- Grobau
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Vogtlandkreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Weischlitz Höhe: 549 m ü. NN Fläche: 57,9 km² Einwohner: 1996 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 34 Einwohner je km² Postleitzahl: 08538 Vorwahl: 037433 Kfz-Kennzeichen: V Gemeindeschlüssel: 14 5 23 070 Gemeindegliederung: 15 Ortsteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Kemnitzer Straße 3
OT Krebes
08538 BurgsteinWebpräsenz: Bürgermeisterin: Kathrin Beier Burgstein ist eine Gemeinde im Vogtlandkreis in Freistaat Sachsen. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Weischlitz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Burgstein liegt etwa 12 Kilometer südwestlich von Plauen und etwa 13 Kilometer nordöstlich von Hof. Der Norden der Gemeinde wird vom Oberlauf der Weißen Elster durchzogen.
Geologie
Der Burgstein ist eine der typischen Erhebungen des Vogtländischen Kuppenlandes. Er besteht aus einer vulkanischen Paläobasaltbrekzie des Oberdevon (Erdaltzeit) und erhebt sich 546 m über NN. Bis heute haben sich hier die dicht nebeneinanderstehenden Ruinen zweier spätmittelalterlicher Kirchen erhalten. Das Wandergebiet um den Burgstein ist Landschaftsschutzgebiet und Teile davon befinden sich im Grünen Band, dem ehemaligen Grenzschutzstreifen der DDR.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Bösenbrunn, die Stadt Oelsnitz, Reuth, Triebel/Vogtl. und Weischlitz im Vogtlandkreis, die Stadt Gefell im thüringischen Saale-Orla-Kreis sowie Feilitzsch und Trogen im bayerischen Landkreis Hof.
Gemeindegliederung
Zu Burgstein gehören folgende Ortsteile:
- Berglas, 468 m ü. NN
- Dröda, 401 m
- Geilsdorf, 448 m
- Grobau, 552m
- Großzöbern, 500 m
- Gutenfürst, 550 m
- Heinersgrün, 510 m
- Kemnitz, 510 m
- Kleinzöbern, 454 m
- Krebes, 549 m
- Pirk, 390 m
- Ruderitz, 450 m
- Schwand, 520 m
- Steins, 490 m
- Türbel
Geschichte
Im Westen des Vogtlands gelegen waren die Orte im 14. Jahrhundert im Besitz des vogtländischen Adelsgeschlechts von Sack.
Auf dem Burgstein ist zumindest für die 1420er Jahre ein Adelssitz archivalisch belegt (“... daß [Edel-]lewt sein gesessen zu Burckstein[,] die haben geheyßen die Pucher”).
1474 kam es im Gefolge einer Marienerscheinung zur Entstehung einer Wallfahrt, verbunden mit der Errichtung einer Wallfahrtskapelle (heute westliche Burgsteinruine), die der Pfarrei des Nachbarortes Krebes unterstellt war und somit zum Bistum Bamberg gehörte. Nicht zuletzt die Lage unmittelbar an der Grenze der Bistümer Bamberg und Naumburg führte zwischen beiden zu langjährigen Streitigkeiten um die sicher nicht unbeträchtlichen Wallfahrtseinnahmen, die erst 1487 vertraglich beigelegt wurden.
Die Errichtung der zweiten, östlichen Burgsteinkirche ist im Zusammenhang mit der 1489 erfolgten Erhebung zur eigenständigen Pfarrei zu sehen (sie wäre demnach die Pfarrkirche der neuen Kirchgemeinde gewesen). Mit der Durchsetzung der Reformation im Vogtland und der damit verbundenen Ablehnung der katholischen Wallfahrtspraxis setzte der Niedergang der Doppelkirchenanlage ein. Schließlich verfügte der sächsische Kurfürst Johann Friedrich 1540 den Abriss beider Burgstein-Sakralbauten, die in der Folge zwar nicht vollständig abgetragen, aber doch dem Verfall preisgegeben wurden. Die Mitglieder der Burgstein-Pfarrgemeinde wurden an die Kirche des Nachbarortes Geilsdorf verwiesen.[2]
Ein 1875/77 auf dem Burgstein erbautes Gasthaus erhöhte die Attraktivität des Ortes bis Anfang der 1950er Jahre beträchtlich und war vor allem zu Beginn des 20. Jahrhunderts Treffpunkt eines illustren Künstlerkreises um den Malerpoeten Hermann Vogel.[3]
Im Ort Krebes befindet sich neben einer kleinen Museumsstube das Haus des vogtländischen Malers und Grafikers Hermann Vogel (1854–1921), eines spätromantischen Zeichners, der in der Nachfolge von Ludwig Richter durch seine Buch- und Märchenillustrationen vor allem im Verlag Braun & Schneider, München, bekannt geworden ist. [4] Im Haus befindet sich eine Außenstelle des Vogtlandmuseums Plauen mit einer Dauerausstellung zu Leben und Werk von Hermann Vogel.
