (Veröffentlichung 1982)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. [1]

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