Griesbach (Mähring)

Griesbach (Mähring)

Griesbach ist eine Ortschaft im oberpfälzischen Landkreis Tirschenreuth, nahe der Grenze zu Böhmen und Ortsteil des Marktes Mähring.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Griesbach wurde wahrscheinlich nach 800 als ein fränkischer Kronbezirk gegründet, der mit fränkischen Königsbauern besetzt wurde. Die Besiedlung von Griesbach wird in Zusammenhang gestanden haben mit den beiden böhmischen Feldzügen Karl des Großen in den Jahren 805 und 806. Im Anschluss an diese Feldzüge wurde Griesbach mit den umliegenden bach-Orten zur Grenzsicherung ins Leben gerufen. Diese These wird dadurch bestärkt, dass Griesbach eine Kirche hat, die dem hl. Martin, dem Schutzheiligen des Frankenreiches, geweiht ist. Griesbach sei damals schon mit einer eigenen Gerichtsbarkeit ausgestattet worden.

Das frühere Reichsdorf mit mehreren dazugehörigen Orten wurde 1285 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als von Heinrich XIII von Bayern das Patronatsrecht der Kirche St. Martin zu Griesbach dem Kloster Reichenbach am Regen übertragen wird. Schon damals war Griesbach eine Pfarrei. Sie ist die höchstgelegene Pfarrei der Oberpfalz (die Kirche liegt bei 710 m NN).

1296 verpfändete König Adolf von Nassau das Reichsdorf Griesbach mit allen Zugehörungen dem Kloster Waldsassen. Die jahrzehntelangen Grenzfehden zwischen dem Kloster Waldsassen und Herzog Heinrich von Bayern einerseits und der mächtigen böhmischen Herrschaft der Seeberg zu Tachau andererseits trug zur Wüstungsentstehung von Griesbach und zahlreichen anderen Dörfern dieses Raumes bei. Kurz nach 1300 wird das „castrum“ Griesbach zerstört und das Dorf Griesbach liegt „oede“.

Kaiser Heinrich VII. schenkt mit Urkunde vom 22. Febr. 1313 Griesbach dem Kloster Waldsassen, an das einige Jahre später (1319) auch das Patronatsrecht übergeht.

1978 wurde die einst flächenmäßig drittgrößte Gemeinde im Landkreis Tirschenreuth aufgelöst und in den Markt Mähring eingegliedert.

Adelsgeschlecht

Die Herren von Griesbach, ein altes und verbreitetes Dynastengeschlecht jener Zeit, verkaufen 1379 ihre Herrenrechte und ausgedehnten Besitzungen ebenfalls an das reichsunmittelbare Kloster Waldsassen.

Das Wappen der Edlen (Ritter) von Griesbach zeigt in einem Schild einen Türhaspel (Türangel) – was aus der böhmischen Grenzlage kommen könnte: Griesbach als Tor (Törl bei Reichenbach) am Uraltweg nach Böhmen.

Eine verwandtschaftliche Beziehung mit dem böhmischen Geschlecht Griespek von Griespach ist nicht bekannt.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Karl Bach: Griesbach im Oberpfälzer Wald
  • Dr. Ernst Gagel: Karolingische Siedlungen bei Tirschenreuth, in: Oberpfälzer Heimat 3, 1958, S. 104-108

Siehe auch

53.710.85

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