Grube Anna-Elisabeth

Grube Anna-Elisabeth
Das Besucherbergwerk Grube Anna-Elisabeth
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Grube Anna-Elisabeth (Baden-Württemberg)
Grube Anna-Elisabeth
Grube Anna-Elisabeth

Die Grube Anna-Elisabeth ist ein über 500 Jahre altes, stillgelegtes Silber- und Vitriol-Bergwerk auf dem Gebiet der Stadt Schriesheim an der Bergstraße im Rhein-Neckar-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Bergbaugeschichte

Historisch

Urkundliche Erwähnung fand die Grube Anna-Elisabeth erstmals im Jahre 1473. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war sie als silberförderndes Bergwerk in Betrieb. Zu einer ersten Grubenschließung kam es 1545. Zwar erging bereits 1551 eine neue Bergordnung, die Grube blieb jedoch noch weitere 150 Jahre geschlossen, bevor 1701 die Bergbautätigkeiten wieder aufgenommen wurden. Diesmal wurde Vitriolerz, namentlich Eisenvitriol abgebaut. 1817 wurde der Bergbaubetrieb endgültig eingestellt. Alle nachfolgenden Pläne zu einer neuerlichen bergbautechnischen Nutzung der Grube zerschlugen sich. 1943 bis 1945 wurde das Bergwerk als Luftschutzbunker genutzt, danach verfiel es und die Schächte und Stollen wurden teilweise verfüllt.

Neuzeit

Vor dem Hintergrund der Bedrohung durch städtebauliche Maßnahmen und angeregt durch eine Gruppe engagierter Schriesheimer Bürger (u. a. Wilhelm Gassert und Jürgen Sandel †) wurden 1985 das Bergwerk und die Außenanlagen aus dem 18. Jahrhundert unter Denkmalschutz gestellt. Aus der Initiative ging später der Bergwerksvereins Schriesheim e.V. hervor.

In den folgenden Jahren erfolgte die mühselige Öffnung der alten Schächte und Stollen und bereits 1988 konnte ein erster Stollen, der Mittelstollen, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Seit dieser Zeit steht die Grube Anna-Elisabeth als Besucherbergwerk allen interessierten Besuchern offen.

  • 1993 begannen sehr aufwändige und teure Sanierungsarbeiten am Sudhaus, das als Museum eröffnet werden sollte.
  • 21. November 1997 fand die Gründung des Bergwerkvereins Schriesheim statt.
  • 2005, zum Anlass des 20. Bergwerksfestes richtete der Bergwerksverein Schriesheim e.V., die Stadt Schriesheim und der Landesverband der Bergmannsvereine und bergmännischen Musikvereine Baden-Württemberg e.V. den 3. Baden-Württembergischen Bergmannstag in Schriesheim aus. Mit circa 1000 geladenen Gästen und 30.000 Besuchern (Presseangabe) ein Highlight der Vereinsgeschichte. Höhepunkt des bergmännischen Abends war der große bergmännische Zapfenstreich auf dem Festplatz. Hunderte Trachtenträger machten die Zeremonie zu einem optischen Erlebnis.
  • 2010 wurde das 25. Bergwerksfest gefeiert; seit seiner Öffnung haben mehr als 155.000 Besucher das Bergwerk besichtigt.[1]

Besucherbetrieb

Öffentliche Besuchstage sind die Sonn- und Feiertage (außer Karfreitag und Allerheiligen) von März bis Oktober zwischen 11.00 Uhr und 16.30 Uhr. Gruppenführungen können auch an anderen Tagen vereinbart werden.

Veranstaltungen

  • Am ersten Juli Wochenende findet das Bergwerksfest traditionsgemäß statt.
  • Am 31. Oktober findet jährlich "Halloween im Bergwerk" statt.

Zugehörigkeit

  • 1987 entschloss sich die Gruppe zum Eintritt in den Landesverband der Bergmannsvereine und bergmännischen Musikvereine Baden-Württemberg e.V.
  • 2004 entstand eine Austauschmitgliedschaft mit dem Bergbauverein Silberberg Davos und dem Bergwerkverein Käpfnach bei Horgen in der Schweiz.

Literatur

  • Bergwerksverein Schriesheim e.V. (Hrsg.): Branigsberger Silber- und Vitriolbergwerk Grube "Anna-Elisabeth" Schriesheim. Schriesheim 2002.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Stephanie Kuntermann: Jubiläum für die Bewahrer "eines Juwels". In: RNZ. 5. Juli 2010.

Weblinks


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