Vom Burgstein führt ein Weg durch das Kemnitzbachtal zur Kienmühle, einer im 17. Jahrhundert erbauten Mahl- und Schneidmühle. Im Ort Ruderitz befindet sich ein restaurierter Gasthof aus dem 18. Jahrhundert. In Geilsdorf ist die restaurierte Ruine eines Wasserschlosses sowie ein artesischer Thermalbrunnen zu sehen. Auf einer Anhöhe über dem Dorf Heinersgrün steht St. Clara, die weithin sichtbare Grabkapelle der Familien von Feilitzsch und von Pölnitz aus dem späten Mittelalter.
Auf dem Gemeindegebiet existierte bis in die 1960er Jahre das Dorf Ramoldsreuth, ein Platzdorf mit Waldhufenflur, das 1968 nach Großzöbern eingemeindet und infolge Baus der Feilebachtalsperre abgebrochen wurde.
Einwohnerentwicklung
(jeweils zum 31. Dezember):
- 1998: 2169
- 1999: 2160
- 2000: 2168
- 2001: 2161
- 2002: 2151
- 2003: 2076
- 2004: 2053
- 2007: 1996
- Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen
Gedenkstätten
- Grabstätten und Gedenkstein auf dem Friedhof des Ortsteiles Großzöbern für fünf jüdische KZ-Häftlinge, die im April 1945 bei einem Todesmarsch aus dem Außenlager Sonneberg des KZ Buchenwald in Pirk von SS-Männern ermordet wurden
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Burgsteinruinen
Die Ruinen der Wallfahrts- und Pfarreikirche sind Kulturdenkmale und beliebte Wanderziele. Im Auftrag der Stadt Plauen wurden sie in den 1990er Jahren restauriert. Dabei wurde das Mauerwerk mit Mörtel verstrichen und die Mauerkronen erhielten abgerundete “Betonköpfe”. Das Areal in und um den Ruinen wurde von Baumbewuchs bereinigt. Verzinkte Gitterstabtüren sichern die Innenflächen der Ruinen vor einem Zutritt.
Verkehr
Auf dem Gebiet der Gemeinde verläuft die Autobahn A 72 mit einer Anschlussstelle in Pirk.
Weiterhin wird die Gemeinde von Nordost nach Südwest vom Abschnitt Plauen–Hof (Saale) der Sächsisch-Bayrischen Eisenbahn durchquert. Haltepunkte gibt es in Grobau und Gutenfürst. Der Bahnhof in Gutenfürst war zu Zeiten der DDR Grenzbahnhof.
Einzelnachweise und Literatur
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
- ↑ Martina Bundszus, Neue Dokumente zum alten Burgstein - Eine Wallfahrtskirchenanlage im Spannungsfeld territorialer Interessen. In: Das Vogtland. Schrift zu Kultur und Geschichte des Vogtlandes, Plauen 2006, S. 9-57. ISBN 3-928828-37-1.
- ↑ Rolf Ketzel, Die Burgsteinwirte und ihre Gäste, Plauen 2004. ISBN 3-928828-30-4.
- ↑ Frank Weiß, Malerei im Vogtland. Bildwerke und Maler aus neun Jahrhunderten (Leipzig 2002) S. 35-36. ISBN 3-363-00775-2.
Weblinks
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