- Grisaillemalerei
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Als Grisaille (von franz. gris = grau) bezeichnet man eine Malerei, die ausschließlich in Grau, Weiß und Schwarz ausgeführt ist. Bei anderen hell oder dunkel abgetönten Farben spricht man von Camaieu. Sie beruht auf reiner Schattenwirkung.
Grisaille ist eine Technik, die insbesondere in der mittelalterlichen Tafelmalerei verwendet wurde. Ein Beispiel dafür ist der Heller-Altar, der von Matthias Grünewald und Albrecht Dürer gemalt wurde. Von Grünewald stammen die Standflügel, bei denen Heilige wie Skulpturen gemalt wurden. Für diese plastisch wirkende Darstellungsform wurde sehr häufig Grisaille verwendet.
Ein weiteres bekanntes Beispiel ist das Gemälde Johannes der Täufer predigend von Rembrandt in den Staatlichen Museen Berlin - Preußischer Kulturbesitz, entstanden um 1634/35.
Ein modernes Beispiel für Grisaille ist Pablo Picassos Gemälde Guernica.
In der Lasurtechnik wird eine erste Schicht in Grisailletechnik verwandt, um die Formen und das Licht in einem Gemälde unabhängig von der späteren Farbgebung zu beschreiben und festzuhalten. Nach dem Trocknen dieser ersten Schicht wird in transparenten Schichten die Grisailleschicht eingefärbt, so dass Licht auf den Formen und Farbgebung getrennt voneinander erarbeitet werden.
Um realistischere Farbtöne der menschlichen Haut wiederzugeben, wurde schon in der Malerei der Renaissance bei figürlichen Darstellungen auch eine monochrome hellgrüne erste Farbschicht genutzt, was dieser Variante den Namen Verdaccio gab. Damit entspricht diese Maltechnik dem typischen Hautton, welcher ohne das Durchscheinen darunterliegender feiner Äderungen der Blut- und Lymphgefässe leblos wirken würde.
Literatur
Joachim Kaak, Rembrandts Grisaille Johannes der Täufer predigend - Dekorum-Verstoß oder Ikonographie der Unmoral? (Studien zur Kunstgeschichte Band 81), Georg Olms Verlag Hildesheim 1994, 194 S. mit 54 Abb., ISBN 3-487-09862-8.
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