- Grube Rosenhof
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Die Grube Rosenhof, wegen der Vielzahl der Anlagen auch Rosenhöfer Revier genannt, war ein Erzbergwerk westlich von Clausthal im Oberharz. Sie wurde ab dem 16. Jahrhundert betrieben. Die Stilllegung erfolgte im Jahre 1930 und die Grube gilt damit als eines der am längsten betriebenen Bergwerke des Oberharzes. Die Hauptabbauprodukte waren Blei, Kupfer und Silber, wobei das Silber die Haupteinnahmequelle darstellte.
Die Grube baute das Erz einer Ganglagerstätte, dem so genannten Rosenhöfer Gangzug ab.
Zur Grube gehörten folgende Schächte:
- Schacht Drei Brüder
- Brandschaft (Schacht Turm Rosenhof?)
- Schacht Alter (oberer) Rosenhof
- Schacht Neuer (unterer) Rosenhof (708 m Teufe)
- Schacht St. Johannes (170 m Teufe)
- Schacht Braune Lilie
- Schacht St. Anna, 170 m Teufe, ab 1552
- Schacht Liegender Alter Segen
- Schacht Himmlisches Heer
- Schacht Silbersegen (420 m Teufe)
- Ottiliae-Schacht (594 m Teufe)
Mit Ausnahme des Ottiliaeschachtes, der als reiner Förderschacht saiger im Nebengestein aufgefahren worden ist, wurden alle Schächte im Erzgang tonnlägig angelegt.
Um 1600 wurde die Grube Rosenhof mit der benachbarten Grube Thurmhof zur Grube Thurm-Rosenhof vereinigt.
Zur Wasserlösung wurde bereits 1573 im Rabental bei Frankenscharrnhütte der ca. 2500 m lange Rabenstollen aufgefahren. Ab 1799 wurde der Tiefe Georg Stollen fertiggestellt, der die Grube in etwa 250 m Teufe entwässern konnte. 1864 erfolgte der Durchbruch zum Ernst-August-Stollen, der im Ottiliaeschacht etwa 330 m Teufe einbrachte.
Die Kraftwasserversorgung erfolgte über mehrere Anlagen des Oberharzer Wasserregals, insbesondere über den Oberen und den Unteren Rosenhöfer Fall und den Bremerhöher Graben.
Im Jahre 1878 kam es im Schacht Thurm Rosenhof zu einem schweren Unglück: Durch einen Bruch der Fahrkunst starben elf Bergleute.
Die Stilllegung im Jahre 1930 erfolgte auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise aufgrund niedriger Metallpreise und aufwendiger Förderung im Rahmen mehrerer Bergwerksschließungen im Oberharz.
Heute sind die Bergwerke weitgehend verfüllt, von den meisten Schächten nur noch Pingen sichtbar. Zu sehen sind noch die übertägigen Anlagen des Ottiliaeschachtes sowie beeindruckende Radstuben des Schachtes Thurm Rosenhof. Die Besichtigung beider Anlagen ist über das Oberharzer Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerfeld möglich.
Literatur
- Christoph Bartels: Die Entwicklung der Erzgrube Turm-Rosenhof bei Clausthal vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert. In: Der Anschnitt. 39, 1987, S. 45–85.
Weblinks
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