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Grenztunnel Füssen
Blick auf das Südportal an der österreichischen Seite Nutzung Straßentunnel Verkehrsverbindung Bundesstraße 310 Bundesautobahn 7 Fernpassstraße Ort Füssen Länge 1.284 m Anzahl der Röhren 1 Größte Überdeckung 210 m Bau Bauherr Bundesrepublik Deutschland
Republik Österreich
Bundesministerium für Verkehr
Bundesministerium für wirtschaftliche AngelegenheitenBaubeginn Herbst 1995 Fertigstellung Sommer 1999 Planer ILF Beratende Ingenieure Betrieb Maut keine Freigabe 24. Juli 1999 Lage Koordinaten Nordportal 47° 34′ 3″ N, 10° 39′ 32″ O47.567510.6589810 Südportal 47° 33′ 22″ N, 10° 39′ 22,3″ O47.556110.6562810 Der Grenztunnel Füssen ist ein 1284 m langer grenzüberschreitender Basistunnel zwischen dem deutschen Kurort Füssen (Kreis Ostallgäu, Bayern) und dem österreichischen Pinswang (Bezirk Reutte, Tirol), dessen Oströhre 1999 fertiggestellt wurde.
Der Tunnel besteht zurzeit aus einer Röhre mit einem Fahrstreifen für jede Richtung. Vorwiegend sorgt er für eine Entlastung der Füssener Innenstadt, die vor der Fertigstellung vor allem durch den Urlaubsreiseverkehr in Richtung Fernpass stark durch Lärm und Abgase belastet wurde.
Parallel zum Tunnelbau wurde der Ausbau der A 7 vorangetrieben. Seit September 2009 führt die A 7 bis zum Tunnelportal nahe Füssen. Vor allem während des Urlaubsverkehrs – vornehmlich an Samstagen und Sonntagen – ist die auf österreichischer Seite liegende Fernpassstraße überlastet und führt zu Rückstaus in den Tunnel Füssen. Zur Vermeidung stehenden Verkehrs im Tunnel wird der Verkehr in Blockabfertigung abgewickelt. Von der Blockabfertigung ist überwiegend der Verkehr in Richtung Fernpass betroffen.
Bau
Der Tunnel Füssen wurde in den Jahren 1995 bis 1999 erbaut. Am 9. März 1996 ereignete sich beim Vortrieb ein unerwarteter Wassereinbruch mit einer Anfangsschüttung von etwa 400 l/sec.[1] Durch sofort eingeleitete, umfangreiche vorauseilende Injektionsmaßnahmen konnte der Wasserzufluss so weit eingedämmt werden, dass eine Gefährdung der nahe der Tunneltrasse entspringenden Heilquelle Nothburga des Kurortes Bad Faulenbach und eine nachhaltige Beeinträchtigung des Grundwasserspiegels im naturgeschützten Faulenbachtal durch die Baumaßnahme vermieden werden konnten. Dies führte jedoch dazu, dass der feierliche Tunneldurchschlag erst am 17. September 1997 mit einer Verzögerung von etwa neun Monaten gegenüber dem ursprünglichen Bauzeitplan erfolgte.
Der Bau eines südlichen Fluchtstollens und die betriebstechnische Nachrüstung an die aktuellen Erfordernisse technischer Regelwerke sind im April 2009 abgeschlossen worden.[2][3]
Im Zuge der in den 1970er-Jahren geplanten Autobahn Ulm – Mailand hätte der Tunnel eine zweite Röhre bekommen sollen. Die geplante Transitautobahn ist mittlerweile verworfen. Die zweite Röhre des Grenztunnels wird aber in verschiedenen Diskussionen vor Ort immer wieder gefordert. Eine Realisierung scheint aber unwahrscheinlich, da sich vor allem Österreich dagegen mit dem Verweis auf noch mehr Verkehr sperrt. Zudem wurde im Staatsvertrag von 1987 zwischen Deutschland und Österreich „ausdrücklich“ nur der Bau einer Röhre vereinbart.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Kurosch Thuro, Gerhard Brugger, Friedrich Winkler: Ungewöhnliche geologische Verhältnisse und deren Bewältigung im Vortrieb des Grenztunnels Füssen [1]
- ↑ Autobahndirektion Südbayern, Dienststelle Kempten: Pressemitteilung Nr. 25/2008 [2]
- ↑ Autobahndirektion Südbayern, Dienststelle Kempten: Pressemitteilung Nr. 07/2009 [3]
- ↑ Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Bundesrepublik Deutschland über Bau, Instandhaltung und Betrieb eines Grenztunnels zwischen Reutte und Füssen [4]
Weblinks
47.567510.6589Koordinaten: 47° 34′ 3″ N, 10° 39′ 32″ OKategorien:- Straßentunnel in Deutschland
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- Bauwerk in Tirol
- Grenzüberschreitender Verkehr
- Bundesautobahn 7
- Erbaut in den 1990er Jahren
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